Ethna-DYNAMISCH-Fonds: 02/2023-Bericht, strategisch weiterhin vorsichtig positioniert - Fondsanalyse


08.03.23 09:26
ETHENEA

Munsbach (www.fondscheck.de) - Die Euphorie zum Jahresauftakt ist im Februar verflogen und der Skepsis gewichen, so Christian Schmitt, Senior Portfolio Manager von ETHENEA Independent Investors S.A., im Kommentar zum Ethna-DYNAMISCH.

Zwar habe sich das Narrativ der "peak inflation" mit dem historisch symmetrischen Muster der Inflationsentwicklung - so schnell rauf wie runter - vorerst bewahrheitet (der Basiseffekt lasse grüßen). Der Weg zum Inflationszielniveau von 2% sei allerdings noch weit, angesichts der sehr stabilen Konsumenten- und Arbeitsmarktstärke sogar noch sehr weit. Deshalb habe zuletzt das Narrativ der "sticky inflation" seinen Vorgänger abgelöst. Die Notenbanker würden sich unterdessen weiterhin entschlossen zeigen, ihrem Mandat der Preisstabilität nachzukommen und der Markt schenke ihnen - gemessen am zuletzt gestiegenen implizierten Zinszielniveau - Glauben.

Aber nicht nur der monetäre Gegenwind, sondern auch die Fundamentaldaten hätten die Jahresauftaktrally im Februar auf die Probe gestellt. Die Gewinne der S&P 500-Unternehmen seien im vierten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahresquartal um rund 3% gefallen. Ohne die Sonderkonjunktur im Energiesektor seien es sogar -7% gewesen. Auch die Gewinnaussichten für 2023 seien mit einem Plus von 2% bescheiden. Lege man dieses von Analysten geschätzte Gewinnwachstum zugrunde, ergebe sich für 2023 ein erwartetes Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 18, was dem Bewertungshoch vor der Covid-19-Pandemie entspreche. Bei einer unterdurchschnittlichen Fundamentalentwicklung in einem Hochzinsumfeld dürfte das weitere Aufwärtspotenzial daher begrenzt sein. Das erhöhte Bewertungsniveau spiegelt sich auch in unserer Bottom-up-Perspektive wider, denn auf Einzeltitelebene bieten sich derzeit keine attraktiven Einstiegsgelegenheiten, so die Experten von ETHENEA.

Auffällig gewesen sei in der ersten Februarhälfte die mangelnde Zinssensitivität des Aktienmarktes. Während die Korrelation zwischen Aktien und Zinsen im gesamten letzten Jahr deutlich negativ gewesen sei, hätten die Aktienkurse zuletzt den steigenden Zinsen getrotzt. In dieser Gemengelage waren wir versucht, die Nettoaktienquote taktisch zu reduzieren, so die Experten von ETHENEA. Letztlich habe das Gesamtbild, insbesondere das Investorensentiment, das in volatilen Marktphasen ein valider Kontraindikator sei, die Experten nicht überzeugt. Zwar sei die Skepsis der Retail-Investoren deutlich gewichen. Doch die institutionellen Investoren seien nach wie vor sehr zurückhaltend positioniert.

Die Nettoaktienquote sei daher im Februar ohne die Umsetzung taktischer Maßnahmen unverändert bei rund 50% geblieben. Sie spiegele einerseits die strategische Zurückhaltung angesichts der erwähnten Belastungsfaktoren wider und erkenne andererseits an, dass der ökonomische Status quo problematisch, aber bei Weitem nicht katastrophal sei. Zudem würden einige der genannten Belastungsfaktoren, wie beispielsweise Bewertung und Fundamentalentwicklung, überwiegend auf amerikanische und weniger auf europäische Aktien zutreffen, die im Aktienportfolio des Ethna-DYNAMISCH rund 40% ausmachen würden.

Die letzten Wochen hätten einmal mehr gezeigt, dass der Aktienmarkt narrativgeleitet sei und dabei in beide Richtungen überschieße. Mittelfristig würden die Experten von ETHENEA von einem weiterhin volatilen Umfeld ausgehen. Mit taktischen Positionierungen möchten sie dabei Akzente setzen, um ihren Anlegern auch weiterhin die Chancen des Aktienmarktes zugänglich zu machen und gleichzeitig die Risiken überschaubar zu halten. (Ausgabe vom 28.02.2023) (08.03.2023/fc/a/f)






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