Contrarian Value Euroland Fonds: Fokus Value - Hohe Zinsen begünstigen Value Investments - Fondsanalyse


09.11.23 12:26
Fidecum AG

Bad Homburg v. d. H. (www.fondscheck.de) - Jahrzehntelang galt die Formel: Den Geldmarkt bestimmt die Notenbank und der Anleihenmarkt ergibt sich aus Angebot und Nachfrage; daraus konnte man anhand der Zinsstrukturkurve die Konjunkturerwartungen ablesen, so Hans Peter Schupp, Vorstand der Fidecum AG und Manager des Contrarian Value Euroland Aktienfonds (ISIN LU0370217688 / WKN A0Q4S5).

Aufgrund der Rückkaufprogramme - zunächst nur von Staatsanleihen und später auch von Unternehmensanleihen - habe dies auf einmal nicht mehr gegolten, da die Europäische Zentralbank (EZB) nicht mehr nur den Geldmarkt - was ihre primäre Aufgabe sei - sondern nun auch den Anleihenmarkt bestimmt, man könnte schon fast sagen: "manipuliert" habe. Diese Rückkaufprogramme würden inzwischen aber auslaufen und das habe Konsequenzen. Von der Theorie her bestimme sich der Kapitalmarktzins aus der Gelderhaltung und einer Prämie für die spätere Verwendung zum Konsum. Hinzu komme ein Kontrahenten-Risiko, das in Betracht gezogen werden müsse. Denn durch die Eingriffe der Zentralbank in den Anleihenmarkt sei der Kapitalmarktzins künstlich niedrig gehalten worden.

Lassen sie uns also auf den Wesenskern des Zinses, "die Inflation", zurückgreifen, so Hans Peter Schupp, Vorstand der Fidecum AG. Langfristige inflationsgeschützte Anleihen würden aktuell eine Preissteigerung von nur rund 2,4 Prozent einpreisen. Sei das realistisch? Kurzfristig würden im aktuellen Szenario Basiseffekte helfen, die rückläufig seien. Und auch die schwache Konjunktur werde inflationshemmend wirken. Mittelfristig werde aber der Arbeitskräftemangel die beginnende Lohn-Preis-Spirale beflügeln. Hinzu komme, dass die Demografie - die Babyboomer würden Rentner - inflationsfördernd sein werde. Nicht zu vergessen die Risiken auf dem Energie-Markt, wo es durch einen möglichen Flächenbrand bei den Auseinandersetzungen im Nahen Osten schnell zu extremen Preissprüngen kommen könne. Hinzu komme, dass deflationäre Effekte der Vergangenheit auslaufen würden.

Das bedeute, dass die Inflation zwar rückläufig sei, dass aber die Zinsen noch für eine ganze Weile hoch bleiben würden. Dies habe die EZB nach ihrer jüngsten Zinsentscheidung klar gemacht. Hinsichtlich der kurzfristigen Konjunkturentwicklung in der Eurozone habe sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde zudem skeptisch geäußert.

Weiterhin hohe Zinsen - Hans Peter Schupp von Fidecum stellt sich die Frage, was das für Value-Investoren wie er mit seinem Fidecum Contrarian Value Euroland Fonds bedeute. Die Marktteilnehmer hätten über Jahre nur fallende Zinsen gekannt. Entsprechend habe das Value-Segment seit 2007 unterperformt. Nun aber befinden wir uns in einem Umfeld hoher Zinsen, so Hans Peter Schupp von Fidecum weiter. Und das begünstige den Value-Stil. Denn diese neuen Rahmenbedingungen würden bei den noch immer hohen Bewertungen vieler Growth-Aktien zur Gefahr einer weiteren erheblichen Downside führen, wie man sie bereits in den vergangenen ein, zwei Jahren erlebt habe. Investoren würden also in vielen Fällen zu viel für diese Titel zahlen.

Als Value-Investoren können wir aber über unsere Werte im Portfolio sagen: Bei aller Unsicherheit, die wir stets in den Kapitalmärkten haben, ist bei unseren Werten eine bessere Vorhersehbarkeit der Cashflows gegeben, so Hans Peter Schupp von Fidecum. Das generiere eine nicht zu unterschätzende Sicherheit für Investoren. Viele Wachstumsunternehmen seien nicht in der Lage, diese Cashflows zu verdienen. Oder das Geschäftsmodell müsse durch Marketingausgaben und andere Investitionen noch so strukturiert werden, dass am Ende für den Aktionär weniger übrigbleibe.

Wir gehen den gegenteiligen Weg, denn das historische Alpha liegt in Phasen hoher Inflation und hoher Zinsen bei mehr als 6 Prozent für Value, so Hans Peter Schupp von Fidecum. Neben Finanzwerten würden Industrie-, Energie- und Rohstofftitel besonders von einem Umfeld steigender Zinsen profitieren. Und genau solche Titel finde man derzeit im Fidecum Contrarian Value Euroland Fonds, wie etwa die Deutsche Bank, Aegon, Renault oder Bertrandt. Auch die historische Durchschnittsbewertung für Value-Aktien lasse eine Outperformance erwarten. Und nicht zu vergessen: Trotz der jüngsten Aufholjagd sei das Value-Segment immer noch günstig bewertet und dies bei einer gesunden Balance zwischen Gewinnwachstum, Kurssteigerungen und Bewertung. Das durchschnittliche KGV aller Titel im Fonds liege übrigens bei moderaten 5 bis 6. (09.11.2023/fc/a/f)





hier klicken zur Chartansicht

Aktuelle Kursinformationen mehr >
Kurs Vortag Veränderung Datum/Zeit
68,01 € 68,07 € -0,06 € -0,09% 01.01./01:00
 
ISIN WKN Jahreshoch Jahrestief
LU0370217688 A0Q4S5 70,14 € 58,27 €