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HESPER FUND - Global Solutions: 02/2023-Bericht, Anleihen auf Talfahrt - Fondsanalyse
09.03.23 09:28
ETHENEA
Munsbach (www.fondscheck.de) - Ist es noch zu früh, um die Desinflation zu bejubeln? Anscheinend, denn die Inflation hat in vielen Ländern angezogen, so Federico Frischknecht, Senior Portfolio Manager von ETHENEA Independent Investors S.A., im Kommentar zum HESPER FUND - Global Solutions (ISIN LU1931806399 / WKN A2PED9, T-6 EUR Acc).
Angesichts der nach wie vor hohen Inflation hätten sich die Falken unter den Notenbankern bestärkt gefühlte, was die Renditen nach oben getrieben habe. Das Protokoll der FED-Sitzung habe bestätigt, dass mit weiteren Straffungen zu rechnen sei. Die Futures-Märkte würden jetzt einen Endwert der FED Funds Rate von 5,3% einpreisen.
Eine Reihe von Wirtschaftsdaten lege nahe, dass die US-Wirtschaft stärker sei als zuvor angenommen. Die Einzelhandelsumsätze hätten nach der Schwäche des vorangegangenen Quartals wieder kräftig angezogen. Die persönlichen Einkommen und Ausgaben hätten auf anhaltend solides Wachstum hingedeutet und der VPI (+0,5% im Monatsvergleich) und die Kerninflation der Verbraucherausgaben (+0,6% im Monatsvergleich) für Januar hätten schneller zugelegt als in den vorangegangenen Monaten - und stärker als erwartet. Das lasse vermuten, dass die FED die Geldpolitik weiter straffen müsse, um die Inflation zu verringern.
Vorläufige Inflationszahlen aus Frankreich und Spanien hätten erkennen lassen, dass die Inflation nicht so schnell zurückgehe wie erwartet, was Druck auf die EZB ausübe, ihren Straffungskurs beizubehalten.
Die Weltwirtschaft halte sich mit besseren PMI-Daten in den USA, der Eurozone, Großbritannien und Japan weiterhin unerwartet gut. Die weltweite Nachfrage verlagere sich weiter vom Güter- auf den Dienstleistungssektor. Der Fertigungssektor bleibe schwach, während bei den Dienstleistungen Anzeichen einer stärkeren Expansion erkennbar seien. Somit habe sich das Marktnarrativ gewandelt: Statt von Desinflation und einer sanften Landung ("soft landing") werde nun von einem "no landing"-Szenario mit einer widerstandsfähigen Wirtschaft und einer hartnäckigen Inflation ausgegangen. Für die Märkte bedeute dieses Szenario höhere Renditen bei Staatsanleihen und Aktienmärkte, denen durch die hohen Renditen Grenzen nach oben gesetzt seien, deren Abwärtsrisiko jedoch durch eine robuste Wirtschaft abgemildert sei. Die Aussichten in diesem Zusammenhang seien weiter äußerst ungewiss. Das "no landing"-Szenario könnte eine vorübergehende Phase sein, die entweder zu einem "soft landing" führe (wenn die Desinflation wieder einsetze) oder zu einer Rezession (wenn die Inflation hartnäckig hoch bleibe und die Zentralbanken entsprechend weitere geldpolitische Straffungsmaßnahmen ergreifen müssten). In jedem Fall könnte diese Phase einige Monate andauern und für weitere Volatilität am Markt sorgen.
Die Marktstimmung habe sich im Februar eingetrübt, als die Renditen in die Höhe geschnellt seien und der Dollar zugelegt habe, was durch Inflationszahlen ausgelöst worden sei, die in den meisten Ländern schlechter gewesen seien als erwartet.
Im Februar hätten die meisten Aktienmärkte an Fahrt verloren oder seien nach der kräftigen Erholung vom Vormonat zurückgegangen. Die europäischen Märkte hätten erneut eine Outperformance verzeichnet, da sich die Wirtschaft trotz einiger Schwachstellen weiterhin überraschend robust gezeigt habe. Der EUR STOXX 50 sei um 1,8% gestiegen (-0,6% in US-Dollar). Der britische FTSE 100 habe 1,3% zugelegt (-0,5% in US-Dollar). Der Schweizer SMI-Index habe 1,7% verloren (3,7% in US-Dollar). In den USA sei der S&P 500 um 2,6% gefallen und der DJIA habe um 4,2% nachgegeben, während der NASDAQ 1,1% verloren habe.
