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Indexfonds: Das sind die Lieblings-ETFs der Deutschen - ETF-News
01.03.23 13:24
FONDS professionell
Wien (www.fondscheck.de) - Eine "Handelsblatt"-Umfrage bei Direktbanken und Neobrokern zeigt, in welche ETFs die Bundesbürger bevorzugt investieren, so die Experten von "FONDS professionell".
Das bedeute aber nicht, dass diese Produkte für Privatanleger auch am besten geeignet seien.
ETFs auf den MSCI World seien derzeit die beliebtesten börsengehandelten Indexfonds der deutschen Privatanleger. Zu diesem Ergebnis komme eine "Handelsblatt"-Umfrage. Weil sich ETFs hierzulande großer Beliebtheit erfreuen würden, habe die Wirtschaftszeitung wissen wollen, welche Indexfonds die Anleger bevorzugt kaufen würden - und ob sie mit ihren Entscheidungen richtig lägen.
Dafür habe das "Handelsblatt" bei ING, Comdirect, Consorsbank und Scalable nachgefragt, welche ETFs deutsche Privatanleger seit 2020 besonders häufig gekauft hätten und in welche sie seit dem 1. Oktober 2022 investiert hätten.
Der MSCI World gelte als Klassiker bei ETF-Sparern. Er bilde mehr als 1.500 Unternehmen aus 23 Industrieländern ab und habe seinen Anlegern in der Vergangenheit stabile Renditen beschert. Aber: Einige Experten sähen den Index inzwischen kritisch, berichte das "Handelsblatt". Ali Masarwah, Analyst bei der Onlineplattform Envestor, habe der Zeitung erklärt, der MSCI World bestehe zu knapp zwei Dritteln aus US-Aktien. Besonders große Tech-Werte seien zu stark gewichtet.
Dadurch habe der Index in den vergangenen Jahren zwar von der Tech-Rally profitieren können. Mit der Zinswende seien diese Aktien aber stärker unter Druck geraten. "Das sieht man auch am Ergebnis des vergangenen Jahres", so Masarwah. 2022 habe ein MSCI-World-ETF rund 13 Prozent nachgegeben, der europäische Leitindex EURO STOXX 50 habe im selben Zeitraum nur rund vier Prozent verloren.
Auf Rang zwei lägen der Umfrage zufolge ETFs auf den S&P 500. Da der US-Aktienindex große Überschneidungen mit dem MSCI World aufweise, sehe auch die Entwicklung ähnlich aus: Rund 13,3 Prozent habe ein S&P-500-ETF im Jahr 2022 verloren.
Masarwah rate eher zu Produkten, die den FTSE All-World abbilden würden; ETFs auf diesen Index, der neben Industrie- auch Schwellenländer enthalte, würden ebenfalls zu den Top-Fünf der Bundesbürger gehören. Zwar sei auch dieser Index USA- und Tech-lastig, diversifiziere aber breiter als der MSCI World. Damit verringere sich das US-Gewicht auf unter 60 Prozent.
Obwohl der FTSE All-World breit streue, würden sowohl Masarwah als auch Gerd Kommer, Buchautor und Gründer des gleichnamigen Vermögensverwalters, empfehlen, weitere Fonds ins Depot zu nehmen. Als Beimischung empfehle Masarwah eher ETFs, die die Wirtschaft der Europäischen Union abbilden würden, Kommer würde auf Schwellenländer und Rohstoffe setzen.
Während deutsche Privatanleger laut "Handelsblatt"-Umfrage langfristig vor allem internationale ETFs bevorzugen würden, die als risikoarm gelten würden, zeige sich kurzfristig ein anderes Bild. Hier würden sich unter den Fonds, die bei den Depotbanken am häufigsten nachgefragt würden, zwei Short-ETFs auf den DAX finden, die von fallenden Kursen profitieren würden. Masarwah beurteile diese Produkte jedoch als schwierig für Privatanleger: "Das hat nichts mit Investieren zu tun. Das ist reine Spekulation", zitiere ihn die Zeitung.
