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So wichtig sind Fonds für den Vermögensaufbau - Fondsnews


09.06.23 16:19
FONDS professionell

Wien (www.fondscheck.de) - 2020, im ersten Jahr der Corona-Pandemie, häuften die Bundesbürger fast 230 Milliarden Euro auf ihren Bankkonten an, im Jahr darauf erlebten Investmentfonds einen ungeahnten Boom, so die Experten von "FONDS professionell".

Das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland sei 2022 erstmals seit der globalen Finanzmarktkrise 2008 gesunken. Zu diesem Ergebnis komme eine jüngst veröffentlichte Studie des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).

Demnach sei das Geldvermögen der Bundesbürger im vergangenen Jahr um knapp 380 Milliarden Euro geschrumpft - trotz neuer Einzahlungen von fast 300 Milliarden Euro auf Bankkonten, in Versicherungen und Wertpapiere. Schuld daran seien in erster Linie die Kursverluste an den Aktien- und Rentenmärkten gewesen. 2021 hätten die Privathaushalte noch von steilen Kursanstiegen profitiert.

Der Anteil der Geldvermögensbildung, die in Wertpapiere fließe, sei der BVR-Studie zufolge 2022 auf rund 36 Prozent gestiegen; 2019 seien es noch 19 Prozent gewesen. Ein großer Teil davon sei in Fonds geflossen.

Die Details dazu:

- Die privaten Haushalte (inklusive Selbstständige und Organisationen ohne Erwerbszweck) hätten 2022 stolze 109 Milliarden Euro in Wertpapiere investiert. Gut die Hälfte davon sei in Investmentfonds geflossen. Damit habe die Wertpapieranlage erstmals die Nase vorn gehabt: Banken hätten der BVR-Auswertung zufolge mit 108,8 Milliarden Euro etwas weniger eingesammelt, Versicherungen würden mit 89,8 Milliarden Euro auf dem dritten Platz folgen. Auch wenn die absolute Summe der gesamten Wertpapierinvestments im Vergleich zum Ausnahmejahr 2021 um rund ein Fünftel gesunken sei, habe der relative Anteil noch einmal leicht zugelegt, und zwar von 35,1 auf 36,6 Prozent.

- Das Geldvermögen der privaten Haushalte sei 2022 zum ersten Mal seit 2008 gesunken, habe BVR-Volkswirt Alex Korff berechnet. "Mit 7.462,2 Milliarden Euro bleibt es jedoch auf dem zweithöchsten Stand der Geschichte, nach 2021", heiße es in der Studie. Dennoch: Das Minus belaufe sich auf immerhin 4,8 Prozent oder 377,9 Milliarden Euro. "Das ist etwas mehr, als die Deutsche Rentenversicherung jährlich für Renten und ihren Betrieb zusammen ausgibt", so Korff.

- Welcher Teil des Geldes für die Vermögensbildung in Fonds fließe, unterscheide sich von Jahr zu Jahr deutlich. 2021 sei mit einem Anteil von fast 29 Prozent sicherlich ein Ausnahmejahr gewesen. Doch auch 2022 hätten Privatanleger, Selbstständige und Organisationen ohne Erwerbszweck mit 18 Prozent einen beachtlichen Teil ihres Budgets für den Vermögensaufbau in Investmentfonds gesteckt.

- Untersuche man, welcher Teil der Ersparnisse in Fonds investiert sei, zeichne sich immerhin ein kleiner Aufwärtstrend ab. (09.06.2023/fc/n/s)