In Asien habe die Erholung chinesischer Aktien gestoppt. Der Hang Seng Index sei um 9,4% eingebrochen und der Shanghai Shenzhen CSI 300 habe um 2,1% nachgegeben (-4,7% in USD). Der Nikkei habe um 0,4% zugelegt (-4,7% in USD aufgrund der Abwertung des Yen) und der Kospi habe 0,5% verloren (-7% in USD). Der indische Aktienmarkt sei um 1% gefallen (-1,7% in USD), da sich der Abwärtstrend der Adani Group stabilisiert habe.
Das Vereinigte Königreich und die EU hätten sich auf eine Regelung für Nordirland im Nachgang des Brexit geeinigt und damit möglicherweise eine Pattsituation beendet, die die bilateralen Beziehungen in den vergangenen Jahren vergiftet habe. Diese Vereinbarung ermögliche einen freieren Warenverkehr über die Irische See. Das Britische Pfund habe sich dank des besseren politischen Umfelds für die regierenden Konservativen erholt, was das Short-Engagement der Experten von ETHENEA belastet habe.
Die Weltwirtschaft sei 2022 wesentlich widerstandsfähiger gewesen als erwartet, doch die Wirtschaftstätigkeit werde sich 2023 weiter verlangsamen. Hohe Inflation, die Auswirkungen der restriktiveren Geldpolitiken und Unsicherheit würden den Konjunkturausblick trüben.
Unser mittelfristiger makroökonomischer Ausblick läuft auf eine weitere Verlangsamung der Weltwirtschaft hinaus, wobei die Gesamtinflation zurückgehen, aber deutlich über den Zielen der Zentralbanken bleiben dürfte, so die Experten von ETHENEA. Die Zentralbanken würden die geldpolitische Straffung verlangsamen und schließlich aussetzen, aber solange keine erhebliche Rezession eintrete, würden sie 2023 an ihren restriktiven Geldpolitiken festhalten.
Nachlassende Lieferkettenprobleme, sinkende Energiepreise und die Wiederöffnung Chinas würden zu optimistischeren Erwartungen weltweit führen. Der Ausblick sei weniger düster als noch vor ein paar Monaten, aber es sei unwahrscheinlich, dass diese positiven Faktoren eine weitere Konjunkturabschwächung in den kommenden Monaten verhindern würden. Denn die Zentralbanken müssten ihren Straffungskurs fortsetzen, um die Inflation zu zügeln.
Der HESPER FUND - Global Solutions habe im Februar nachgegeben, da die Marktstimmung erneut umgeschwenkt sei und sich die jüngsten Anpassungen in Richtung eines freundlicheren Szenarios nicht ausgezahlt hätten. Währungswetten gegen das GBP zugunsten des JPY seien nicht aufgegangen, da die politischen Ereignisse im Vereinigten Königreich das Pfund gestützt hätten und die Erwartungen eines bevorstehenden Politikwechsels durch den neuen Gouverneur der Bank of Japan gesunken seien. Die Anteilklasse T-6 EUR sei im Februar um 2,16% gefallen. Seit Jahresbeginn verzeichne der Fonds ein Minus von 2,07%. Das Gesamtvermögen sei zum Monatsende auf 80,4 Millionen EUR gesunken. Die Anteilklasse liege 8,66% unter ihrem Allzeithoch vom 29. September 2022.
Die Volatilität habe über die vergangenen 250 Tage unverändert bei 5,9% gelegen, das Risiko-Rendite-Profil gestalte sich somit weiterhin attraktiv. Die annualisierte Rendite seit Auflegung sei auf 4,18% gesunken.
Am Anfang des dritten Monats des Jahres weise der Fonds in Erwartung der sich bietenden Gelegenheiten weiterhin eine vorsichtige Positionierung und ein ausgewogenes Portfolio auf.
Das Netto-Aktienengagement sei auf 16,5% halbiert worden und setze sich regional folgendermaßen zusammen: 1,9% DJIA, 3,9% S&P 500, 2% NASDAQ, 4,3% Eurozone und 4,5% Schweiz. Die Duration der Anleihen sei auf 1,8 Jahre erhöht worden und das Kreditrisiko sei weiterhin vernachlässigbar.
An der Währungsfront sehe das Engagement des HESPER FUND - Global Solutions folgendermaßen aus: 11,6% im USD, 7,4% im JPY, 18,8% im CHF und -12% im GBP.
