Warum Flossbach von Storch einen 100-Millionen-Euro-Fonds beerdigt - Fondsnews


05.09.23 11:00
FONDS professionell

Wien (www.fondscheck.de) - Verwaltet ein Fonds kaum Geld oder performt dauerhaft schlecht, hat er kaum Überlebenschancen, so die Experten von "FONDS professionell".

Auf das Currency-Diversification-Bond-Portfolio von Flossbach von Storch treffe beides nicht zu. Weshalb habe diese Anlagestrategie dann dennoch keine Zukunft? FONDS professionell ONLINE kenne die Details.

Der Kölner Vermögensverwalter Flossbach von Storch werde den Fonds FvS - Currency Diversification Bond zum 30. September 2023 auf den FvS - Bond Defensive (ISIN LU0952573136 / WKN A1W17W) verschmelzen. "Hintergrund der Verschmelzung ist, dass die Verwaltungsgesellschaft beschlossen hat, die Strategie des übertragenden Teilfonds nicht weiterzuführen", heiße es in einer Anlegerinformation, die FONDS professionell ONLINE vorliege.

Dass Asset Manager Fonds auflösen oder mit anderen Portfolios zusammenlegen würden, gehöre zum Tagesgeschäft. Meist sei das einem sehr geringen Volumen oder einer dauerhaft schlechten Performance geschuldet. Beides treffe auf den Currency-Diversification-Fonds nicht zu. Aktuell hätten Anleger rund 105 Millionen Euro in den Fonds investiert, auf Sicht von drei und fünf Jahren liege die Performance sogar knapp über dem Durchschnitt der Wettbewerbsprodukte aus der entsprechenden Morningstar-Vergleichsgruppe. Ein Publikumsfonds dieses Volumens gelte in jedem Fall als wirtschaftlich. Eng werde es für den Anbieter in der Regel erst, wenn das Vermögen unter 20 Millionen Euro falle - dann würden die Gebühreneinnahmen kaum reichen, um die Fixkosten zu decken.

Ein Sprecher des Asset Managers müsse daher etwas ausholen, um das Strategie-Aus zu erläutern. Der Fonds sei inmitten der europäischen Finanz -und Schuldenkrise aufgelegt worden, um das Euro-Risiko für Anleger über Investments in Anleihen aus "stabileren" Währungsräumen zu reduzieren. "Das Kapitalmarktumfeld hat sich seither aber deutlich gewandelt", betone der Sprecher. Er verweise unter anderem auf die Anleihekaufprogramme der Europäischen Zentralbank (EZB), um den Euro zusammenzuhalten, und die engere fiskalpolitische Zusammenarbeit innerhalb der Eurozone nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie.

"Das hat dafür gesorgt, dass das Risiko eines unkontrollierten Auseinanderbrechens der Gemeinschaftswährung sukzessive gesunken ist", so der Sprecher. "Darüber hinaus haben sich die anlagepolitischen Rahmenbedingungen mit der Abkehr der EZB von Null- und Negativzinsen signifikant verändert." Anleger hätten heute die Möglichkeit, mit kurzlaufenden Bundesanleihen Renditen von mehr als 3,5 Prozent zu erwirtschaften. Seit Auflage des Currency-Diversification-Fonds hätten einjährige "Bunds" zuvor nie höher als 1,5 Prozent rentiert. Damit falle die Währungskomponente des Gesamtertrags perspektivisch geringer aus.

Neben der Währungsdiversifikation habe das Portfoliomanagement zudem das Ziel verfolgt, auskömmliche Anleiheerträge zu erwirtschaften. Dies sei mittlerweile aber auch mit einer vergleichsweise konservativen Anlagestrategie in der Heimatwährung möglich, argumentiere der Sprecher. Daher habe man entschieden, den Fonds auf den fast 600 Millionen Euro schweren FvS - Bond Defensive zu verschmelzen.

"Als global anlegender, flexibler Anleihefonds mit deutlichem Fokus auf die Begrenzung von Risiken erfüllt dieser nunmehr vollständig währungsgesicherte Fonds weiterhin die Ansprüche an einen defensiven Anleihebaustein", teile Flossbach von Storch mit. Das Management konzentriere sich auf Anleihen guter und sehr guter Emittenten mit überschaubaren Laufzeitrisiken. Auf Wandel- und Nachranganleihen werde in diesem Portfolio bewusst verzichtet.
(05.09.2023/fc/n/s)






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