Fondsbarometer: Nur Edelmetall-Fonds legten im Oktober zu - Fondsnews


06.11.23 15:00
FONDS professionell

Wien (www.fondscheck.de) - Der Oktober bescherte Aktienfondsbesitzern zwar keinen Crash, Freude kam trotzdem nicht auf, so die Experten von "FONDS professionell".

Nahezu alle Fondskategorien hätten den Monat im Minus beendet, wie aus dem aktuellen FONDS professionell Fondsbarometer hervorgehe.

Edelmetalle beziehungsweise Fonds, die in Unternehmen investieren würden, die Gold, Silber, Platin und andere seltene Metalle fördern würden, würden bekanntlich ein Eigenleben führen. In den Monatsübersichten des Fondsbarometers finde man sie häufig an den extremen Rändern. Der Zusammenhang sei dabei nicht schwer zu erkennen: Würden Aktien generell gut laufen, sinke das Interesse an den "sicheren Häfen", sobald aber Zukunftsängste eine Rolle spielen würden, werde in Gold & Co. umgeschichtet.

Im Vormonat sei es wieder einmal so weit gewesen. Der Kriegsausbruch in Israel habe die Nachfrage nach Gold kurzfristig kräftig steigen lassen. Am 5. Oktober habe die Feinunze Gold 1820 US-Dollar gekostet, am 27. Oktober habe der Preis die 2000er-Marke erreicht und somit rund elf Prozent höher gelegen. Die erste Panik habe sich mittlerweile gelegt, womit auch der Goldpreisanstieg geendet habe. Angesichts der zunehmend fragileren geopolitischen Lage scheine aber die Diversifikation in Edelmetalle auch auf dem aktuell hohen Niveau durchaus empfehlenswert zu sein.

Wer im Oktober "nur" in normale Aktienfonds investiert gewesen sei, habe je nach Region oder Branche zwischen knapp ein und fast zwölf Prozent verloren; ein Plus habe es neben den Edelmetall-Fonds nur in der Kategorie "Zentral-/Osteuropa" gegeben. Im Mittel habe das Minus bei 4,74 Prozent gelegen.

Besonders schwer habe es auch im Oktober Anleger erwischt, die schwerpunktmäßig in "Neue Energien" investiert seien. Hier habe der durchschnittliche Monatsverlust der 30 erfassten Fonds bei mehr als zehn Prozent gelegen. Mit diesem Minus setze sich ein Trend fort, der bereits seit etwa zwei Jahren intakt sei. Der davor rund ein Jahrzehnt lang beobachtbare Aufwärtstrend der "Energiewende-Fonds" habe im Herbst 2021 geendet, seitdem gehe es bergab. Die Korrektur habe vor allem ETFs aus diesem Bereich besonders hart getroffen, rund 50 Prozent lägen sie unter ihren Höchstkursen. Betrachte man die längerfristigen Chartbilder, dränge sich der Eindruck einer "Blasenbildung" geradezu auf. Die Hoffnung, dass der politisch gewünschte und dabei vor allem unterstützte Schwenk in Richtung Wind, Solar und Wasserstoff die Unternehmen aus diesem Bereich langfristig extrem begünstigen würde, habe sich als übertrieben erwiesen.

Unter die Räder sei zuletzt auch die lange Zeit so erfolgreiche Biotech-Sparte geraten. Fonds, die auf dieses risikoreiche Segment setzen würden, hätten im Oktober weitere 8,3 Prozent eingebüßt, womit sie inzwischen bis zum Beobachtungszeitraum drei Jahre zu den jeweils am schlechtesten performenden Fondskategorien zählen würden. Man müsse schon zehn Jahre zurückblicken, um sich über einen durchschnittlichen Wertzuwachs von etwa 90 Prozent freuen zu können. Zur Orientierung: Anfang November 2018, also vor fünf Jahren, habe die damalige Zehn-Jahres-Performance der Biotech-Fonds noch bei mehr als 300 Prozent gelegen.

Infolge der unerfreulichen Marktentwicklung der letzten Monate sei die Marktstimmung gemessen an den Sentiment-Indikatoren zuletzt deutlich gesunken. Seit Ende Oktober stabilisiere sich die Lage aber nun wieder. Nachdem die Notenbanken in Europa und in den USA keine weiteren Zinserhöhungen vorgenommen hätten, würden viele Marktteilnehmer auf die traditionelle Jahresendrally hoffen, die etwa beim DAX seit seiner Einführung im Durchschnitt sieben Prozent Wertzuwachs gebracht habe. Wie man dem "Comdirect-Magazin" entnehmen könne, zeige der deutsche Leitindex nur in den Jahren 1991, 2000, 2008 und 2018 im letzten Quartal ein Minus auf.

"FONDS professionell" bringe seit Juli 2014 monatlich das FONDS professionell Fondsbarometer - eine Performanceübersicht der Mountain-View-Aktienfondsindices gereiht nach ihrer Monatsperformance. Daraus werde ersichtlich, welche Fonds gerade Rückenwind hätten und welche unter Kursverlusten leiden würden. Damit daraus eine brauchbare Information werde, zeige die Darstellung auch, wie diese Fondskategorien (Länder, Regionen, Branchen und Themen) über andere Zeiträume abgeschnitten hätten - drei Monate, sechs Monate, ein Jahr, drei Jahre sowie über fünf und zehn Jahre. Die jeweils zehn stärksten und zehn schwächsten Ergebnisse seien farblich hervorgehoben.

Das nächste Fondsbarometer erscheine Anfang Dezember 2023. (06.11.2023/fc/n/s)