Scope bestätigt das ESG Capability Rating der Commerz Real mit A (ESG) - Fondsnews


01.06.23 13:15
Scope Fund Analysis GmbH

Berlin (www.fondscheck.de) - Scope bestätigt das ESG Capability Rating der Commerz Real mit A (ESG), so die Experten der Scope Fund Analysis GmbH.

Damit werde dem Unternehmen weiterhin eine gute Qualität und Kompetenz im Rahmen der aktuellen und zukünftigen ESG-Ausrichtung bescheinigt.

In diesem Rating würden ausschließlich die aktiven Geschäftsbereiche Berücksichtigung finden, in denen das Unternehmen mit neuen sowie strategischen Bestandsprodukten aktiv sei. Dies treffe auf die Segmente Immobilien (70% der Assets under Management in Höhe von 34,4 Mrd. Euro) sowie Infrastruktur/erneuerbare Energien (9%) zu.

Die Commerz Real AG ("Commerz Real") mit Hauptsitz in Wiesbaden, einem großen Standort in Düsseldorf und der Tochter Commerz Real Fund Management S.à.r.l. in Luxemburg verfüge über eine über vierzigjährige internationale Historie und beschäftige zum 30.09.2022 gruppenweit 811 Mitarbeiter an 16 Standorten im In- und Ausland.

Die Commerz Real sei in das ESG-Rahmenwerk der Commerzbank AG ("Commerzbank") eingebunden. Im Jahr 2021 sei, neben dem Beitritt der Net-Zero Banking Initiative, eine neue Konzernstrategie für das Jahr 2024 verabschiedet worden, die Nachhaltigkeit als strategische Säule verankere und langfristige Ziele definiere. In einem jährlichen Bericht würden, den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) sowie den zehn Prinzipien des UN Global Compact folgend, die Leistungen im wirtschaftlichen, ökologischen, sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhang dargestellt.

Mit dem Ziel eines global führenden Asset Managers für Real Estate und Renewables habe die Commerz Real in ihrer Geschäftsstrategie 2021 vier Handlungsfelder definiert: Fokussierung des Geschäftsmodells, konsequente Digitalisierung, Effizienzsteigerung und Nachhaltigkeit. Im Herbst 2020 sei die Nachhaltigkeitsstrategie "Sustainable4Life" verabschiedet worden, die 16 konkrete Ziele in vier Wirkungsbereichen im Rahmen der 17 UN-SDGs definiere und quantitative und qualitative Ziele z. B. zur Emissionsreduktion festlege. Bis 2025 sollten Nachhaltigkeitsziele in der Performancemessung integriert sein.

Die Commerz Real habe bisher keinen eigenen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht, sondern werde als Tochtergesellschaft in die Nichtfinanzielle Erklärung der Commerzbank miteinbezogen. Die Nichtfinanzielle Erklärung der Commerzbank werde gemäß den gesetzlichen Anforderungen aus dem CSR-Richtlinien-Umsetzungsgesetz erstellt. Darüber hinaus plane die Commerz Real eigenen Angaben zufolge, ab 2023 ein jährliches PRI Reporting zu veröffentlichen und damit auch die Reportinganforderungen gemäß TCFD zu erfüllen. Eine unternehmensweite CSR-Guideline sei allerdings bisher weder innerhalb der Commerz Real noch innerhalb der Commerzbank formuliert worden.

Scope beurteile positiv, dass die Commerz Real sowohl ihren Fokus auf die differenzierte Umsetzung ihrer nachhaltigen Ziele lege als auch die verschiedenen Stakeholder in ihre ESG-Strategie integriere. Dabei sei die Nutzung digitaler Instrumente zur Erreichung der erklärten ESG-Ziele frühzeitig forciert worden. Darüber hinaus zeige die Commerz Real ein hohes soziales Engagement, was durch die Unterstützung relevanter externer Projekte und umfangreiche Mitarbeiterentwicklungsmöglichkeiten nachgewiesen werde. Diese Maßnahmen seien zuletzt weiter ausgebaut worden.

