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ETFs: Individueller Baustein für Multi-Asset-Strategien bei volatilen Märkten


15.05.23 12:19
Franklin Templeton

Frankfurt (www.fondscheck.de) - Als Ergänzung in aktiv gemanagten Portfolios können ETFs aktuell eine effiziente Lösung für diversifizierte und dynamische Portfolios darstellen, insbesondere wenn die Marktbedingungen eine konstante Alpha-Generierung schwierig machen bzw. Renditeziele über dem Markt liegen, so Marzena Hofrichter, Portfoliomanagerin Franklin Templeton Investment Solutions, und Jason Xavier, Head of EMEA ETF Capital Markets bei Franklin Templeton.

So könnten ETFs zum einen für ein taktisches Engagement eingesetzt werden, aber auch für ein breites Engagement in einer Anlageklasse.

Für kostengünstige Multi-Asset-Lösungen seien ETFs häufig ideale Bausteine. Hinzu komme, dass mithilfe von ETFs ESG-Mandate vor allem an effizienten Märkten besser gemanagt werden könnten. Neben ihrer Kosteneffizienz seien ETFs sehr einfach zu handeln. Passive ETFs würden ein klar definiertes Engagement bieten, das einen Index nachbilde und bei Bedarf individuell angepasst werden könne. Multi-Faktor- (Smart-Beta-) und aktive ETFs würden ein aktiveres Engagement im Referenzindex ermöglichen, wobei die Kosten- und Liquiditätsvorteile weiterhin gegeben seien. Stehe die Ausnutzung dieser Vorteile bei einer taktischen Positionierung im Zentrum, könne das häufig einen Unterschied machen, vor allem an volatilen Märkten. Außerdem würden sie die Möglichkeit geben, sich in verschiedenen Anlageklassen zu engagieren, z.B. in Anleihen oder Rohstoffe.

Bei Anleihen könnten ETFs recht effizient durch volatile Phasen helfen, wie es beispielsweise in der Corona-Pandemie der Fall gewesen sei. Sowohl passive als auch aktive Anleihen-ETFs könnten Mark-to-Market-Bewertungen und Informationen über das Geschehen an dem zugrunde liegenden Anleihemarkt in Echtzeit bereitstellen. Dies sei ein gutes Beispiel dafür, wie börsengehandelte Fonds als Liquiditätskomponente oder Preisfindungsbarometer bei festverzinslichen Wertpapieren eingesetzt werden könnten.

Es gebe die Ansicht, dass ETFs im Fixed-Income-Segment die Volatilität verstärken und die Liquidität am Anleihemarkt reduzieren würden, vor allem bei passiven Strategien. Dabei sei wichtig zu verstehen, dass die Volatilität und demnach auch die Liquidität immer von den Investmentzuflüssen der Anleger abhänge. Der Anleger oder die Anlegerin treffe die Entscheidung, ein Wertpapier (eine Aktie oder eine Anleihe) zu kaufen oder zu verkaufen. Das Makroumfeld bzw. die aktien- oder anleihespezifischen Attribute seien natürlich auch ein Grund für die Entscheidung zum Kauf oder Verkauf. Das Wertpapier an sich könne aber niemals Volatilität hervorrufen und Liquidität sei eine endliche Funktion dieser Volatilität. ETFs, und insbesondere Anleihen-ETFs, würden nur etwa 18% des Fondsuniversums ausmachen. 20% des Marktes könnten aber unschwer für 100% der Probleme verantwortlich sein.

Bei der Auswahl des richtigen Engagements sei empfehlenswert, sich auf die Total Expense Ratio (TER) und die Höhe des AUM zu konzentrieren, weniger auf die On-screen-Spreads. Es gebe aber Mandate, bei denen die prozentuale Beteiligung beschränkt sei. Diese Beschränkungen könnten und sollten vielleicht auch neu bewertet werden, wenn es um ETFs gehe, die nur in tiefe und liquide zugrunde liegende Märkte investieren würden. Ein Argument könnte sein, dass die prozentualen Obergrenzen für ETFs zumindest angehoben werden sollten.

Bei den Spreads würden erfahrene Händler die besten und effizientesten Methoden für die Ausführung kennen und wissen, dass der außerbörsliche Handel die Marktstruktur in Europa bestimme. Mit der Unterstützung von ETF-Marktmachern und Features wie Request-for-Quote-Systemen könne die optimale Ausführung unabhängig von den On-screen-Spreads erreicht werden. (15.05.2023/fc/n/e)