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Pensionsfonds setzen trotz veränderter Kapitalmärkte verstärkt auf ETFs - Fondsnews


04.09.23 13:17
DWS

Frankfurt (www.fondscheck.de) - Passive Anlagen bleiben trotz eines fundamental geänderten Kapitalmarktumfelds mit gestiegenen Zinsen und Inflationsraten ein wichtiger Pfeiler für die Anlagestrategie von Pensionsverwaltern, so die Experten der DWS.

Das sei die zentrale Aussage der Studie Passive Investing 2023: "The future of passive investing after the bear market" von CREATE Research, unterstützt von Xtrackers by DWS. Für die Studie seien die Antworten von 148 Altersvorsorgeeinrichtungen in Europa, Australien, Asien und Nordamerika mit einem Gesamtvermögen von 1,7 Billionen Euro ausgewertet worden.

Eine große Mehrheit der Pensionsfonds - mehr als 80 Prozent - decke bereits einen deutlichen Anteil der Anlagen mit passiven Instrumenten ab. Mit Blick auf die nächsten drei Jahre hätten 39 Prozent der Befragten geantwortet, dass dieser Anteil noch ausgebaut werden solle. Der wichtigste Grund dafür seien die niedrigeren Gebühren und Transaktionskosten. Der Studie zufolge sei dies sehr wichtig, da die Märkte sich auf eine Ära niedriger nominaler Renditen aufgrund der jüngsten geldpolitischen Straffungen durch die Zentralbanken einstellen müssten. Die hohe Liquidität und die Vorhersehbarkeit der Wertentwicklung würden als weitere wichtige Vorteile passiver Anlagen genannt. Laut der Umfrage herrsche ein breiter Konsens, dass der Anstieg der passiven Anlagen ein struktureller Trend sei, eine Umkehr sei sehr unwahrscheinlich. Als Grund nenne die Studie, dass die Märkte mit dem Aufkommen von Künstlicher Intelligenz und Big Data weniger Möglichkeiten für aktive Fondsmanager böten. Nach aktuellen Berechnungen würden passive Anlagen bis 2027 mehr als die Hälfte des globalen Pensionsvermögens ausmachen.

Dennoch würden aktiv verwaltete Anlagen eine weiterhin wichtige Rolle spielen. Eine deutliche Mehrheit (61 Prozent) gebe an, dass sich aktive und passive Anlagen in ihrem Portfolio ergänzen würden und nicht als Gegensätze zu sehen seien. Die Studie beschreibe, dass das traditionelle Kern-Satelliten-Modell verfeinert werde. Die wichtigsten Anlageklassen, die an hocheffizienten liquiden Märkten gehandelt würden - wie globale Aktien und Staatsanleihen -, würden über passive Instrumente abgedeckt. Für Satellitenanlagen, bei denen der Handel an illiquiden ineffizienten Märkten stattfinde - wie beispielsweise Small Caps -, würden Pensionsfonds aktive Investments nutzen, die mehr Freiheitsgrade hätten als passive.

Mit Blick auf die kommenden drei Jahre würden die Umfrageteilnehmer eine Verschiebung in der Zusammensetzung passiver Anlagen erwarten. Erstens würden rein kapitalgewichtete Indices wohl an Beliebtheit verlieren. Sie würden von ihrem derzeitigen Anteil von 70 Prozent auf 62 Prozent fallen. Zweitens werde die Popularität passiver Engagements in allen Bereichen zunehmen. Das schließe auch Anlagen ein, die sich etwa an den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) oder den Pariser Klima-Benchmarks orientieren würden. ESG bleibe ein Treiber für die Verbreitung passiver Anlagen, 73 Prozent der Pensionsfonds würden hier weitere Fortschritte bei Stewardship und Engagement erwarten.

"Passive Anlagestrategien erschließen für Investoren immer neue Einsatzbereiche und dürften so weiter ihre Bedeutung ausbauen", sage Simon Klein, Global Head of Xtrackers Sales, DWS. (04.09.2023/fc/n/s)