Mischfondsmanager: Diese Aktien entkommen der Zinsfalle - Fondsnews


04.05.23 15:00
FONDS professionell

Wien (www.fondscheck.de) - Viele Marktteilnehmer stellen sich aktuell die Frage, ob der Übergang zu höheren Zinsniveaus negativ für Aktien ist und sie deshalb die Aktienquote im Depot reduzieren sollten, so die Experten von "FONDS professionell".

"Die Antwort ist komplex und die exakten Auswirkungen für die Aktienmärkte sind ambivalent", stelle Tilo Wannow von Oddo BHF Asset Management fest.

"Betrachtet man isoliert den Zinseffekt auf Aktien, sollten steigende Zinsen zu fallenden Aktienmärkten und fallende Zinsen zu steigenden Aktienkursen führen", so Wannow. Schließlich stünden Anlegern sichere Alternativen wie Staatsanleihen zur Verfügung, die dafür erzielbaren Zinsen müssten neben einem Risikoaufschlag bei der Bewertung der Aktien berücksichtigt werden. Typischerweise würden diese Berechnungen von Analysten in einem Discounted-Cashflow-Modell angestellt. "Die genaue mathematische Auswirkung steigender Zinsen hängt vom Startniveau ab", so der Fondsmanager. "Man kann jedoch in etwa von einem um 20 Prozent niedrigeren Aktienwert ausgehen, wenn die Zinsen um einen Prozentpunkt steigen."

In der Praxis passiere nicht selten das Gegenteil, so Wannow. So seien immer wieder fallende Markt- und Notenbankzinsen sowie sinkende Aktienmärkte zusammen aufgetreten. Dann komme der Risikoaufschlag auf die Zinsen ins Spiel, erläutere der Fondsmanager: "Fallende Zinsen sind oftmals ein Anzeichen von schlechteren Konjunkturaussichten oder Vorboten von Krisen. Dies kann die Gewinnaussichten der Unternehmen und den Risikoaufschlag auf den Zins zum Leidwesen der Aktionäre beeinflussen."

Auf der anderen Seite spreche ein höheres Zinsniveau nicht zwangsläufig gegen eine Anlage in Aktien. "Wenn höhere Zinsen Ausdruck eines verbesserten wirtschaftlichen Umfeldes sind und Unternehmen die höhere Inflation gut kompensieren können, steigen die Gewinne schneller als in der Niedrigzinsphase", so Wannow. Daneben müsse man einen weiteren Aspekt berücksichtigen. Wenn die ultratiefen Zinsen, die bis 2021 geherrscht hätten, nicht voll eingepreist worden seien, sei auch der Effekt der Zinsnormalisierung nicht so negativ für die zu erwartenden Aktienrenditen.

Insgesamt halte Wannow das Gewinnwachstum für mindestens genauso wichtig wie das Zinsniveau, um die Aktienkursentwicklung realistisch einzuschätzen. Strukturell und stetig wachsende Qualitätsunternehmen hätten von diesem Rückenwind profitiert. "Mit einem Fokus auf Qualitätsunternehmen ist man daher auch bei einem höheren Zinsniveau langfristig auf der sicheren Seite", so der Manager des Mischfonds Oddo BHF Polaris Balanced. (News vom 03.05.2023) (04.05.2023/fc/n/s)






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