Analyse: Die besten Mischfonds 2023 - Fondsnews


06.09.23 13:25
FONDS professionell

Wien (www.fondscheck.de) - Die Frankfurter Fondsplattform Envestor hat die Performance der größten Mischfonds 2022 und 2023 untersucht, so die Experten von "FONDS professionell".

Dabei würden sich enorme Unterschiede zwischen Spitzenfeld und Schlusslichtern zeigen. Eine Empfehlung der Studienautoren: Anleger sollten vor allem auf einen konsistenten Anlagestil achten.

Das Marktumfeld sei 2022 und 2023 von einem Extrem ins andere gefallen: Nach den kräftigen Kursverlusten des Jahres 2022 an Aktien- und Anleihenmärkten stehe das laufende Jahr bislang unter völlig anderen Vorzeichen. Vor allem die Aktienmärkte hätten kräftig zugelegt und - getrieben von den großen Tech-Werten - zwischenzeitlich teils neue Rekordstände erreicht. Vor diesem Hintergrund habe die Fondsplattform Envestor die Entwicklung der beliebtesten Mischfonds verglichen. Die Analyse zeige klare Gewinner und Verlierer.

Die beste Performance habe bis zum Stichtag Ende August der 7,4 Milliarden Euro schwere Acatis Value Event Fonds verzeichnet. Er habe rund 13 Prozent zugelegt. Dazu Studienautor und Envestor-Geschäftsführer Ali Masarwah: "Der Fonds hat mit einer hohen Aktienquote und signifikantem Exposure zu Quality - also vor allem Tech-Aktien - in den ersten acht Monaten so ziemlich alles in Grund und Boden outperformt." Im vergangenen Jahr habe der Fonds das Minus auf 12,4 Prozent begrenzt - weniger als die Benchmark und viele andere Mischfonds.

Ebenfalls erfolgreich habe der Flossbach von Storch Multiple Opportunities - mit 25,7 Milliarden Euro der zweitgrößte Mischfonds in der Envestor-Studie - den Wechsel vom Risk-off- zum Risk-on-Modus gemanagt, er liege nach einem Minus von 12,5 Prozent im vorigen Jahr mit fast sieben Prozent seit Jahresanfang weit vorn.

Der DWS Concept Kaldemorgen habe 2023 bislang zwar nur 3,5 Prozent zugelegt, aber im Crash-Jahr 2022 nur 4,8 Prozent verloren. Dazu Masarwah: "Kein Fonds unserer Auswahl büßte weniger ein. Das unterstreicht den defensiven Charakter des Fonds, der in Abwärtsphasen zumeist solide dasteht und zugleich in der Lage ist, in freundlichen Märkten mitzuhalten, zumindest einigermaßen."

Weniger gut sei es für den mit fast 40 Milliarden Euro größten Mischfonds der Analyse - den Allianz Income and Growth gelaufen: Er habe in diesem Jahr zwar 7,8 Prozent zulegen können, sei im vergangenen Jahr aber um fast 22 Prozent massiv eingebrochen. Als Grund für das große Minus sehe Masarwah die mangelnde Diversifikation: "Der Fonds setzt bei Anleihen auf Hochzinspapiere, die aktienähnliche Risiken aufweisen. Nicht jeder Anleger dürfte derartige Einbrüche locker wegstecken."

Der Carmignac Patrimoine wiederum habe es 2022 mit einem Minus von weniger als zehn Prozent geschafft, die Verluste zu begrenzen. Dafür enttäusche die Performance dieses Jahr mit minus 0,2 Prozent für einen ausgewogenen Mischfonds. Masarwah: "Leider zeigt sich immer wieder, dass bei diesem Fonds das durchaus gute Risikomanagement einer unterdurchschnittlichen Performance gegenübersteht. Auch risikokontrollierte Mischfonds sollten in der Lage sein, an Aufwärtsmärkten zumindest etwas zu partizipieren."

Überaus schwach falle die Bilanz für den Fidelity Global Multi Asset Income aus. Er habe 2022 bereits rund 14 Prozent verloren und habe in diesem Jahr mit bislang minus 1,9 Prozent die schwächste Performance aller großen Mischfonds. Hier würden sich für Envestor grundsätzliche Fragen zur Stetigkeit des Investmentprozesses stellen.

Auch zwei defensive Fonds von Union Investment hätten schwach abgeschnitten: Der PrivatFonds: Kontrolliert und der UniRak Nachhaltig konservativ. Hier seien die Verluste im Vorjahr für ihre defensiven Anlageambitionen sehr hoch gewesen. "Wenn dann in ausgeprägten Hausse-Märkten eine signifikante Erholung ausbleibt, zeugt das von einem asymmetrischen Rendite-Risiko-Profil - zu Ungunsten der Anleger", heiße es in der Studie.

Auch wenn sich an der Performance bis Jahresende noch einiges ändern könne, seien einige Schlussfolgerungen für Envestor-Analyst Masarwah offenkundig: "Langfristig ist die strategische Vermögenssteuerung wichtiger als taktische Asset Allocation." Investoren würden seiner Meinung nach auch Berechenbarkeit brauchen und sollten daher auf die Konsistenz achten: Dazu zähle etwa, ob die Verluste des Jahres 2022 mit den Ergebnissen des laufenden Jahres zusammenpassen würden. Auch wenn das Jahr 2023 längst noch nicht zu Ende sei, sei der Trend bei den einzelnen Fonds für Masarwah ziemlich vielsagend: "Leider sind nicht alle Manager wie Flossbach und Acatis Gané bei ihrer Linie geblieben", so der Fondsexperte. (06.09.2023/fc/n/s)





hier klicken zur Chartansicht

Aktuelle Kursinformationen mehr >
Kurs Vortag Veränderung Datum/Zeit
343,48 € 348,52 € -5,04 € -1,45% 21.09./22:00
 
ISIN WKN Jahreshoch Jahrestief
DE000A0X7541 A0X754 353,60 € 302,78 €
Werte im Artikel
165,37 plus
+1,18%
119,36 plus
+0,02%
637,00 minus
-0,56%
288,67 minus
-1,02%
104,72 minus
-1,17%
343,48 minus
-1,45%