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SKAGEN Funds: Das Umfeld begünstig aktive Stockpicker


14.11.23 10:30
SKAGEN Funds

Stavanger (www.fondscheck.de) - Das makroökonomische Bild wird klarer und die Inflation geht weiter zurück, so Alexandra Morris, Chief Investment Officer von SKAGEN Funds.

Viele Beobachter - Alexandra Morris von SKAGEN Funds eingeschlossen - würden inzwischen glauben, dass der FED eine sanfte Landung gelingen könnte. Bislang sei 2023 ein Jahr der Überraschungen gewesen. Zum Jahresanfang hätten die meisten Ökonomen noch eine weltweite Rezession erwartet. Die gängige Meinung sei gewesen, dass die Notenbanken die Inflation nur bekämpfen könnten, indem sie über eine Straffung der Geldpolitik die Nachfrage drosseln würden. Doch die konjunkturelle Verlangsamung habe zumindest in den USA bislang glücklicherweise vermieden werden können.

In den USA, wo die Zinssätze auf den höchsten Stand seit 2008 gestiegen seien, habe der "Economic Surprise Index" in diesem Jahr die positivsten Schocks seit fast zwei Jahrzehnten verzeichnet (COVID ausgenommen). Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen - und da globale Aktien zuvor ihre schlechteste Zwölf-Monats-Rendite seit 15 Jahren erzielt hätten - hätten nur wenige Jahresbeginn eine positive Aktienentwicklung erwartet. Der "Fear & Greed Index" habe klar "Angst" signalisiert: Fondsmanager seien in Anleihen übergewichtet1 gewesen und das Put/Call-Verhältnis - ein Indikator für die Nervosität der Anleger - sei so hoch gewesen wie nie zuvor. Wenn wir jedoch im Jahr bis Ende September springen, verzeichneten globale Aktien seit Jahresbeginn auf Eurobasis Zuwächse von 11%, so die Experten von SKAGEN Funds.

Eine weitere Überraschung: Die Outperformance wachstumsstarker Technologieunternehmen in einem schwachen Umfeld mit steigenden Zinsen. Noch unerwarteter gewesen sei der große Beitrag einiger weniger Aktien zum Marktanstieg. Die sieben größten Unternehmen hätten in diesem Jahr rund vier Fünftel zum 13-prozentigen Anstiegs des S&P 500 beigetragen - auch das sei ein neuer Rekord.

Zu Beginn des Jahres sei Alexandra Morris von SKAGEN Funds optimistisch gewesen, dass Substanzwerte vor Wachstumstiteln liegen würden. Doch die von wenigen Aktien getragene Kursentwicklung bedeute auch, dass sich Morris' Optimismus (bislang) als fehl am Platz erwiesen habe: Growth liege mit 16 Prozentpunkten vor Value2. Diese hohe Konzentration auf einige wenige große Unternehmen habe es Stockpickern schwieriger gemacht, den Markt zu schlagen. Erfreulicherweise lägen trotzdem vier von fünf Aktienfonds der Experten von SKAGEN seit Jahresbeginn als auch über die vergangenen zwölf Monate über ihren Benchmarks3. Es passe auch zum längerfristigen Anlagehorizont der Experten von SKAGEN Funds, dass die meisten ihrer Fonds ihre Indices auch über den Drei- und Fünf-Jahreszeitraum schlagen würden.

In ihrem vorherigen Update habe Alexandra Morris von SKAGEN Funds über die Risiken geschrieben, die das Ungleichgewicht am Aktienmarkt und die unsicheren Wirtschaftsaussichten mit sich bringen würden. Inzwischen sei Alexandra Morris optimistischer. Der S&P 500-Index sei seit seinem Sommerhoch um 7% gesunken (ab 10% spreche man von einer technischen Korrektur). Zudem hätten die Aktien im dritten Quartal an Schwung nachgelassen, die zuvor den Aktienmarkt angetrieben hätten. Jeder der "Glorreichen Sieben" habe bei der Aktienkursentwicklung deutlich schwächer abgeschnitten als in den vorangegangenen sechs Monaten: Die Bewertungen seien gesunken und nur drei der sieben hätten überhaupt positive Renditen geliefert. Dies habe dazu geführt, dass Wachstumsaktien im Laufe des Quartals um 3 Prozentpunkte hinter Substanzwerten zurückgeblieben seien4. Doch noch immer lägen Value-Aktien relativ betrachtet weiterhin nahe eines 30-Jahres-Tiefs und würden enormes Potenzial aufweisen5.