Ansonsten seien Investoren seit Oktober ihren Favoriten treu geblieben. Beim europaweit festzustellenden Trend zu Anleihe-ETFs scheinen die Bundesbürger nicht mitmachen zu wollen, so die Experten von "FONDS professionell". "Anleihen, vor allem Unternehmensanleihen hoher Bonität, haben im Zuge der Zinswende ein Comeback erlebt. Sie bieten attraktive Renditen und sind profitabel", habe Kommer dem "Handelsblatt" gesagt. In Deutschland hätten die Zinstitel aber ein schlechtes Image. Dies sei vermutlich ein Erbe der Nullzinsphase. (01.03.2023/fc/n/e)
Das bedeute aber nicht, dass diese Produkte für Privatanleger auch am besten geeignet seien.
ETFs auf den MSCI World seien derzeit die beliebtesten börsengehandelten Indexfonds der deutschen Privatanleger. Zu diesem Ergebnis komme eine "Handelsblatt"-Umfrage. Weil sich ETFs hierzulande großer Beliebtheit erfreuen würden, habe die Wirtschaftszeitung wissen wollen, welche Indexfonds die Anleger bevorzugt kaufen würden - und ob sie mit ihren Entscheidungen richtig lägen.
Dafür habe das "Handelsblatt" bei ING, Comdirect, Consorsbank und Scalable nachgefragt, welche ETFs deutsche Privatanleger seit 2020 besonders häufig gekauft hätten und in welche sie seit dem 1. Oktober 2022 investiert hätten.
Der MSCI World gelte als Klassiker bei ETF-Sparern. Er bilde mehr als 1.500 Unternehmen aus 23 Industrieländern ab und habe seinen Anlegern in der Vergangenheit stabile Renditen beschert. Aber: Einige Experten sähen den Index inzwischen kritisch, berichte das "Handelsblatt". Ali Masarwah, Analyst bei der Onlineplattform Envestor, habe der Zeitung erklärt, der MSCI World bestehe zu knapp zwei Dritteln aus US-Aktien. Besonders große Tech-Werte seien zu stark gewichtet.
Auf Rang zwei lägen der Umfrage zufolge ETFs auf den S&P 500. Da der US-Aktienindex große Überschneidungen mit dem MSCI World aufweise, sehe auch die Entwicklung ähnlich aus: Rund 13,3 Prozent habe ein S&P-500-ETF im Jahr 2022 verloren.
Masarwah rate eher zu Produkten, die den FTSE All-World abbilden würden; ETFs auf diesen Index, der neben Industrie- auch Schwellenländer enthalte, würden ebenfalls zu den Top-Fünf der Bundesbürger gehören. Zwar sei auch dieser Index USA- und Tech-lastig, diversifiziere aber breiter als der MSCI World. Damit verringere sich das US-Gewicht auf unter 60 Prozent.
Obwohl der FTSE All-World breit streue, würden sowohl Masarwah als auch Gerd Kommer, Buchautor und Gründer des gleichnamigen Vermögensverwalters, empfehlen, weitere Fonds ins Depot zu nehmen. Als Beimischung empfehle Masarwah eher ETFs, die die Wirtschaft der Europäischen Union abbilden würden, Kommer würde auf Schwellenländer und Rohstoffe setzen.
Während deutsche Privatanleger laut "Handelsblatt"-Umfrage langfristig vor allem internationale ETFs bevorzugen würden, die als risikoarm gelten würden, zeige sich kurzfristig ein anderes Bild. Hier würden sich unter den Fonds, die bei den Depotbanken am häufigsten nachgefragt würden, zwei Short-ETFs auf den DAX finden, die von fallenden Kursen profitieren würden. Masarwah beurteile diese Produkte jedoch als schwierig für Privatanleger: "Das hat nichts mit Investieren zu tun. Das ist reine Spekulation", zitiere ihn die Zeitung.
Ansonsten seien Investoren seit Oktober ihren Favoriten treu geblieben. Beim europaweit festzustellenden Trend zu Anleihe-ETFs scheinen die Bundesbürger nicht mitmachen zu wollen, so die Experten von "FONDS professionell". "Anleihen, vor allem Unternehmensanleihen hoher Bonität, haben im Zuge der Zinswende ein Comeback erlebt. Sie bieten attraktive Renditen und sind profitabel", habe Kommer dem "Handelsblatt" gesagt. In Deutschland hätten die Zinstitel aber ein schlechtes Image. Dies sei vermutlich ein Erbe der Nullzinsphase. (01.03.2023/fc/n/e)