Fondsbarometer: Edelmetall-Fonds knicken ein - Fondsnews


06.03.23 11:00
FONDS professionell

Wien (www.fondscheck.de) - In einem insgesamt schwachen Monat Februar stachen Edelmetall-Fonds mit den kräftigsten Kursverlusten hervor, wie das aktuelle FONDS professionell Fondsbarometer zeigt, so die Experten von "FONDS professionell".

Der - angeblich aus dem Chinesischen stammende - Fluch "Mögest Du interessante Zeiten durchleben!" könnte einem in diesen Tagen durchaus in den Sinn kommen. Während die Krisen der vergangenen Jahrzehnte stets von einzelnen Ereignissen oder Entwicklungen gekennzeichnet gewesen seien, habe man es derzeit mit einem Bündel von Problemkreisen zu tun. Themen wie Klimawandel, Überschuldung und Inflation, Krieg und geopolitische Spannungen wären für sich genommen schon jeweils geeignet, Kapitalmärkte zu irritieren. In Kombination würden sie es fast unmöglich machen, eine Strategie zu wählen, die hoffen lasse, dass man einigermaßen ungeschoren davonkomme.

Gut ablesbar sei das auch an den Monatsergebnissen des FONDS professionell Fondsbarometers. Es seien dabei vor allem die heftigen Ausschläge an den oberen und unteren Enden der Übersicht, die auf ein hohes Ausmaß an Verunsicherung hinweisen würden. Während etwa Fonds, die in und um China investieren würden, im Januar mit zweistelligen Wertzuwächsen das Ranking angeführt hätten, finde man sie vier Wochen später am unteren Ende der Liste mit Monatsverlusten zwischen sieben und neun Prozent.

Noch ausgeprägter sei die Gegenbewegung bei Edelmetall-Fonds gewesen, die nach fast neun Prozent Monatsplus im Januar per Ende Februar fast 13,5 Prozent billiger gewesen seien. Edelmetall-Fonds seien über die vergangenen 15 Jahre betrachtet kein überragendes Investment gewesen, mit dem Weltaktienindex hätten sie nicht Schritt halten können. Allerdings würden sie vergleichsweise gering mit Aktien und Anleihen korrelieren, sodass die Beimischung ertragsstabilisierend wirken sollte. Und Verfechter von Goldanlagen würden auf die 1970er Jahre verweisen, in denen sich der Goldpreis vom US-Aktienmarkt habe abkoppeln können.

Insgesamt sei der Februar für Aktienfondsanleger wenig erfreulich verlaufen, im Durchschnitt über alle beobachteten Fonds habe der Monat mit 1,16 Prozent Verlust geendet. Die Gruppe der global anlegenden Fonds (1.030 Produkte) habe im Mittel 0,6 Prozent eingebüßt. Vergleichsweise gut hätten sich nur Länder- und Regionenfonds aus Europa gehalten. Dass es kurzfristig zu einer Änderung der Lage kommen könnte, scheine unwahrscheinlich, denn die beschriebenen Störfaktoren würden sich nicht rasch auflösen, sodass die Parole für die kommenden Monate weiter "Durchhalten" lauten dürfte.

"FONDS professionell" bringe seit Juli 2014 monatlich das FONDS professionell Fondsbarometer - eine Performanceübersicht der FIAP-Aktienfondsindices gereiht nach ihrer Monatsperformance. Daraus werde ersichtlich, welche Fonds gerade "Rückenwind" hätten und welche unter Kursverlusten leiden würden. Damit daraus eine brauchbare Information werde, zeige die Darstellung auch, wie diese Fondskategorien (Länder, Regionen, Branchen und Themen) über andere Zeiträume abgeschnitten hätten - ein Monat, drei Monate, sechs Monate, ein Jahr, drei Jahre sowie über fünf und zehn Jahre. Die jeweils zehn stärksten und zehn schwächsten Ergebnisse seien farblich hervorgehoben.

Das nächste Fondsbarometer erscheine Anfang April 2023. (06.03.2023/fc/n/s)