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Ethna-DEFENSIV-Fonds: 02/2023-Bericht, Rezession nicht aus den Augen verlieren - Fondsanalyse
07.03.23 10:00
ETHENEA
Munsbach (www.fondscheck.de) - Der Monat Februar begann mit den Zinsentscheidungen der beiden wichtigsten Zentralbanken, so Dr. Volker Schmidt, Senior Portfolio Manager von ETHENEA Independent Investors S.A., im Kommentar zum Ethna-DEFENSIV (ISIN LU0279509904 / WKN A0LF5Y, A; ISIN LU0279509144 / WKN A0LF5X, T).
Während die FED den amerikanischen Leitzins um 25 Basispunkte angehoben und damit das Tempo ihrer Zinserhöhungen wieder verlangsamt habe, habe die EZB ihr Versprechen eingelöst und ihre Zinsen um 50 Basispunkte erhöht. Die Reaktion der Märkte sei nichts als Jubel und Begeisterung gewesen. Man habe den Eindruck gewinnen können, dass der Sieg über die Inflation bereits gesichert und eine neue Wachstumsphase angebrochen sei. Ein "soft landing" sei daher das meisteingepreiste Szenario gewesen. Am Ende des Tages habe der 10-jährige US-Zins 10 Basispunkte niedriger gelegen und der Aktienindex S&P 500 sei um 1,05% gestiegen. Die Rendite 10-jähriger deutscher Staatsanleihen sei um 26 Basispunkte gefallen - und damit so stark wie seit 2011 nicht mehr.
Die im späteren Monatsverlauf veröffentlichten Datenpunkte hätten hingegen nach und nach die Argumente derjenigen entkräftet, die an einen baldigen und raschen Inflationsrückgang geglaubt hätten. Denn sowohl die Erzeuger- als auch die Verbraucherpreise in den USA und Europa hätten einen schnelleren Preisanstieg signalisiert, als vom Markt erwartet. Infolgedessen seien die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen auf beiden Seiten des Atlantiks um ca. 55 Basispunkte gestiegen. Es scheine, als hätten die Teilnehmer am Anleihenmarkt an ein "no landing"-Szenario geglaubt, d.h. eine anhaltend hohe Inflation, die in einer langen Periode hoher Zinsen münde.
Tatsächlich sei die Inflation hartnäckiger, als viele erwartet hätten, und die Teuerung werde von mehreren Faktoren angetrieben. Der größte Inflationstreiber in den USA sei der Dienstleistungssektor, der über die Hälfte des von der FED bevorzugten PCE-Preisindex ausmache. Dienstleistungen seien personalkostenintensiv und würden daher empfindlich auf Lohnerhöhungen reagieren. Obwohl sich die Entlassungswelle bei den großen US-Unternehmen ständig ausbreite, scheine der amerikanische Arbeitsmarkt nicht nachzugeben. In Europa seien es vor allem die fiskalpolitischen Maßnahmen, die der EZB Arbeit bescheren würden, etwa die Unterstützungszahlungen einiger europäischer Länder zur Bewältigung der Energiepreisexplosion oder die Absicht, dem Infrastrukturprogramm der US-Regierung ein entsprechendes Pendant in der Eurozone entgegenzusetzen. Hinzu kämen die Tarifverhandlungen, die zu Lohnerhöhungen führen würden, und Energiepreise, die doppelt so hoch seien wie vor der Pandemie. Auch hier spiele der Dienstleistungssektor eine wichtige Rolle. Der Nachholbedarf könne die Preise für Dienstleistungen in die Höhe treiben. Die Experten von ETHENEA würden daher mit einer hartnäckigen Inflation rechnen, die bis in die zweite Jahreshälfte 2023 anhalten werde.
Im Monatsverlauf seien Aussagen einiger Zentralbanker über die Notwendigkeit deutlich höherer Zinsen zu hören gewesen. In den USA seien erstmals Meinungen ertönt, die von einer Zinserhöhung auf 6% gesprochen hätten. Selbst dem Protokoll der letzten FED-Sitzung am 1. Februar habe man entnehmen können, dass einige FED-Mitglieder den Leitzins um 50 statt um 25 Basispunkte hätten anheben wollen. Vor dem Hintergrund robuster Inflationszahlen im Februar sei die Wahrscheinlichkeit eines höheren Zinsniveaus deutlich gestiegen. Auch in Europa sei die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen diskutiert worden. Da die Zentralbanken die Stärke der Inflation in den letzten anderthalb Jahren ständig unterschätzt hätten, erscheine dies nicht mehr so abwegig. Die Experten von ETHENEA würden weitere Zinsschritte der EZB um insgesamt 150 Basispunkte nicht für unrealistisch halten, sodass der Einlagenzins im Sommer nahe 4% liegen könnte. Am letzten Tag des Monats, an dem die Anleger erneut von hohen Preisdaten aus Frankreich und Spanien überrascht worden seien, habe man erstmals den von den Geldmärkten eingepreisten EZB-Zinsgipfel von 4% sehen können.
