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Amundi ETF Flow Report Mai: Anlegerunsicherheit spiegelt sich in ETF-Flows wider


17.05.23 15:19
Amundi

Paris (www.fondscheck.de) - Die weltweiten Zuflüsse in börsengehandelte Fonds (ETFs) summierten sich im April auf 42,7 Mrd. Euro, so die Experten von Amundi ETF.

Sie seien damit gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert geblieben und vergleichsweise niedrig ausgefallen.

Wie im März hätten Anleger Anleihe-ETFs bevorzugt, die um 22,1 Mrd. Euro zugelegt hätten, während Aktien-ETFs Flows von 15,5 Mrd. Euro verbucht hätten. Die Zuflüsse auf dem US-ETF-Markt seien mit 31,7 Mrd. Euro gedämpft geblieben, während sie in Europa 10,4 Mrd. Euro erreicht hätten und im asiatisch-pazifischen Raum leicht negativ gewesen seien.

Insgesamt seien globale Aktienindices die beliebteste ETF-Strategie (+8,1 Mrd. Euro) gefolgt von US-Hochzinsanleihen (+5,2 Mrd. Euro) gewesen. Large-Value-Strategien hätten die größten Abflüsse (-2,2 Mrd. Euro) verzeichnet. Die Flows würden darauf hindeuten, dass Anleger unsicher seien, wie sie investieren sollten. Die größere Nachfrage nach Anleihe- im Vergleich zu Aktien-ETFs sowohl auf dem US-ETF-Markt (14,4 Mrd. Euro gegenüber 12,7 Mrd. Euro) als auch in Europa (6,4 Mrd. Euro gegenüber 3,9 Mrd. Euro) deute auf eine Präferenz für weniger riskante Anlagen hin.

Im April seien europäischen UCITS-Aktien-ETFs 3,9 Mrd. Euro zugeflossen, wobei globale Aktien-ETFs mit 2,3 Mrd. Euro am beliebtesten gewesen seien. Auch Schwellenländer-ETFs seien weiterhin gefragt gewesen (+1,1 Mrd. Euro). Seit Jahresbeginn sei die Hälfte der gesamten Aktienallokationen auf Schwellenländer-ETFs entfallen, was vor allem auf die niedrigeren Bewertungen und die geringere Korrelation mit Aktien aus Industrienationen zurückgeführt werden könne. Im April hätten Anleger zudem 800 Mio. Euro in Japan-ETFs investiert. Abflüsse habe es entgegen dem Trend der letzten Monate bei Europa-Aktien-ETFs gegeben, aus denen Anleger 800 Mio. Euro abgezogen hätten.

Wie bereits im März hätten ETF-Anleger weiterhin auf Technologiewerte (+300 Mio. Euro) gesetzt. Auch ETFs mit Engagements in US-Finanzwerten seien beliebt gewesen (+600 Mio. Euro). Im Einklang mit globalen Trends hätten Anleger 400 Mio. Euro aus Value-ETFs abgezogen.

Europäische UCITS-Aktien-ETFs, die ESG-Kriterien berücksichtigen würden, hätten um 2,1 Mrd. Euro zugelegt. ETF-Anleger hätten 900 Mio. Euro in ESG-Weltindices und je 600 Mio. Euro in ESG-Schwellenländer- und ESG-Japan-Strategien investiert. Aus Europa-ESG-ETFs hätten Anleger 400 Mio. Euro abgezogen.

UCITS-Obligationen-ETFs hätten im April Zuflüsse von 6,6 Mrd. Euro verbucht. Wie im März hätten Anleger Staatsanleihestrategien (+3,3 Mrd. Euro) favorisiert. Gefragt seien dabei vor allem auf US-Dollar lautende ETFs (+2,2 Mrd. Euro) gewesen. Diese Zuflüsse seien sowohl auf lange und kurze Laufzeiten entfallen, was eine Zweiteilung der Anlegerüberzeugungen verdeutliche. Die Anleger, die in kurze Laufzeiten investiert hätten, wollten die Duration aufgrund von Zinsrisiken begrenzen, während diejenigen, die in lange Laufzeiten investiert hätten, wahrscheinlich über die Möglichkeit einer Rezession in den USA besorgt seien.

In ETFs auf Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating hätten Anleger 2,4 Mrd. Euro angelegt. ETFs auf Euro-Schuldtitel hätten dabei dominiert (+1,8 Mrd. Euro).

In ESG-Bond-ETFs seien 900 Mio. Euro geflossen. Je 300 Mio. Euro davon seien auf Unternehmens- und Staatsanleihen mit Investment-Grade-Rating entfallen. Die Allokationen in ESG-Anleihe-ETFs seien deutlich geringer als bei Aktien gewesen. Hintergrund könnte die größere Beliebtheit von Staatsanleihen-ETFs sein, bei denen es schwieriger sei, ESG-Merkmale zu integrieren. (17.05.2023/fc/n/e)