Auch das makroökonomische Bild erscheine klarer und die Inflation gehe weiter zurück. Viele Beobachter - Alexandra Morris von SKAGEN Funds eingeschlossen - würden mittlerweile glauben, dass der US-Notenbank FED eine sanfte Landung gelingen könnte. Die Anleger scheinen endlich überzeugt zu sein, dass die Zentralbanker alles tun werden, um den Preisanstieg zu bremsen, so Alexandra Morris von SKAGEN Funds. In dem Zusammenhang sei auch erwähnenswert, dass die Inflationserwartungen nicht so aus dem Ruder gelaufen seien wie in den 1970er Jahren.

Die FED habe kürzlich signalisiert, dass der aktuelle Zinserhöhungszyklus vorbei sei - dazu habe auch die Unterstützung durch steigende Renditen langlaufender US-Anleihen beigetragen. Dennoch erwarte Alexandra Morris von SKAGEN Funds in absehbarer Zeit keine Zinssenkungen. Die Inflation sei hartnäckig und dürfte weiter über dem 2-Prozent-Ziel der Zentralbank bleiben, wie der über den Erwartungen liegende Septemberwert signalisiert habe. Die Preise für Nahrungsmittel und Wohnen seien immer noch hoch und der Ölpreis könnte wieder steigen, insbesondere wenn die schreckliche Situation in Israel eskaliere oder sich auf den weiteren Nahen Osten ausweite.

Es sei auch gut möglich, dass die Zentralbanken angesichts der jüngsten Erfahrungen und der unbeabsichtigten Folgen der Förderung von Spekulationen mit Hochrisiko-Kryptowährungen, SPACS und Meme-Aktien davor zurückschrecken würden, überhaupt zu einem Umfeld sehr geringer Kreditkosten zurückzukehren.

Ein Umfeld mit positivem Wirtschaftswachstum und höheren Zinssätzen dürfte angesichts des Rückenwinds für Sektoren wie Finanzdienstleistungen, Energie, Grundstoffe, Industrie und Basiskonsumgüter sowie des Gegenwinds für Sektoren wie IT weiterhin Substanz- gegenüber Wachstumswerten begünstigen. Darüber hinaus begünstige das Umfeld die aktive Aktienauswahl, da das Konzentrationsrisiko passiver Anleger weiterhin auf einem Rekordhoch liege6. Die "Magnificent Seven" würden mittlerweile 28% des S&P 500-Index ausmachen und die ungesunde Bewertungslücke zwischen den zehn größten Aktien und dem Rest des Index sei mit Ausnahme der Pandemie immer noch auf dem höchsten Stand seit der Dotcom-Blase.

Ein paar Ereignisse könnten meinen vorsichtigen Optimismus zunichte machen, so Alexandra Morris von SKAGEN Funds. So könnten höhere Ölpreise die Inflation ankurbeln, was wiederum zu weiteren Zinserhöhungen und einem langsameren Wirtschaftswachstum führen würde. Und die Volatilität an den Kreditmärkten, wo die Renditen zehnjähriger Anleihen kürzlich ein 16-Jahres-Hoch erreicht hätten, könnte wie schon Anfang des Jahres auf den Finanzsektor übergreifen. Zudem würden sich die geopolitischen Spannungen rund um den Globus erneut verschärfen. Auch das könnte Anleger aus riskanten Anlagen in sichere Häfen treiben.

Beim Investieren gebe es stets Risiken und zugleich Chancen für diejenigen, die diese erfolgreich bewältigen würden. Auf dem weiteren Weg wird es zwangsläufig weitere Überraschungen geben - positive als auch negative - aber ich bin zuversichtlich, dass unsere erfahrenen Portfoliomanagement-Teams für unsere Kunden den richtigen Kurs wählen werden, so Alexandra Morris, Chief Investment Officer von SKAGEN Funds.


1 Bank of America Global Fund Manager Survey, Dezember 2022
2 MSCI. MSCI ACWI Value +3,2% vs. MSCI ACWI Growth +19,1% in EUR
3 Stand 30. September 2023
4 MSCI. MSCI ACWI Value +1,2% vs. MSCI ACWI Growth -2,0% in EUR
5 Bloomberg, MSCI. MSCI US Value Index P/E vs. MSCI US Growth Index P/E
6 JP Morgan. 31,9% Gewicht der Top-10-Aktien im S&P 500 Index, Stand: 30. September 2023

(14.11.2023/fc/n/s)