Aus Sicht der Experten von ETHENEA sei es richtig, die Zinsen weiter anzuheben, denn dies wäre ein deutliches Gegengewicht zum Inflationspotenzial. Die Experten hätten ihr Portfolio seit längerem auf dieses Szenario vorbereitet, indem sie die Qualität ihrer Portfoliobestandteile maximiert hätten und das Durationsrisiko durch den Einsatz von Futures-Kontrakten meiden würden. Im Februar seien die Experten von ETHENEA bemüht gewesen, das Kuponexposure weiter zu erhöhen und opportunistisch attraktive Neuemissionen zu zeichnen. Strategisch würden die Experten jedoch davon ausgehen, dass der Kampf gegen die Inflation noch lange nicht gewonnen sei und die Zentralbanken ihre Bemühungen zur Eindämmung des Preisauftriebs fortsetzen müssten. Sollten die Zentralbanken die Wirtschaft in eine Rezession führen, sind wir aufgrund unserer extrem konservativen Positionierung vorbereitet, so die Experten von ETHENEA. Die Risikoaufschläge seien in der aktuellen Wirtschaftslage nicht attraktiv genug und Vorsicht sei jetzt die oberste Priorität. (Ausgabe vom 28.02.2023) (07.03.2023/fc/a/f)
Während die FED den amerikanischen Leitzins um 25 Basispunkte angehoben und damit das Tempo ihrer Zinserhöhungen wieder verlangsamt habe, habe die EZB ihr Versprechen eingelöst und ihre Zinsen um 50 Basispunkte erhöht. Die Reaktion der Märkte sei nichts als Jubel und Begeisterung gewesen. Man habe den Eindruck gewinnen können, dass der Sieg über die Inflation bereits gesichert und eine neue Wachstumsphase angebrochen sei. Ein "soft landing" sei daher das meisteingepreiste Szenario gewesen. Am Ende des Tages habe der 10-jährige US-Zins 10 Basispunkte niedriger gelegen und der Aktienindex S&P 500 sei um 1,05% gestiegen. Die Rendite 10-jähriger deutscher Staatsanleihen sei um 26 Basispunkte gefallen - und damit so stark wie seit 2011 nicht mehr.
Tatsächlich sei die Inflation hartnäckiger, als viele erwartet hätten, und die Teuerung werde von mehreren Faktoren angetrieben. Der größte Inflationstreiber in den USA sei der Dienstleistungssektor, der über die Hälfte des von der FED bevorzugten PCE-Preisindex ausmache. Dienstleistungen seien personalkostenintensiv und würden daher empfindlich auf Lohnerhöhungen reagieren. Obwohl sich die Entlassungswelle bei den großen US-Unternehmen ständig ausbreite, scheine der amerikanische Arbeitsmarkt nicht nachzugeben. In Europa seien es vor allem die fiskalpolitischen Maßnahmen, die der EZB Arbeit bescheren würden, etwa die Unterstützungszahlungen einiger europäischer Länder zur Bewältigung der Energiepreisexplosion oder die Absicht, dem Infrastrukturprogramm der US-Regierung ein entsprechendes Pendant in der Eurozone entgegenzusetzen. Hinzu kämen die Tarifverhandlungen, die zu Lohnerhöhungen führen würden, und Energiepreise, die doppelt so hoch seien wie vor der Pandemie. Auch hier spiele der Dienstleistungssektor eine wichtige Rolle. Der Nachholbedarf könne die Preise für Dienstleistungen in die Höhe treiben. Die Experten von ETHENEA würden daher mit einer hartnäckigen Inflation rechnen, die bis in die zweite Jahreshälfte 2023 anhalten werde.
Im Monatsverlauf seien Aussagen einiger Zentralbanker über die Notwendigkeit deutlich höherer Zinsen zu hören gewesen. In den USA seien erstmals Meinungen ertönt, die von einer Zinserhöhung auf 6% gesprochen hätten. Selbst dem Protokoll der letzten FED-Sitzung am 1. Februar habe man entnehmen können, dass einige FED-Mitglieder den Leitzins um 50 statt um 25 Basispunkte hätten anheben wollen. Vor dem Hintergrund robuster Inflationszahlen im Februar sei die Wahrscheinlichkeit eines höheren Zinsniveaus deutlich gestiegen. Auch in Europa sei die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen diskutiert worden. Da die Zentralbanken die Stärke der Inflation in den letzten anderthalb Jahren ständig unterschätzt hätten, erscheine dies nicht mehr so abwegig. Die Experten von ETHENEA würden weitere Zinsschritte der EZB um insgesamt 150 Basispunkte nicht für unrealistisch halten, sodass der Einlagenzins im Sommer nahe 4% liegen könnte. Am letzten Tag des Monats, an dem die Anleger erneut von hohen Preisdaten aus Frankreich und Spanien überrascht worden seien, habe man erstmals den von den Geldmärkten eingepreisten EZB-Zinsgipfel von 4% sehen können.
Aus Sicht der Experten von ETHENEA sei es richtig, die Zinsen weiter anzuheben, denn dies wäre ein deutliches Gegengewicht zum Inflationspotenzial. Die Experten hätten ihr Portfolio seit längerem auf dieses Szenario vorbereitet, indem sie die Qualität ihrer Portfoliobestandteile maximiert hätten und das Durationsrisiko durch den Einsatz von Futures-Kontrakten meiden würden. Im Februar seien die Experten von ETHENEA bemüht gewesen, das Kuponexposure weiter zu erhöhen und opportunistisch attraktive Neuemissionen zu zeichnen. Strategisch würden die Experten jedoch davon ausgehen, dass der Kampf gegen die Inflation noch lange nicht gewonnen sei und die Zentralbanken ihre Bemühungen zur Eindämmung des Preisauftriebs fortsetzen müssten. Sollten die Zentralbanken die Wirtschaft in eine Rezession führen, sind wir aufgrund unserer extrem konservativen Positionierung vorbereitet, so die Experten von ETHENEA. Die Risikoaufschläge seien in der aktuellen Wirtschaftslage nicht attraktiv genug und Vorsicht sei jetzt die oberste Priorität. (Ausgabe vom 28.02.2023) (07.03.2023/fc/a/f)
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ISIN | WKN | Jahreshoch | Jahrestief | |
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XFRA : INSTRUMENT_EVENT FUNBF_01
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