Erweiterte Funktionen

Amundi-Austria-Chef: "In fünf Jahren werden ETFs gleichauf liegen" - ETF-News


09.06.23 16:25
FONDS professionell

Wien (www.fondscheck.de) - Amundi Austria hat seit Jahresbeginn einen neuen CEO, so die Experten von "FONDS professionell".

Franck du Plessix sei von Tschechien nach Österreich gewechselt. In einem Interview, das in voller Länge in der neuen Printausgabe von FONDS professionell erschienen sei, spreche der Franzose unter anderem über die Änderungen bei den wichtigen Vertriebspartnern Unicredit Bank Austria und Bawag sowie über den steigenden Wettbewerb und die Wichtigkeit der unabhängigen Vermögensberater für Amundi.

In Österreich solle die Diversifizierung des Geschäfts gestärkt werden, betone du Plessix. Er wolle die Kooperationen mit Bankpartnern, IFAs und mit institutionellen Kunden ausbauen. Außerdem sei in Anbetracht der Übernahme des ETF-Anbieters Lyxor durch Amundi auch beim ETF-Vertrieb viel zu tun. Es sei davon auszugehen, dass man in Österreich im Geschäft mit Banken und über Drittanbieter innert fünf Jahren gleich viele Assets in passiven wie in aktiven Strategien managen werde.

Zum Ausbau der Standbeine gehöre auch, dass sich Amundi weiter als Technologieanbieter positionieren wolle. Das Tool "Alto", das vorrangig im Portfoliomanagement eingesetzt werde, aber ebenso im Vertrieb zur Anwendung komme, solle auch hierzulande mehr den Mitbewerbern angeboten werden. "Technologie ist für uns ein Weg, unsere Einkünfte zu diversifizieren", so du Plessix. Die junge Sparte Amundi Technology habe 2021 europaweit zwei Dutzend Kunden gehabt, momentan seien es gut 50. In Österreich werde gerade bei Partnern "Alto Wealth" installiert - das Betreuer durch den Beratungsprozess leite.

Lob gebe es für die Kooperationen mit Bank Austria und Bawag. "In dem sehr komplizierten Jahr 2022 sind die verwalteten Vermögen von Amundi Austria um elf Prozent geschrumpft - das ist weniger als der Marktschnitt von minus 14 Prozent. Und das lag auch an unseren Bankpartnern, die sich sehr resilient gezeigt haben", so du Plessix.

Gleichzeitig gebe es bei beiden Partnern aber Herausforderungen. Der größere der beiden Bankpartner, Bank Austria, baue gerade "Onemarkets Fund" auf, wo Amundi ein Anbieter unter anderen sei, und das Bank Austria Finanzservice (BAF) beziehungsweise dessen Wertpapiergeschäft werde gestrichen. Man könne den Wettbewerb nicht leugnen und auch das BAF-Aus könne potenziell Konsequenzen haben, so du Plessix. Doch es gebe keinen Grund zur Sorge, man sei immer im Wettbewerb gestanden. Du Plessix habe auch auf die Verbindung zu den Vertriebsnetzwerken der Banken verwiesen. "Die wissen, welche Leistungen wir bringen und was wir in der Vergangenheit gemacht haben." Auch bei der Bawag, die seit einiger Zeit ein breiteres Fondsvertriebsmodell verfolge, sei Amundi noch immer der größte Asset-Management-Partner. (News vom 08.06.2023) (09.06.2023/fc/n/e)