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Studie: Markt für aktive ETFs wächst stark - ETF-News


05.09.23 14:30
FONDS professionell

Wien (www.fondscheck.de) - Fonds, die aktives Management im ETF-Mantel anbieten, werden unter deutschen Anlegern immer beliebter, so die Experten von "FONDS professionell".

In einer aktuellen Studie beleuchte die Ratingagentur Scope den Markt - und sage den aktiven ETFs weiteres Wachstum voraus.

Aktive ETFs würden bei den Anlegern hierzulande beliebter: Aktuell würden in den Produkten rund 26 Milliarden Euro stecken. Das sei ein Zuwachs von 45 Prozent gegenüber Juli 2022, als das verwaltete Vermögen noch bei rund 18 Milliarden Euro gelegen habe. Gleichzeitig sei die Zahl der aktiven ETFs von 50 auf 62 gestiegen. Das zeige eine Analyse der Ratingagentur Scope, die alle in Deutschland zugelassenen aktiven ETFs untersucht habe.

Scope-Analyst und Studienautor André Härtel erkläre: "Die Produkte vereinen die Vorteile von klassischen aktiven Fonds wie Flexibilität, Outperformancepotenzial und die von ETFs wie Kosteneffizienz, Transparenz und Handelbarkeit." Anders als die typischen passiven ETFs würden sie nicht einer einfachen Indexstruktur folgen, sondern würden entweder von einem Fondsmanager aktiv gesteuert oder würden auf eigens entwickelten Indices basieren, die auf Basis von Analysteneinschätzungen erstellt würden.

Von den in Deutschland verfügbaren aktiven ETFs würden 37 Produkte in Aktien, 25 in Anleihen investieren. Sie würden von zwölf Gesellschaften stammen, darunter etablierte Anbieter aktiv gemanagter Fonds wie Pimco, Fidelity oder J.P. Morgan AM und reine ETF-Häuser wie Ossiam, Van Eck oder First Trust. Zuletzt hätten mit abrdn und AXA IM zwei weitere traditionell aktive Manager den Markt betreten.

J.P. Morgan AM und Fidelity würden mit 17 und 13 Produkten die meisten aktiven ETFs anbieten, gefolgt von der französischen Gesellschaft Ossiam mit neun Produkten. Gemessen am verwalteten Vermögen liege J.P. Morgan AM mit 32 Prozent des in aktiven ETFs investierten Kapitals vor Pimco, Ossiam und Fidelity.

Regional liege der Schwerpunkt laut Scope-Studie klar auf Aktien Nordamerika. Dies hänge aus Sicht der Experten mit den sehr guten Ergebnissen einiger Produkte zusammen. "Neben US-Aktienprodukten schlagen sich renditetechnisch auch Dividenden-ETFs sehr gut", so Scope-Analyst Härtel. Bei den Zinsprodukten würden vor allem aktive Kurzläufer-ETFs ansehnliche Ergebnisse gegenüber Benchmark und Vergleichsgruppe zeigen.

Studienautor Härtel rechne mit einem weiteren dynamischen Wachstum: "In den USA haben aktive ETFs bereits einen beeindruckenden Zuwachs erlebt, und Europa könnte diesem Trend folgen." So suche der drittgrößte amerikanische ETF-Anbieter State Street bereits einen Partner für aktive ETFs in Europa. (05.09.2023/fc/n/e)