Weiterhin verfüge die Commerz Real, nicht zuletzt aufgrund ihres Bankenhintergrundes, über hohe Governance-Standards. Die Commerz Real AG sei durch das "Institut für Corporate Governance in der deutschen Immobilienwirtschaft e.V." zertifiziert. Die Mitarbeiter würden regelmäßig hinsichtlich der Compliance-Anforderungen, Geldwäsche-Prävention sowie sämtlicher relevanter Richtlinien geschult. Im Bereich ESG sei dies konzernweit ab 2022 eingeführt worden.

Geschäftspartner, Dienstleister sowie Mieter würden über einen strukturierten Prozess, eingebettet in die Compliance der Commerzbank, ausgewählt. Mieter, Branchen oder Länder, die die definierten, ethischen Mindeststandards nicht erfüllen würden, würden ausgeschlossen. Im Rahmen der Liquiditätsanlage würden alle Unternehmen ausgeschlossen, welche sich nicht zum UN Global Compact bekennen würden bzw. bei denen Verstöße gegen die dort definierten Grundsätze bekannt seien. Anlassbezogen erfolge weiterhin eine Überprüfung von Mietinteressenten. Konkrete Maßnahmen im Falle eines kritischen Nachhaltigkeitsratings, welches in diesem Falle in Zusammenarbeit mit der Commerzbank zwar intensiver analysiert werde, lägen Scope jedoch nicht vor.

Positiv beurteile Scope, dass die Commerz Real Nachhaltigkeitsanforderungen in die Dienstleistungsverträge aufnehme. Dabei werde ein Präqualifikationsverfahren eingeführt, das die Abfrage verschiedener Nachhaltigkeitskriterien umfasse und Auskünfte und Nachweise, unter anderem zur Policy des Unternehmens, Nachhaltigkeitszertifikaten und dem CO2-Fußabdruck, anfordere sowie die Weitergabe der Nachhaltigkeitsgrundsätze und -anforderungen an Nachunternehmer umfasse. Weiterhin würden messbare KPIs zu Steuerungs-, Benchmarking- und Incentivierungszwecken entwickelt, was Scope als sinnvollen Schritt positiv in der Bewertung berücksichtige. Dies inkludiere eine Festlegung von Handelslimits bei positiver Bescheidung, was ebenfalls positiv in die Bewertung einfließe. Darüber hinaus seien ESG-bezogene Kriterien in die Bonusstruktur der Führungskräfte implementiert worden.

Der Bereich "Real Estate Asset Management and Sustainability", welcher über eigene Ressourcen zur operativen und strategischen Steuerung der ESG-Themen verfüge, sei für die Umsetzung und Weiterentwicklung der unternehmensweiten Nachhaltigkeitsstrategie verantwortlich. Dieser Bereich habe Zugriff auf relevante Ressourcen anderer Bereiche wie Recht und Compliance und sei unter der Leitung von Jens Böhnlein zum 01.10.2021 aus drei Bereichen zusammengeführt worden. Böhnlein sei im Group Sustainability Board vertreten und habe eine direkte Reportinglinie an den CEO Henning Koch. Die personellen Ressourcen des ESG-Kernteams erscheinen in Relation zum Aufgabenumfang und der Komplexität des Geschäftsumfanges allerdings weiterhin vergleichsweise knapp bemessen, so die Experten der Scope Fund Analysis GmbH. Auch die erhöhte Fluktuation innerhalb des Teams sei negativ in die Bewertung eingeflossen.

