Erweiterte Funktionen
Internetmilliardär torpediert Übernahme der strauchelnden GAM - Fondsnews
05.05.23 13:52
FONDS professionell
Wien (www.fondscheck.de) - Eine Aktionärsgruppe, die Anteile am Schweizer Fondshaus GAM hält, sieht das Übernahmeangebot durch das britische Investmenthaus Liontrust skeptisch, so die Experten von "FONDS professionell".
Die Gruppe namens "NewGAMe" rund um den französischen Internet- und Telekommilliardär Xavier Niel sowie den Genfer Vermögensverwalter Bruellan halte eigenen Angaben zufolge nunmehr 8,3 Prozent der Aktien des ins Schlingern geratenen Schweizer Asset Managers. Die Gruppe erwäge, das derzeitige Angebot von Liontrost nicht anzunehmen.
Liontrust habe gestern (4.5.) eine Kaufofferte vorgelegt. Die Briten hätten dabei ihre eigenen Aktien eingesetzt und würden 0,0589 Titel für jede GAM-Aktie bieten. Dies würde die Papiere der Schweizer mit 0,67 Franken bewerten. Demnach umfasse der Deal ein Volumen von 107 Millionen Schweizer Franken (rund 109 Millionen Euro). Vor Bekanntgabe des Angebots habe die GAM-Aktie bei rund 0,80 Franken notiert. Der Kurs sei im Laufe des Handelstages auf 0,60 Franken abgesackt.
Die Investorengruppe sei der Ansicht, dass das Liontrust-Angebot GAM zu niedrig bewerte und "nicht die signifikanten Vorteile widerspiegelt, die ein erfolgreicher Turnaround für GAMs Aktionäre bringen könnte". Zudem biete Liontrust nur seine eigenen Aktien an und unterbreite kein Barangebot. "Dies führt dazu, dass die GAM-Aktionäre den Wertschwankungen der Liontrust-Aktien ausgesetzt sind", heiße es in der Mitteilung weiter. "Sie erhalten damit keinen festen Preis für ein Unternehmen, das einen erheblichen inneren Wert aufweist", würden die Aktionäre monieren.
GAM ringe seit Jahren mit Mittelabzügen. Hintergrund sei unter anderem eine Affäre um einen ehemaligen Fondsmanager, der gegen Richtlinien verstoßen haben solle. Den gestern ebenfalls vorgelegten, endgültigen Jahreszahlen zufolge habe das Haus 2022 einen Nettoverlust gemäß IFRS in Höhe von 290 Millionen Franken eingefahren. Im Vorjahr seien es 23,3 Millionen Franken gewesen. Obendrein schwinde die Nettoliquidität. Sie habe sich um 41 Prozent auf 138 Millionen Franken verringert. Liontrust biete daher auch zwei Kreditlinien an.
"NewGAMe" stoße zudem eine Entscheidung der Schweizer Übernahmekommission übel auf. Diese gewähre Liontrust eine Ausnahme von der Verpflichtung für ein Barangebot. Zudem werde es den Briten ermöglicht, den Deal davon abhängig zu machen, dass GAM den Bereich Fund Management Services in der Schweiz und Luxemburg losschlagen könne. Diese Sparte biete Fondsdienstleistungen für externe Manager an - und habe zuletzt den Großteil der Nettomittelabzüge eingefahren. Die GAM-Aktionärsgruppe erwäge rechtliche Schritte gegen die Entscheidung der Übernahmekommission. (05.05.2023/fc/n/s)
Die Gruppe namens "NewGAMe" rund um den französischen Internet- und Telekommilliardär Xavier Niel sowie den Genfer Vermögensverwalter Bruellan halte eigenen Angaben zufolge nunmehr 8,3 Prozent der Aktien des ins Schlingern geratenen Schweizer Asset Managers. Die Gruppe erwäge, das derzeitige Angebot von Liontrost nicht anzunehmen.
Die Investorengruppe sei der Ansicht, dass das Liontrust-Angebot GAM zu niedrig bewerte und "nicht die signifikanten Vorteile widerspiegelt, die ein erfolgreicher Turnaround für GAMs Aktionäre bringen könnte". Zudem biete Liontrust nur seine eigenen Aktien an und unterbreite kein Barangebot. "Dies führt dazu, dass die GAM-Aktionäre den Wertschwankungen der Liontrust-Aktien ausgesetzt sind", heiße es in der Mitteilung weiter. "Sie erhalten damit keinen festen Preis für ein Unternehmen, das einen erheblichen inneren Wert aufweist", würden die Aktionäre monieren.
GAM ringe seit Jahren mit Mittelabzügen. Hintergrund sei unter anderem eine Affäre um einen ehemaligen Fondsmanager, der gegen Richtlinien verstoßen haben solle. Den gestern ebenfalls vorgelegten, endgültigen Jahreszahlen zufolge habe das Haus 2022 einen Nettoverlust gemäß IFRS in Höhe von 290 Millionen Franken eingefahren. Im Vorjahr seien es 23,3 Millionen Franken gewesen. Obendrein schwinde die Nettoliquidität. Sie habe sich um 41 Prozent auf 138 Millionen Franken verringert. Liontrust biete daher auch zwei Kreditlinien an.
"NewGAMe" stoße zudem eine Entscheidung der Schweizer Übernahmekommission übel auf. Diese gewähre Liontrust eine Ausnahme von der Verpflichtung für ein Barangebot. Zudem werde es den Briten ermöglicht, den Deal davon abhängig zu machen, dass GAM den Bereich Fund Management Services in der Schweiz und Luxemburg losschlagen könne. Diese Sparte biete Fondsdienstleistungen für externe Manager an - und habe zuletzt den Großteil der Nettomittelabzüge eingefahren. Die GAM-Aktionärsgruppe erwäge rechtliche Schritte gegen die Entscheidung der Übernahmekommission. (05.05.2023/fc/n/s)