Auf dieses Feld des ETF-Markts stürzen sich Goldman Sachs & Co. - ETF-News


10.05.23 12:41
FONDS professionell

Wien (www.fondscheck.de) - Das Wachstum bei börsengehandelten Indexfonds (ETFs) lockt neue Akteure, so die Experten von "FONDS professionell".

Auch Goldman Sachs wolle eine Plattform für ETFs aufbauen - als White-Label-Offerte. In diesem Feld sei bislang in Europa nur ein Akteur aktiv.

Immer neue Anbieter würden in das Geschäft mit White-Label-Plattformen für börsengehandelte Fonds (ETFs) drängen. So hätten mehrere Gesellschaften den Aufbau eines Dienstes angekündigt, bei dem Asset Manager ihre Ideen in den Mantel eines ETF packen könnten - ohne selbst aufwendig so ein Geschäft aufbauen zu müssen. Dies ermögliche es kleineren Investmentboutiquen, mit einem ETF an den Markt zu gehen. Aber auch große Fondshäuser könnten so eine ETF-Sparte aufbauen.

Für Aufsehen habe die US-Großbank Goldman Sachs im vergangenen Herbst gesorgt. Sie wolle sowohl in den USA als auch in Europa mit dem Goldman Sachs ETF Accelerator den White-Label-Markt besetzen. "Bislang haben Interessenten nur die Möglichkeit, ein ETF-Geschäft hausintern aufzubauen, was viele Ressourcen und Zeit benötigt", sage Accelerator-Chefin Lisa Mantil. "Oder sie kaufen einen bestehenden Anbieter, was viel Geld kostet." Goldman Sachs eröffne nun eine dritte Option. Ansonsten sei nicht viel über die Pläne der New Yorker bekannt.

In den USA gebe es mehrere solche Serviceplattformen, in Europa bislang nur eine: Han-ETF. Die Gesellschaft sei von den beiden Branchenurgesteinen Hector McNeil und Nik Bienkowksi im Jahr 2017 gegründet worden. Die Briten hätten 40 Produkte auf den Markt gebracht und würden heute ein Vermögen von rund zwei Milliarden US-Dollar betreuen. Mitgründer McNeil gebe sich angesichts der zahlreichen Aspiranten gelassen. "Dies zeigt, wie valide unser Geschäftsmodell ist", sage der ETF-Veteran im Gespräch mit "FONDS professionell".

"Ich begrüße den Wettbewerb. Eine gesunde Konkurrenz ist gut für das Geschäft", fahre der Firmengründer fort. Das Potenzial in Europa sei groß. "Der ETF-Markt ist noch lange nicht so entwickelt wie in den USA", erläutere McNeil. Auch den Auftritt eines Riesen wie Goldman Sachs nehme der Profi locker: "Wenn eine große Bank wie Goldman Sachs den Markt betritt, dann adelt das natürlich unsere Geschäftsidee - und treibt den Marktwert unseres Hauses in die Höhe."

Einer der neuen Akteure sei Waystone. Die Gesellschaft setze auf Investmenthäuser, die nicht mit dem europäischen ETF-Markt vertraut seien. "Wir helfen Asset Managern, die im europäischen ETF-Markt Fuß fassen wollen", erläutere Henry Glynn, Leiter ETF Capital Markets & Distribution bei Waystone. Gut 70 Prozent der Interessenten, mit denen das Team Kontakt gehabt habe, hätten aus Nordamerika, 20 Prozent aus Europa, der Rest aus Asien oder Nahost gestammt.

Waystone wie auch Han-ETF würden zudem größeren Gesellschaften anbieten, eine Art Inkubator zu nutzen. Die White-Label-Dienstleister würden dabei den Aufbau einer ETF-Produktpalette und die Platzierung am Markt übernehmen. Wenn die Plattform erfolgreich etabliert sei, könnten sie die Asset Manager übernehmen und ins eigene Haus integrieren, sofern sie das wünschen würden. "Dies ermöglicht es Anbietern, erstmal den Zeh ins Wasser zu tauchen und den Markt zu testen, bevor sie ganz ins Wasser springen", erläutere Glynn.

Die Luxemburger Axxion wiederum habe für Frank Fischer und Shareholder Value Management bereits den Frankfurter UCITS-ETF - Modern Value auf den Markt gebracht. Dem ersten Schritt sollten weitere folgen. "Die Synthese aus jederzeit handelbaren ETFs und dem Know-how eines unabhängigen Asset Managers scheint wie die Quadratur des Kreises", sage Stefan Schneider, Vorstandsvorsitzender der Axxion. Aktive Fondsinitiatoren könnten so ihre Expertise einbringen, ohne die tägliche Analyse und das Fondsmanagement übernehmen zu müssen. "Mit dem ETF-Konzept können wir unsere Private-Label-Expertise sowohl für aktive als auch passive Fondsprodukte einsetzen - für uns eine ideale Ergänzung", erläutere Schneider. (10.05.2023/fc/n/e)






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