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Kommentar zu aktuellen Entwicklungen am ETF-Markt


07.03.23 14:58
State Street Global Advisors

Boston (www.fondscheck.de) - Die europäische ETF-Branche verzeichnete im Februar 2023 Nettozuflüsse in Höhe von 10 Mrd. USD, hauptsächlich angetrieben durch Aktien, die 7,6 Mrd. USD an Nettoneugeldern anzogen, so Markus Weis, Deutschlandchef SPDR ETFs bei State Street Global Advisors.

Die Mittelzuflüsse bei Aktien ETFs seien von Schwellenländer-ETFs und Europa-ETFs angeführt worden, die im vergangenen Monat 5,0 Mrd. USD bzw. 2,3 Mrd. USD eingesammelt hätten. Globale Aktien ETFs hätten sich ebenfalls starker Nettozuflüsse erfreut und 1,6 Mrd. USD eingenommen. Dagegen hätten sich Anleger weiterhin von US-Aktien ETFs abgewandt, die 2,6 Mrd. USD verloren hätten.

Rohstoff-ETFs hätten sich ebenfalls starker Nettozuflüsse von 1,8 Mrd. USD erfreut, während Fixed Income lediglich 815 Mio. Unternehmensanleihen-ETFs hätten im vergangenen Monat weiterhin Nettozuflüsse verzeichnet und fast 1,9 Mrd. USD eingesammelt, wobei der Großteil in hohe Bonitäten mit Investment Grade Rating geflossen seien. Staatsanleihen-ETFs hätten dagegen Nettoabflüsse von 1,2 Mrd. USD gesehen.

ESG-ETFs hätten im Februar Zuflüsse in Höhe von 4,7 Mrd. USD verzeichnet. Trotz der gedämpften Zuflüsse in Fixed-Income-Engagements hätten ESG-Renten ETFs 1,4 Mrd. USD eingenommen und damit teilweise den negativen Trend bei Nicht-ESG-Renten-ETFs ausgeglichen, die 577 Mio. USD verloren hätten.

Der Februar sei durch ein volatiles Marktumfeld geprägt gewesen, bei dem sowohl Aktien- als auch Rentenmärkte Kursrückgänge verbucht hätten. Getrieben von den Sorgen steigender Inflation und Zinsen hätten europäische Aktien (+1,6%) besser abgeschnitten als das US-Pendant (-2,5%). Rentenanleger schienen damit zu beginnen, für den Rest dieses Jahres einen höheren Leit-Zins der FED einzupreisen, was zu höheren Renditen und niedrigeren Anleihekursen führte, so die Experten von State Street Global Advisors.

Die kurzfristigen US-Renditen seien sprunghaft auf 4,8% gestiegen (das höchste Niveau seit 2007), wobei die Zinsstrukturkurve seit Anfang der 1980er-Jahre am stärksten invertiert gewesen sei. Anleger würden sich derzeit wieder für eine länger anhaltende Inflation und weitere Zinsschritte der Notenbanken positionieren. Besondere Nachfrage würden die Experten hierzu gerade bei kurzlaufenden Anleihe-ETFs, sogenannten Short Duration Bonds für Staats und Unternehmensanleihen sehen. (07.03.2023/fc/a/e)