Wie immer würden die Experten von ETHENEA weiterhin das Engagement des Fonds in den verschiedenen Anlageklassen beobachten, um ihn kontinuierlich an die Marktstimmung und Veränderungen des makroökonomischen Basisszenarios anzupassen. Im vergangenen Jahr hätten geopolitische Ereignisse eine entscheidende Rolle bei der Vermögensallokation gespielt. Es zeichne sich ein klarer Deglobalisierungstrend ab, der durchaus dazu beitragen könnte, dass die Inflation über längere Zeit hoch bleibe. Das Ende der lockeren Geldpolitik bleibe das wichtigste aktuelle Ereignis. (Ausgabe vom 28.02.2023) (09.03.2023/fc/a/f)
Angesichts der nach wie vor hohen Inflation hätten sich die Falken unter den Notenbankern bestärkt gefühlte, was die Renditen nach oben getrieben habe. Das Protokoll der FED-Sitzung habe bestätigt, dass mit weiteren Straffungen zu rechnen sei. Die Futures-Märkte würden jetzt einen Endwert der FED Funds Rate von 5,3% einpreisen.
Eine Reihe von Wirtschaftsdaten lege nahe, dass die US-Wirtschaft stärker sei als zuvor angenommen. Die Einzelhandelsumsätze hätten nach der Schwäche des vorangegangenen Quartals wieder kräftig angezogen. Die persönlichen Einkommen und Ausgaben hätten auf anhaltend solides Wachstum hingedeutet und der VPI (+0,5% im Monatsvergleich) und die Kerninflation der Verbraucherausgaben (+0,6% im Monatsvergleich) für Januar hätten schneller zugelegt als in den vorangegangenen Monaten - und stärker als erwartet. Das lasse vermuten, dass die FED die Geldpolitik weiter straffen müsse, um die Inflation zu verringern.
Vorläufige Inflationszahlen aus Frankreich und Spanien hätten erkennen lassen, dass die Inflation nicht so schnell zurückgehe wie erwartet, was Druck auf die EZB ausübe, ihren Straffungskurs beizubehalten.
Die Weltwirtschaft halte sich mit besseren PMI-Daten in den USA, der Eurozone, Großbritannien und Japan weiterhin unerwartet gut. Die weltweite Nachfrage verlagere sich weiter vom Güter- auf den Dienstleistungssektor. Der Fertigungssektor bleibe schwach, während bei den Dienstleistungen Anzeichen einer stärkeren Expansion erkennbar seien. Somit habe sich das Marktnarrativ gewandelt: Statt von Desinflation und einer sanften Landung ("soft landing") werde nun von einem "no landing"-Szenario mit einer widerstandsfähigen Wirtschaft und einer hartnäckigen Inflation ausgegangen. Für die Märkte bedeute dieses Szenario höhere Renditen bei Staatsanleihen und Aktienmärkte, denen durch die hohen Renditen Grenzen nach oben gesetzt seien, deren Abwärtsrisiko jedoch durch eine robuste Wirtschaft abgemildert sei. Die Aussichten in diesem Zusammenhang seien weiter äußerst ungewiss. Das "no landing"-Szenario könnte eine vorübergehende Phase sein, die entweder zu einem "soft landing" führe (wenn die Desinflation wieder einsetze) oder zu einer Rezession (wenn die Inflation hartnäckig hoch bleibe und die Zentralbanken entsprechend weitere geldpolitische Straffungsmaßnahmen ergreifen müssten). In jedem Fall könnte diese Phase einige Monate andauern und für weitere Volatilität am Markt sorgen.
Die Marktstimmung habe sich im Februar eingetrübt, als die Renditen in die Höhe geschnellt seien und der Dollar zugelegt habe, was durch Inflationszahlen ausgelöst worden sei, die in den meisten Ländern schlechter gewesen seien als erwartet.
Im Februar hätten die meisten Aktienmärkte an Fahrt verloren oder seien nach der kräftigen Erholung vom Vormonat zurückgegangen. Die europäischen Märkte hätten erneut eine Outperformance verzeichnet, da sich die Wirtschaft trotz einiger Schwachstellen weiterhin überraschend robust gezeigt habe. Der EUR STOXX 50 sei um 1,8% gestiegen (-0,6% in US-Dollar). Der britische FTSE 100 habe 1,3% zugelegt (-0,5% in US-Dollar). Der Schweizer SMI-Index habe 1,7% verloren (3,7% in US-Dollar). In den USA sei der S&P 500 um 2,6% gefallen und der DJIA habe um 4,2% nachgegeben, während der NASDAQ 1,1% verloren habe.
