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Offene Immobilienfonds: Die Zeit der Aufwertungen ist vorbei - Fondsnews
02.03.23 13:00
FONDS professionell
Wien (www.fondscheck.de) - Die Ratingagentur Scope stellt in einer aktuellen Übersicht die wesentlichen Herausforderungen und Stabilitätsfaktoren offener Immobilien-Publikumsfonds einander gegenüber, so die Experten von "FONDS professionell".
"Die Zeit der Aufwertungen dürfte in der Breite vorerst vorbei sein", laute das zentrale Resümee einer aktuellen Fondsstudie der Ratingagentur Scope. Die Renditen offener Immobilienfonds seien in den vergangenen Jahren maßgeblich von Aufwertungen ihres Immobilienbestands getrieben gewesen. Komme es jetzt im Zuge der veränderten Zinslandschaft zu sinkenden Gebäudewerten, würden die Fondsrenditen zurückgehen.
Der Vertrieb habe das schon zu spüren bekommen: Die Mittelzuflüsse seien 2022 gegenüber dem Vorjahr stark gesunken und die Talsohle scheine noch nicht erreicht. Scope rechne auch für das Jahr 2023 mit rückläufigen Mittelzuflüssen, gehe aber - aufgrund eines nur geringen Aufkommens an Rückgabeanmeldungen - von einem ausgeglichenen oder sogar trotz allem positiven Netto-Mittelzufluss aus.
Wegen bereits eingetretener oder befürchteter Verschlechterung ihrer finanziellen Situation würden sich viele Anleger derzeit stark zurückhalten oder ähnlich gut verzinste Alternativen finden, die ihnen mehr Flexibilität lassen würden.
Büros, der am stärksten vertretene Objekttyp in den Portfolios offener Immobilienfonds, werde sich besonderen Herausforderungen stellen müssen. Der Büroflächenbedarf tendiere rückläufig, stelle Scope fest und sehe den Grund in höheren Homeoffice-Anteilen der Mitarbeiter und in einem demografisch bedingten Rückgang der Bürobeschäftigtenzahlen allgemein. Als noch schwieriger beurteile Scope die Situation bei Shopping-Centern, die der zunehmende Trend zum E-Commerce unter Druck setze, während Verbraucher in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ihren Konsum ohnehin einschränken würden.
Allerdings würden das veränderte Zinsumfeld und sogar die Inflation auch positive Aspekte mit sich bringen, beschreibe Scope die Großwetterlage. Weil offene Immobilienfonds Liquidität vorhalten müssten und das überwiegend in Form von Tages- und Termingeld tun würden, würden sie von den gestiegenen Zinsen auf ihre Liquiditätsreserven profitieren, die neuerdings einen positiven Renditebeitrag leisten würden. Weil die meisten Gewerbemietverträge über Indexklauseln verfügen würden, hätten die Mieteinnahmen zugenommen.
Die Vermietungsstände seien mit durchschnittlich 94,2 Prozent hoch und auch während der vergangenen Jahre stabil geblieben. Weil offene Immobilienfonds mit durchschnittlich 16 Prozent sehr viel weniger Fremdkapital einsetzen würden als sie dürften, hätten sie an dieser Stelle ein verringertes Exposure. Zu guter Letzt hätten sich auch die mit dem Kapitalanlagegesetzbuch von 2013 eingeführten Mindesthalte- und Kündigungsfristen bewährt.
Die Übersicht offene Immobilienpublikumsfonds sei unter dem folgenden Link zu finden. (02.03.2023/fc/n/s)
"Die Zeit der Aufwertungen dürfte in der Breite vorerst vorbei sein", laute das zentrale Resümee einer aktuellen Fondsstudie der Ratingagentur Scope. Die Renditen offener Immobilienfonds seien in den vergangenen Jahren maßgeblich von Aufwertungen ihres Immobilienbestands getrieben gewesen. Komme es jetzt im Zuge der veränderten Zinslandschaft zu sinkenden Gebäudewerten, würden die Fondsrenditen zurückgehen.
Der Vertrieb habe das schon zu spüren bekommen: Die Mittelzuflüsse seien 2022 gegenüber dem Vorjahr stark gesunken und die Talsohle scheine noch nicht erreicht. Scope rechne auch für das Jahr 2023 mit rückläufigen Mittelzuflüssen, gehe aber - aufgrund eines nur geringen Aufkommens an Rückgabeanmeldungen - von einem ausgeglichenen oder sogar trotz allem positiven Netto-Mittelzufluss aus.
Büros, der am stärksten vertretene Objekttyp in den Portfolios offener Immobilienfonds, werde sich besonderen Herausforderungen stellen müssen. Der Büroflächenbedarf tendiere rückläufig, stelle Scope fest und sehe den Grund in höheren Homeoffice-Anteilen der Mitarbeiter und in einem demografisch bedingten Rückgang der Bürobeschäftigtenzahlen allgemein. Als noch schwieriger beurteile Scope die Situation bei Shopping-Centern, die der zunehmende Trend zum E-Commerce unter Druck setze, während Verbraucher in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ihren Konsum ohnehin einschränken würden.
Allerdings würden das veränderte Zinsumfeld und sogar die Inflation auch positive Aspekte mit sich bringen, beschreibe Scope die Großwetterlage. Weil offene Immobilienfonds Liquidität vorhalten müssten und das überwiegend in Form von Tages- und Termingeld tun würden, würden sie von den gestiegenen Zinsen auf ihre Liquiditätsreserven profitieren, die neuerdings einen positiven Renditebeitrag leisten würden. Weil die meisten Gewerbemietverträge über Indexklauseln verfügen würden, hätten die Mieteinnahmen zugenommen.
Die Vermietungsstände seien mit durchschnittlich 94,2 Prozent hoch und auch während der vergangenen Jahre stabil geblieben. Weil offene Immobilienfonds mit durchschnittlich 16 Prozent sehr viel weniger Fremdkapital einsetzen würden als sie dürften, hätten sie an dieser Stelle ein verringertes Exposure. Zu guter Letzt hätten sich auch die mit dem Kapitalanlagegesetzbuch von 2013 eingeführten Mindesthalte- und Kündigungsfristen bewährt.
Die Übersicht offene Immobilienpublikumsfonds sei unter dem folgenden Link zu finden. (02.03.2023/fc/n/s)