LBBW Multi Global R Fonds: 10/2022-Bericht, Wertzuwachs von 1,8% - Fondsanalyse


23.11.22 11:00
LBBW Asset Management

Stuttgart (www.fondscheck.de) - Der LBBW Multi Global R ist ein defensiv ausgerichteter Wertpapier-Mischfonds, so die Experten von LBBW Asset Management.

Er könne weltweit in Wertpapiere, u.a. in verzinsliche Wertpapiere, Aktien und Zertifikate sowie in Geldmarktinstrumente, Investmentanteile und sonstige Anlageinstrumente investieren. Hierbei betrage die maximale Quote für Investitionen in Aktien 30% des Fondsvermögens. Zur weiteren Diversifikation sei aktuell beabsichtigt, bis zu 10% in 1:1 Zertifikate auf Edelmetalle anzulegen. Die Investmentgesellschaft dürfe in Schuldverschreibungen, Schuldscheindarlehen und Geldmarktinstrumente der Bundesrepublik Deutschland und deren Bundesländer mehr als 35% des Wertes des Sondervermögens anlegen.

Auch wenn die allgemeine Nachrichtenlage kaum Anlass dazu gegeben habe, hätten die Finanzmärkte im Laufe des Oktobers ihre Anfangsverluste wieder aufholen können. Hintergrund dürfte einmal mehr die Hoffnung auf ein baldiges Ende oder zumindest auf eine Abschwächung der Zinsstraffungen der Notenbanken sein. Der laufende Zinsanhebungszyklus habe vor gut einem Jahr begonnen und es gebe zaghafte Hinweise dafür, dass die Notenbanken zumindest das Tempo drosseln könnten. Die richtungweisende US-Notenbank (FED) habe Anfang November signalisiert, nachdem die Leitzinsen um 0,75% auf zwischenzeitlich rund 4% angehoben worden seien, dass die Zinsschritte zukünftig etwas kleiner ausfallen könnten, wenngleich das anvisierte Zinsziel bei ca. 5,00% etwas höher liegen könnte als bislang angenommen.

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) habe bei ihrer Ratssitzung Ende Oktober etwas gemäßigtere Töne angeschlagen, wobei mit einem Leitzins von gerade einmal 1,50% bei über 10,00% Inflation bis zum Erreichen des Inflationsziels von 2% noch viel zu tun bliebe. Unterstützend dürfte sich der, um ca. 70% vom Höchststand im August gefallene, niederländische Terminkontrakt auf Gas ausgewirkt haben. Positiv beigetragen habe hier sicherlich der ungewöhnlich milde Oktober, der die Füllstände der Gasspeicher vorerst geschont habe. Möglicherweise liege hierin - neben der eher enttäuschenden Berichtssaison der US-Technologiewerte - auch eine der Ursachen für die jüngste relative Stärke der europäischen Aktienmärkte gegenüber US-Aktien.

Die Aktienmärkte hätten im Oktober durchweg mit Kursgewinnen geschlossen. Der DAX habe den Monat mit einem Kursgewinn von ca. 9,41% beendet. Der marktbreite STOXX Europe 600 habe rund 6,36% gewonnen. Die US-Standardwerte hätten den Monat mit einem Kurszuwachs von rund 8,10% beendet und die US-Technologiewerte hätten im Durchschnitt um ca. 3,94% zugelegt (jeweils in US-Dollar). Der europäische Anleihemarkt habe sich gegenüber den Anfangsständen vom Oktober kaum bewegt. Die Rendite der 10-jährigen deutschen Staatsanleihe sei von ca. 2,10% auf rund 2,14% gestiegen. Die Feinunze Gold sei um circa -1,60% im Oktober gefallen und habe den Monat mit ca. 1.643 US-Dollar beendet. Der Euro habe rund 0,80% gewonnen und mit ca. 0,9882 US-Dollar je Euro geschlossen.