In Asien habe die Erholung chinesischer Aktien gestoppt. Der Hang Seng Index sei um 9,4% eingebrochen und der Shanghai Shenzhen CSI 300 habe um 2,1% nachgegeben (-4,7% in USD). Der Nikkei habe um 0,4% zugelegt (-4,7% in USD aufgrund der Abwertung des Yen) und der Kospi habe 0,5% verloren (-7% in USD). Der indische Aktienmarkt sei um 1% gefallen (-1,7% in USD), da sich der Abwärtstrend der Adani Group stabilisiert habe.
Die Weltwirtschaft sei 2022 wesentlich widerstandsfähiger gewesen als erwartet, doch die Wirtschaftstätigkeit werde sich 2023 weiter verlangsamen. Hohe Inflation, die Auswirkungen der restriktiveren Geldpolitiken und Unsicherheit würden den Konjunkturausblick trüben.
Unser mittelfristiger makroökonomischer Ausblick läuft auf eine weitere Verlangsamung der Weltwirtschaft hinaus, wobei die Gesamtinflation zurückgehen, aber deutlich über den Zielen der Zentralbanken bleiben dürfte, so die Experten von ETHENEA. Die Zentralbanken würden die geldpolitische Straffung verlangsamen und schließlich aussetzen, aber solange keine erhebliche Rezession eintrete, würden sie 2023 an ihren restriktiven Geldpolitiken festhalten.
Nachlassende Lieferkettenprobleme, sinkende Energiepreise und die Wiederöffnung Chinas würden zu optimistischeren Erwartungen weltweit führen. Der Ausblick sei weniger düster als noch vor ein paar Monaten, aber es sei unwahrscheinlich, dass diese positiven Faktoren eine weitere Konjunkturabschwächung in den kommenden Monaten verhindern würden. Denn die Zentralbanken müssten ihren Straffungskurs fortsetzen, um die Inflation zu zügeln.
Der HESPER FUND - Global Solutions habe im Februar nachgegeben, da die Marktstimmung erneut umgeschwenkt sei und sich die jüngsten Anpassungen in Richtung eines freundlicheren Szenarios nicht ausgezahlt hätten. Währungswetten gegen das GBP zugunsten des JPY seien nicht aufgegangen, da die politischen Ereignisse im Vereinigten Königreich das Pfund gestützt hätten und die Erwartungen eines bevorstehenden Politikwechsels durch den neuen Gouverneur der Bank of Japan gesunken seien. Die Anteilklasse T-6 EUR sei im Februar um 2,16% gefallen. Seit Jahresbeginn verzeichne der Fonds ein Minus von 2,07%. Das Gesamtvermögen sei zum Monatsende auf 80,4 Millionen EUR gesunken. Die Anteilklasse liege 8,66% unter ihrem Allzeithoch vom 29. September 2022.
Die Volatilität habe über die vergangenen 250 Tage unverändert bei 5,9% gelegen, das Risiko-Rendite-Profil gestalte sich somit weiterhin attraktiv. Die annualisierte Rendite seit Auflegung sei auf 4,18% gesunken.
Am Anfang des dritten Monats des Jahres weise der Fonds in Erwartung der sich bietenden Gelegenheiten weiterhin eine vorsichtige Positionierung und ein ausgewogenes Portfolio auf.
Das Netto-Aktienengagement sei auf 16,5% halbiert worden und setze sich regional folgendermaßen zusammen: 1,9% DJIA, 3,9% S&P 500, 2% NASDAQ, 4,3% Eurozone und 4,5% Schweiz. Die Duration der Anleihen sei auf 1,8 Jahre erhöht worden und das Kreditrisiko sei weiterhin vernachlässigbar.
An der Währungsfront sehe das Engagement des HESPER FUND - Global Solutions folgendermaßen aus: 11,6% im USD, 7,4% im JPY, 18,8% im CHF und -12% im GBP.
Wie immer würden die Experten von ETHENEA weiterhin das Engagement des Fonds in den verschiedenen Anlageklassen beobachten, um ihn kontinuierlich an die Marktstimmung und Veränderungen des makroökonomischen Basisszenarios anzupassen. Im vergangenen Jahr hätten geopolitische Ereignisse eine entscheidende Rolle bei der Vermögensallokation gespielt. Es zeichne sich ein klarer Deglobalisierungstrend ab, der durchaus dazu beitragen könnte, dass die Inflation über längere Zeit hoch bleibe. Das Ende der lockeren Geldpolitik bleibe das wichtigste aktuelle Ereignis. (Ausgabe vom 28.02.2023) (09.03.2023/fc/a/f)