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abrdn ringt mit herben Abflüssen und steigt ins ETF-Geschäft ein - ETF-News
01.03.23 12:01
FONDS professionell
Wien (www.fondscheck.de) - Mit der Fondsgesellschaft abrdn hat ein weiterer aktiver Asset Manager ein Geschäft mit börsengehandelten Indexfonds (ETFs) in Europa eröffnet, so die Experten von "FONDS professionell".
Das Haus mit schottischen Wurzeln starte einen aktiven ETF auf börsennotierte Immobilienwerte. Der Global Real Estate Active Thematics (GREAT) ETF solle weltweit in REITs und Immobilien-Aktien investieren, habe das Haus mitgeteilt. abrdn folge damit anderen aktiven Asset Managern wie Fidelity, Franklin Templeton oder zuletzt AXA IM, die ebenfalls in das Passiv-Feld vorgedrungen seien. abrdn habe bislang nur in den USA sowie in Australien über einen ETF-Bereich verfügt.
Der Schritt der Schotten erfolge inmitten empfindlicher Mittelabzüge. Für das Jahr 2022 seien der Gesellschaft, die aus dem Zusammenschluss von Aberdeen und Standard Life entstanden sei, unter dem Strich 37,9 Milliarden Britische Pfund abgeflossen (rund 43 Mrd. Euro). Im Vorjahr hätten sich die Nettomittelabzüge auf 6,2 Milliarden Pfund beziffert. 2022 sei eines der "schwierigsten Investitionsjahre seit Menschengedenken" gewesen, heiße es von abrdn. Rechne man Geldmarktfonds sowie den vor einigen Jahren eingeleiteten Abzug von Mitteln durch die britische Bank Lloyds heraus, stehe 2022 immer noch ein Abfluss von 10,3 Milliarden Pfund nach 3,2 Milliarden Pfund 2021.
Seit der Fusion würden Anleger Geld von abrdn abziehen. Das verwaltete Vermögen sei gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent auf 500 Milliarden Pfund gesunken. Das mache sich auch auf der Ertragsseite bemerkbar, wenngleich nicht so stark wie Analysten erwartet hätten. Der Umsatz habe um vier Prozent auf 1,5 Milliarden Pfund nachgegeben. Der operative Gewinn sei um 19 Prozent auf 263 Millionen Pfund eingebrochen. Für 2022 weise das Unternehmen einen Verlust vor Steuern in Höhe von 615 Millionen Pfund aus. Gleichwohl hätten die Schotten einen Aktienrückkauf in Höhe von 300 Millionen Pfund angekündigt. Wenige Tage vor Bekanntgabe der Jahreszahlen habe abrdn mitgeteilt, dass es sein Wealth Management in Großbritannien an die Schweizer LGT verkaufe.
Mit dem Einstieg in das ETF-Geschäft würden die Schotten offenbar hoffen, zu einer Kehrtwende raus aus der Abwärtsspirale beitragen zu können. Der aktive Immobilien-ETF solle nur der Anfang sein. "Dies ist definitiv kein einmaliger Schritt. Es wird einer von mehreren ETFs sein, die wir auf den Markt bringen werden", habe Neil Slater, globaler Leiter Real Assets bei abrdn, der "Financial Times" zufolge gesagt. "Wir befinden uns in einem Vermögensverwaltungsbereich, der sich weiterentwickelt und in dem ETFs ein sehr gutes Instrument sind, das man im Werkzeugkoffer haben kann."
In den USA würden sich aktive ETFs immer mehr als das große Wachstumsfeld herauskristallisieren. Im vergangenen Jahr seien dort zwei Drittel der neu aufgelegten ETFs auf aktive Strategien entfallen. Eine Änderung der Regulierung in den USA habe die Auflage aktiver Ansätze im Mantel eines ETF erleichtert. In den wichtigen Domizilen in Europa würden die Aufseher bislang nach wie vor eine hohe Transparenz über die Portfolios fordern. Dies schrecke aktive Manager ab. Gleichwohl würden auch hier Anbieter zunehmend aktive ETFs auflegen. (01.03.2023/fc/n/e)
Das Haus mit schottischen Wurzeln starte einen aktiven ETF auf börsennotierte Immobilienwerte. Der Global Real Estate Active Thematics (GREAT) ETF solle weltweit in REITs und Immobilien-Aktien investieren, habe das Haus mitgeteilt. abrdn folge damit anderen aktiven Asset Managern wie Fidelity, Franklin Templeton oder zuletzt AXA IM, die ebenfalls in das Passiv-Feld vorgedrungen seien. abrdn habe bislang nur in den USA sowie in Australien über einen ETF-Bereich verfügt.
Seit der Fusion würden Anleger Geld von abrdn abziehen. Das verwaltete Vermögen sei gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent auf 500 Milliarden Pfund gesunken. Das mache sich auch auf der Ertragsseite bemerkbar, wenngleich nicht so stark wie Analysten erwartet hätten. Der Umsatz habe um vier Prozent auf 1,5 Milliarden Pfund nachgegeben. Der operative Gewinn sei um 19 Prozent auf 263 Millionen Pfund eingebrochen. Für 2022 weise das Unternehmen einen Verlust vor Steuern in Höhe von 615 Millionen Pfund aus. Gleichwohl hätten die Schotten einen Aktienrückkauf in Höhe von 300 Millionen Pfund angekündigt. Wenige Tage vor Bekanntgabe der Jahreszahlen habe abrdn mitgeteilt, dass es sein Wealth Management in Großbritannien an die Schweizer LGT verkaufe.
Mit dem Einstieg in das ETF-Geschäft würden die Schotten offenbar hoffen, zu einer Kehrtwende raus aus der Abwärtsspirale beitragen zu können. Der aktive Immobilien-ETF solle nur der Anfang sein. "Dies ist definitiv kein einmaliger Schritt. Es wird einer von mehreren ETFs sein, die wir auf den Markt bringen werden", habe Neil Slater, globaler Leiter Real Assets bei abrdn, der "Financial Times" zufolge gesagt. "Wir befinden uns in einem Vermögensverwaltungsbereich, der sich weiterentwickelt und in dem ETFs ein sehr gutes Instrument sind, das man im Werkzeugkoffer haben kann."
In den USA würden sich aktive ETFs immer mehr als das große Wachstumsfeld herauskristallisieren. Im vergangenen Jahr seien dort zwei Drittel der neu aufgelegten ETFs auf aktive Strategien entfallen. Eine Änderung der Regulierung in den USA habe die Auflage aktiver Ansätze im Mantel eines ETF erleichtert. In den wichtigen Domizilen in Europa würden die Aufseher bislang nach wie vor eine hohe Transparenz über die Portfolios fordern. Dies schrecke aktive Manager ab. Gleichwohl würden auch hier Anbieter zunehmend aktive ETFs auflegen. (01.03.2023/fc/n/e)