Der ICE BofAML EN00-Index, welcher auf Euro lautende Unternehmensanleihen mit guter Schuldnerqualität (sog. Bonität BBB- oder besser) abbilde, habe im Oktober ein kleines Plus verzeichnet. Nach zwei Monaten mit deutlich negativen Gesamterträgen sei im vergangenen Monat ein Zuwachs von rund 0,1% verzeichnet worden. Auf Jahressicht sei es jedoch bei einem deutlichen Minus von rund -16,0% geblieben. Die Risikoprämien gegenüber Staatsanleihen hätten sich im Oktober leicht eingeengt und damit verantwortlich für das Monatsplus gezeigt. Das Zinsniveau im 5-Jahresbereich habe sich im Oktober nur unwesentlich verändert und damit kaum Einfluss auf den Ertrag gehabt.

Unternehmensanleihen mit schwächerer Schuldnerqualität (sog. Bonität BB+ und darunter) hätten sich im Oktober positiv entwickelt. Der diese Werte abbildende Index ICE BofAML HNE0 habe einen Gesamtertrag von ca. 1,8% aufgewiesen. Risikoprämien seien dabei nach einem schwachen Vormonat wieder deutlich gesunken. Somit sei gegenüber den Pendants mit guter Schuldnerqualität eine bessere Wertentwicklung verzeichnet worden. Dies gelte auch mit dem Blick auf die Wertentwicklung auf Jahressicht von rund -14,1%.

Der Rohstoffmarkt sei mit deutlichen Kursgewinnen in den Oktober gestartet, habe diese im weiteren Monatsverlauf allerdings nicht halten können. Ausschlaggebend für den fulminanten Start sei der Beschluss der OPEC+-Gruppe gewesen. Die Interessengemeinschaft erdölexportierender Länder habe sich auf eine Kürzung der Fördermenge um 2 Millionen Barrel Rohöl pro Tag verständigt. Bei den Basismetallen hätten im Oktober die negativen Vorzeichen überwogen. Unter den Edelmetallen habe Platin im zurückliegenden Monat am besten abgeschnitten.

Der LBBW Multi Global R habe im Oktober um rund 1,84% zugelegt. Auf der Anleiheseite habe das Portfoliomanagement entschieden, vereinzelt Positionen in Staats- und Unternehmensanleihen zu veräußern oder in Anleihen mit kürzeren Laufzeiten des gleichen Emittenten zu tauschen. Diese Entscheidungen hätten insbesondere mit der seit Wochen deutlich abgeflachten Zinsstrukturkurve zusammengehangen. Dies habe zur Folge, dass Anleihen mit längeren Laufzeiten häufig kaum bis keinen Aufschlag in der laufenden Rendite mehr liefern würden, obwohl diese Papiere mit höheren Zinsänderungsrisiken einhergehen würden. Neue Anleihen seien außerdem über Neuemissionen erworben worden, wenn sich eine ausreichende Prämie gegenüber bereits existierenden Anleihen hervorgetan habe. Zusätzlich habe der Fonds per Monatsende Absicherungsinstrumente gehalten, die das Portfolio in der Gesamtheit abrunden sollten.

Die Aktienquote des LBBW Multi Global sei in der ersten Monatshälfte um die 20%-Marke gesteuert worden. Ab Mitte des Monats sei die Aktienquote dann auf ca. 24% erhöht worden. Für die Erhöhung sei unter anderem die Entscheidung des Fondsmanagements verantwortlich gewesen, auslaufende Absicherungsinstrumente mit optionalem Charakter nicht weiter zu verlängern. Auch auf Einzeltitelebene sei es zu vereinzelten Änderungen gekommen. Beispielsweise seien unter anderem die Position in der Meta-Aktie reduziert worden, im Gegenzug habe dafür eine Aufstockung der Microsoft-Anteile stattgefunden. Per Monatsende seien Absicherungsinstrumente Teil der Portfoliostrategie geblieben. Der Anteil an indirekten Edelmetallinvestitionen sei weitestgehend stabil um 4% gehalten worden und der Kassenbestand sei im üblichen Rahmen verblieben. (Stand vom 31.10.2022) (23.11.2022/fc/a/f)






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