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Globaler ETF-Markt: Zuflüsse von 56,5 Mrd. Euro im Oktober


14.11.23 09:00
Amundi

Paris (www.fondscheck.de) - Im Oktober verzeichnete der ETF-Markt global Zuflüsse in Höhe von 56,5 Mrd. Euro, so die Experten von Amundi in ihrer aktuellen Ausgabe von "ETF Flow Report".

Die Neugelder hätten sich relativ gleichmäßig auf Aktien- und Anleihe-ETFs verteilt (26,4 Mrd. Euro und 23,1 Mrd. Euro). Der größte Teil der Zuflüsse sei auf den US-amerikanischen ETF-Markt (35,9 Mrd. Euro) entfallen. Der europäische ETF Markt habe um 16,7 Mrd. Euro zugelegt und der asiatische um 5,1 Mrd. Euro.

Die weltweit beliebtesten ETF-Strategien seien US-Aktien (17,4 Mrd. Euro) und ultrakurze Anleihen (14,6 Mrd. Euro) gewesen. Aus ETFs auf hochverzinsliche Anleihen hätten Anleger 5,2 Mrd. Euro abgezogen, aus ETFs auf kurzfristige Anleihen 4,2 Mrd. Euro.

Obwohl sich die Finanzmärkte im Oktober volatil präsentiert hätten, hätten sich die Zuflüsse in europäische UCITS-Aktien-ETFs auf 10,4 Mrd. Euro belaufen - der höchste monatliche Zufluss seit Jahresbeginn.

In ETFs auf US-Aktien-Strategien seien 5,7 Mrd. Euro und in globale Aktien-ETFs 2,6 Mrd. Euro geflossen. Die Zuflüsse in Aktien-ETFs seien in Europa dabei mehr als doppelt so hoch gewesen wie die in Anleihe-ETFs, während die Nachfrage global in etwa ausgeglichen gewesen sei. Hoch in der Anlegergunst gestanden hätten US-Aktien-Exposures. Mit Blick auf die robuste US-Wirtschaft und das Signal der FED, dass der Zins-Peak in den USA erreicht sein könnte, hätten Anleger offenbar ihre US-Portfolioallokationen angepasst.

Zuflüsse hätten auch Aktien-ETFs auf asiatische Industrieländer verzeichnet (+900 Mio. Euro), wobei vor allem Japan-Exposures gefragt gewesen seien. Unterstützend hätten hier vor allem die Erholung der Binnennachfrage, eine lockere Zentralbankpolitik und regulatorische Reformen gewirkt.

Aus Schwellenländer-Aktien-ETFs hätten Anleger 1,2 Mrd. Euro abgezogen. In diesem Segment habe sich abgezeichnet, dass Anleger passgenauer in bestimmte Länder- und Regionen ETFs investiert hätten. Dies spiegele sich unter anderem in Abflüssen aus China-ETFs und Neuallokationen in bestimmten Länder- und Regionen-ETFs wider.

Die Nachfrage nach Sektor-ETFs sei so hoch gewesen wie seit mehreren Monaten nicht mehr. Anleger hätten jeweils 500 Mio. Euro in die Sektoren IT und mit Blick auf die verschärften geopolitischen Spannungen in Energie investiert. Auch bei Smart-Beta-ETFs sei nach einer langen Flaute wieder mehr Aktivität zu verzeichnen gewesen. Anleger hätten 1 Mrd. Euro in Quality-ETFs investiert, was den Wunsch nach einem Engagement in defensiveren Aktien signalisiere.

Anleger hätten im Oktober zudem 3,4 Mrd. Euro in ETFs auf ESG-Aktien-Strategien investiert, was etwa einem Drittel der gesamten ETF-Aktienallokationen entspreche. Dabei sei knapp ein Drittel der Zuflüsse in US-Aktien-ETFs auf ESG-Strategien (+1,8 Mrd. Euro) entfallen. In Europa sei der ESG-Anteil deutlich höher gewesen: Von den Zuflüssen von 2,6 Mrd. Euro in Europa-Aktien-ETFs seien 2,1 Mrd. Euro auf ESG-Aktien-Indices entfallen.

Europäische UCITS-Anleihe-ETFs hätten im Oktober um 4,9 Mrd. Euro zugelegt, wobei der Großteil der Neugelder in Staatsanleihe-ETFs (+4,3 Mrd. Euro) geflossen sei. Aus ETFs auf Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating hätten die Anleger hingegen 1,9 Mrd. Euro abgezogen.

In ETFs auf US-Treasuries hätten Anleger 3,7 Mrd. Euro investiert, wobei Anleihen mit längeren Laufzeiten im Fokus gestanden hätten (+2,9 Mrd. Euro). Dasselbe gelte für ETFs auf Euro-Staatsanleihen (+900 Mio. Euro), wovon 700 Mio. Euro auf langlaufende Anleihen entfallen seien. Das Interesse an ETFs auf langlaufende Anleihen spiegele die Überzeugung der Anleger wider, dass die Zinssätze ihren Höchststand erreicht hätten und dass sie wegen des schwachen Wirtschaftswachstums in Zukunft gesenkt werden sollten.

ESG-Anleihe-Strategien hätten in der Summe um 500 Mio. Euro zugelegt, wobei 400 Mio. Euro auf ESG-Staatsanleihe-ETFs und 200 Mio. Euro auf Aggregate-Bond-ETFs entfallen seien. Aus ESG-High-Yield-ETFs seien 100 Mio. Euro abgezogen worden. Allokationen in ESG-Anleihe-Strategien hätten nur etwa ein Zehntel der Gesamtallokationen ausgemacht. Dies spiegele die Schwierigkeit wider, ESG-Strategien für Staatsanleihen zu finden. (Ausgabe Oktober 2023) (14.11.2023/fc/a/e)