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Rückzieher: Ökoworld übernimmt doch keine Geldstrafen für Klimakleber - Fondsnews


05.05.23 11:36
FONDS professionell

Wien (www.fondscheck.de) - Ökoworld hat es sich anders überlegt: Wie das Unternehmen mit Sitz in Hilden mitteilt, wird die Fondsboutique Klimaklebern nun doch keine Strafgebühren ersetzen, so die Experten von "FONDS professionell".

Geldstrafen würden in manchen Bundesländern fällig, wenn sich Aktivisten der "Letzten Generation" bei ihren Protestaktionen selbst am Boden festkleben würden.

Alfred Platow, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Ökoworld, habe am vergangenen Dienstag (2.5.) in einer Pressemitteilung erklärt, seine Gesellschaft beabsichtige, die gezahlten Gebühren zu 100 Prozent zu übernehmen. "Damit möchten wir ein Signal senden, wie wichtig es ist, für den Klimaschutz aufzustehen, auch wenn man sich dafür hinsetzen und festkleben muss", habe sich Platow in der Mitteilung zitieren lassen.

Inzwischen habe der Ökoworld-Chef seine Zusage zurückgezogen. Am späten Donnerstagnachmittag (4.5.) habe er die Kehrtwende in einer weiteren Pressemitteilung mit massiven öffentlichen Anfeindungen begründet. "Mit Kritik hatte ich gerechnet, allerdings nicht in diesem emotionalen Ausmaß", schreibe Platow. Zudem gehe es bei den Reaktionen weniger um die Inhalte des Klimaschutzes, sondern nahezu ausschließlich um das Thema der Strafen und Gebühren sowie um mögliche Anstiftung zu Straftaten.

Im Rückblick erkläre Platow seine Aussagen vom Dienstag als "in dieser Form nicht angemessen". "Es war oder ist in keiner Weise meine Intention, zu Straftaten anzustiften, einen Freibrief für Straftaten auszustellen oder das Gesetz zu relativieren", teile er mit. Sein Ziel sei es gewesen, Proteste für den Klimaschutz und die aus seiner Perspektive mutigen Klimaaktivisten zu unterstützen.

Daran halte Platow auch fest, er wolle nun allerdings einen anderen Weg beschreiten. Er werde einen Betrag von 20.000 Euro an den Umwelt-Treuhandfonds überweisen. Dieses Geld solle ausschließlich aus privaten Quellen kommen. Weder das Sondervermögen der Ökoworld-Fonds noch Firmengelder würden dafür eingesetzt, so Platow. (05.05.2023/fc/n/s)