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Um Schweizer Fondshaus GAM ist ein Bieterwettstreit entflammt
22.05.23 12:00
FONDS professionell
Wien (www.fondscheck.de) - Im Ringen um die Zukunft der strauchelnden Schweizer Fondsgesellschaft GAM ist ein weiterer Kaufinteressent aufgetaucht, so die Experten von "FONDS professionell".
Der Unternehmer Marco Garzetti habe über die von ihm kontrollierte Gesellschaft Taure Invest ebenfalls eine Offerte vorgelegt. Der Schweizer wolle insgesamt 65 Millionen in GAM investieren, heiße es in übereinstimmenden Medienberichten. Die britische Boutique Liontrust habe Anfang Mai ein Übernahmeangebot für das eidgenössische Fondshaus vorgelegt. GAM ringe seit einem Skandal mit Mittelabflüssen und suche seit vergangenem Sommer einen Käufer.
Garzetti wolle GAM als eigenständige Gesellschaft erhalten und die Aktie an der Schweizer Börse notiert lassen. Liontrust hingegen beabsichtige, GAM zu schlucken und die Sparte Fund Management Services in der Schweiz und Luxemburg abzutrennen. Diese Sparte biete Fondsdienstleistungen für externe Manager an - und habe zuletzt den Großteil der Nettomittelabzüge eingefahren. Die GAM-Führung begrüße das Angebot von Liontrust. Mit der Vereinigung würde ein Asset Manager mit einem verwalteten Vermögen von rund 53 Milliarden britischen Pfund entstehen.
"Ich bin der festen Überzeugung, dass der Entscheid des GAM-Verwaltungsrats zur Veräußerung und Zerstückelung des Unternehmens zu einem schlechten Preis falsch ist", habe Garzetti in einer Mitteilung erklärt. Den Plänen zufolge solle Taure Invest über eine Kapitalerhöhung 34 Millionen Franken in GAM einbringen und im Gegenzug eine Beteiligung von 68 Prozent erhalten. Zudem solle Taure ein Darlehen in Höhe von 31 Millionen Franken gewähren. Garzetti solle Verwaltungsratspräsident werden.
Die GAM-Führung habe das Angebot von Taure bereits Anfang Mai abgelehnt, habe der Asset Manager mitgeteilt. Das Angebot sei " ungenügend". Die Offerte bewerte GAM zu einem Preis von rund 0,26 Schweizer Franken pro Aktie, während Liontrust gut 0,68 Franken pro Aktie biete. "Das Angebot von Liontrust wurde von den Kunden gut aufgenommen und wird von den Portfoliomanagern von GAM nachdrücklich unterstützt, so dass GAM als Teil eines kombinierten Geschäfts mit Liontrust stabil vorankommen kann", habe GAM-Verwaltungsratschef David Jacob, der Mitteilung zufolge gesagt.
Allerdings seien andere Aktionäre nicht von dem Liontrust-Angebot überzeugt. Eine Gruppe um den französischen Milliardär Xavier Niel sowie den Genfer Vermögensverwalter Bruellan würden die Offerte kritisieren und hätten gegen eine Ausnahmegenehmigung, die die Schweizer Übernahmekommission den Briten eingeräumt habe, Widerspruch eingelegt. Die Gruppe namens "NewGAMe" halte 8,4 Prozent der GAM-Aktien, wolle ihren Anteil aber weiter ausbauen. (22.05.2023/fc/n/s)
Der Unternehmer Marco Garzetti habe über die von ihm kontrollierte Gesellschaft Taure Invest ebenfalls eine Offerte vorgelegt. Der Schweizer wolle insgesamt 65 Millionen in GAM investieren, heiße es in übereinstimmenden Medienberichten. Die britische Boutique Liontrust habe Anfang Mai ein Übernahmeangebot für das eidgenössische Fondshaus vorgelegt. GAM ringe seit einem Skandal mit Mittelabflüssen und suche seit vergangenem Sommer einen Käufer.
"Ich bin der festen Überzeugung, dass der Entscheid des GAM-Verwaltungsrats zur Veräußerung und Zerstückelung des Unternehmens zu einem schlechten Preis falsch ist", habe Garzetti in einer Mitteilung erklärt. Den Plänen zufolge solle Taure Invest über eine Kapitalerhöhung 34 Millionen Franken in GAM einbringen und im Gegenzug eine Beteiligung von 68 Prozent erhalten. Zudem solle Taure ein Darlehen in Höhe von 31 Millionen Franken gewähren. Garzetti solle Verwaltungsratspräsident werden.
Die GAM-Führung habe das Angebot von Taure bereits Anfang Mai abgelehnt, habe der Asset Manager mitgeteilt. Das Angebot sei " ungenügend". Die Offerte bewerte GAM zu einem Preis von rund 0,26 Schweizer Franken pro Aktie, während Liontrust gut 0,68 Franken pro Aktie biete. "Das Angebot von Liontrust wurde von den Kunden gut aufgenommen und wird von den Portfoliomanagern von GAM nachdrücklich unterstützt, so dass GAM als Teil eines kombinierten Geschäfts mit Liontrust stabil vorankommen kann", habe GAM-Verwaltungsratschef David Jacob, der Mitteilung zufolge gesagt.
Allerdings seien andere Aktionäre nicht von dem Liontrust-Angebot überzeugt. Eine Gruppe um den französischen Milliardär Xavier Niel sowie den Genfer Vermögensverwalter Bruellan würden die Offerte kritisieren und hätten gegen eine Ausnahmegenehmigung, die die Schweizer Übernahmekommission den Briten eingeräumt habe, Widerspruch eingelegt. Die Gruppe namens "NewGAMe" halte 8,4 Prozent der GAM-Aktien, wolle ihren Anteil aber weiter ausbauen. (22.05.2023/fc/n/s)