Bezüglich der Immobilien-Investmentprodukte werde ein starker Fokus auf die Reduktion des CO2-Fußabdrucks gelegt. Das Management des offenen Immobilienpublikumsfonds hausInvest beabsichtige anhand definierter ESG-Kriterien, den gesamten Lebenszyklus der Objekte in einem integrierten Prozess zu berücksichtigen. Seit dem 10.03.2021 erfülle der Fonds die Transparenzkriterien als "Finanzprodukt mit ökologischen und/oder sozialen Merkmalen" gemäß Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung (SFDR). Seit 2005 investiere die Commerz Real in erneuerbare Energien und habe dazu zahlreiche Fonds aufgelegt. Mit rund 3 Milliarden Euro Assets under Management und einer Gesamtnennleistung von rund 1,5 Gigawatt im Jahr 2022 sei die Commerz Real einer der führenden deutschen Asset Manager in diesem Bereich.

Im Infrastrukturbereich leiste die Commerz Real durch die Erzeugung regenerativer Energie mit einem Großteil der verwalteten Assets bereits einen Beitrag für den Bereich Impact Investing. Ende 2020 habe die Commerz Real mit dem ELTIF KlimaVest (ISIN LU2183939003 / WKN KLV100) den ersten Impact-Fonds aufgelegt, der die Transparenzanforderungen nach Artikel 9 der SFDR erfülle und mit dem vermögende private Anleger in erneuerbare Energien und perspektivisch Speichertechnologien investieren könnten.

Auch der "Renewable Energies Fund II", der sich an institutionelle Anleger richte, entspreche seit 2022 den Anforderungen an einen Impact-Fonds nach Artikel 9 der SFDR. Auf den Bereich Impact Investing solle künftig ein noch stärkeres Augenmerk gelegt werden. So sei eines der definierten ESG-Ziele, bis 2025 ein Wachstum von 4 Mrd. Euro bzw. bis 2030 von 8 Mrd. Euro bei den AuM im Bereich Erneuerbare Energien zu erreichen.

Aufgrund des ausgeprägten Knowhows, über das sie im Bereich erneuerbare Energien verfüge, könnten - neben den weiter geplanten Investitionen in dieses Segment - Synergien auch für den Immobilienbereich gehoben werden. So werde beispielsweise bei der Ausstattung der Fondsobjekte die Möglichkeit der Nachrüstung von Solaraufdachanlagen geprüft. Darüber hinaus plane die Gesellschaft, bei Vorliegen der regulatorischen Möglichkeiten, auch für den hausInvest in Erneuerbare-Energien-Anlagen für die Stromversorgung des Portfolios zu investieren, was aufgrund des vorhandenen Netzwerks und entsprechenden Sourcingmöglichkeiten aus Sicht von Scope einen Wettbewerbsvorteil darstelle.

Die Commerz Real AG habe für den Fonds klimaVest mit einer "messbaren" ökologischen Wirkung geworben, was zu einer rechtlichen Auseinandersetzung geführt habe. Im Januar 2023 habe das Landgericht Stuttgart entschieden, dass die Werbung irreführend sei, weil die Commerz Real nicht hinreichend über die Methode der Berechnung der beworbenen Wirkung aufgeklärt habe. Zur Beseitigung der Irreführung reiche es dem Gericht allerdings aus, wenn die Commerz Real in räumlicher Nähe zu der Werbeaussage ihre Berechnungen erläutere. Dem Urteil folgend dürfe die Commerz Real dann weiterhin von einer "messbaren" ökologischen Wirkung in Form einer CO2-Vermeidung sprechen.

Für die Integration einer umfänglichen Bewertung bzw. eines Reportings von ESG-Risiken finde derzeit ein Implementierungsprozess für eine Nachhaltigkeits-Datenmanagementsoftware statt. Diese solle zukünftig Plattform für alle ESG-relevanten Daten sein, was Scope grundsätzlich positiv beurteile. Im Rahmen der ESG-Datenerfassung und -verarbeitung würden sich für die Commerz Real dabei weitere Automatisierungspotenziale ergeben. (News vom 31.05.2023) (01.06.2023/fc/n/s)





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