Aramea Rendite Plus Nachhaltig R Fonds: 10/2023-Bericht, Wertverlust von 0,3% - Fondsanalyse


21.11.23 14:00
Aramea Asset Management

Hamburg (www.fondscheck.de) - Die Anlagestrategie des Aramea Rendite Plus Nachhaltig R-Fonds soll durch die gezielte Auswahl von verzinslichen und sonstigen Anlageinstrumenten umgesetzt werden, so die Experten von Aramea Asset Management.

Der Schwerpunkt der Anlage solle auf in Euro ausgestellten Nachranganleihen und Genussscheinen liegen. Anlagen in Fremdwährungen könnten vorgenommen werden. Die Anlage erfolge ausschließlich in Emittenten mit nachhaltigem Profil.

Im Oktober hätten insbesondere geopolitische Risiken das Sentiment an den Kapitalmärkten beeinflusst. Dabei würden sowohl der Konflikt zwischen Israel und der Hamas per se als auch die Auswirkungen auf umliegende Regionen sowie Aktivitäten und Reaktionen von politischen Bündnispartnern eine wesentliche Rolle spielen.

Die Aktienmärkte hätten die Eskalation im Nahen Osten zunächst abschütteln können, während die Dynamik in der zweiten Monatshälfte jedoch nachgelassen habe und ein insgesamt negatives Monatsergebnis zu verbuchen gewesen sei. Exemplarisch habe der EURO STOXX 50 im Oktober 2,6% verloren, unterdessen der S&P 500 um 2,1% nachgegeben habe.

Neben den geopolitischen Faktoren seien die Risikoassets auch von den Rentenmärkten unter Druck gesetzt worden. Der breite Zinsanstieg von Staatsanleihen habe sich im Oktober fortgesetzt und zehnjährige Bundespapiere zeitweilig über 3% sowie US-Staatspapiere bei 5% rentieren lassen. Diese jeweiligen Niveaus hätten zuletzt im Jahr 2011 respektive 2007 beobachten werden können und würden die Frage offen lassen, an welchem Ende der Zinskurve mittelfristig mehr Bewegung zu sehen sein werde.

Denn weitaus weniger turbulent sei es bei der Oktober-Sitzung der europäischen Notenbank zugegangen. Mit einem unverändert gelassenen Leitzins werde die EZB fortan auf Sicht fahren und datenabhängig agieren, um der Inflation weiterhin zu begegnen. Mit Blick in die Zukunft würden vom Kapitalmarkt für 2024 derzeit moderate Zinssenkungen für die Eurozone eskomptiert.

In dieser Gemengelage habe der Euro gegenüber dem Dollar in einer Spanne von 1,045 bis rund 1,07 gehandelt. Für den Greenback spreche aktuell die weiterhin hohe Resistenz der US-Wirtschaft. Diese habe sich im Oktober unter anderem in den Daten der Einkaufsmanagerindices gezeigt, für die sowohl im Dienstleistungssektor als auch für das Verarbeitende Gewerbe Werte oberhalb der Marke von 50 gemessen worden seien und eine wachsende US-Volkswirtschaft impliziere.

Entwicklung iBoxx-Indices NachranganleihenOktober 2023
Banken0,16%
Versicherungen0,63%
Industrieunternehmen0,55%


Trotz der zwischenzeitlichen Zinshochs habe die Inversion der Swapkurve weiter abgenommen, was vornehmlich auf den Rückgang im kurzen und mittleren Laufzeitsegment zurückzuführen sei. Diese Unterstützung aus der Zinsbewegung habe den Nachranganleihen jedoch nur partiell Auftrieb verliehen. Denn während sich die Risikoaufschläge (Spreads) bei Banken und Versicherungen um "nur" 10 Bp ausgeweitet hätten, hätten Nichtfinanzunternehmen einen Anstieg von mehr als dem Doppelten verzeichnet (26 Bp). Derweil hätten Wertpapiere des alten regulatorischen Formates von Finanzunternehmen im Oktober keine Kündigungsfantasien entwickeln können und einem positives Monatsergebnis des Aramea Rendite Plus Nachhaltig entgegengestanden (-0,28%).

Die Neuemissionsdynamik habe im vergangenen Monat - auch infolge der Berichtssaison - merklich nachgelassen. Mit der Münchener Hypothekenbank habe ein seltener und bonitätsstarker Emittent (Rating: AA-) eine neue Tier 2 Anleihe am Kapitalmarkt platziert. Gewöhnlich mit einer Kündigungsoption versehen, verzichte das Wertpapier auf dieses Recht und sei nach der regulatorisch vorgeschriebenen Mindestlaufzeit von fünf Jahren bereits endfällig. Diese investorenfreundliche Ausgestaltung werde von einem jährlichen Kupon von über 7% begleitet und habe das Fondsmanagement erfolgreich an der sehr attraktiven Neuemission partizipieren lassen.

Hingegen habe sich im Segment der Versicherungen die französische Crédit Agricole Assurances ein Beispiel am italienischen Versicherer Generali aus dem Vormonat genommen. Ebenfalls mit einer neuen Tier 2 Anleihe am Primärmarkt habe der Emittent analog auf die Option zur Laufzeitverlängerung nach zehn Jahren verzichtet und eine endfällige Struktur gebracht. Damit sei die Anleihe für den Emittenten unmittelbar günstiger geworden, was zulasten des Kupons für die Investoren gegangen sei. Aufgrund der zusätzlich ausgebliebenen Durationsprämie habe das Fondsmanagement auf die Zeichnung des Wertpapiers verzichtet.

Aus dem Bereich der Finanzinstitute habe darüber hinaus der Schweizer Rückversicherer Swiss Re mit diversen Rückkaufangeboten am Sekundärmarkt auf sich aufmerksam gemacht. Im Zuge von attraktiven Aufschlägen zum Marktpreis habe der Emittent seine Bereitschaft gezeigt, ausgewählte Tier 2 Anleihen bis zu einem Volumen von 1,5 Mrd. USD zurückzunehmen. Die daraus vom Fonds aufgebaute Kasse sei nachfolgend unter anderem in die Investition von Nachranganleihen von Nichtfinanzunternehmen geflossen.

Auch in diesem Segment habe sich im Oktober nur ein Emittent am Primärmarkt aktiv gezeigt. Der französische Hotelbetreiber Accor, bisher mit zwei Hybridpapieren präsent, habe im Tausch für ein existierendes Papier eine neue Euro-Nachranganleihe gebracht. Mit einem Kupon nördlich von 7% p.a. ausgestattet, erfreute sich die junge Anleihe einer großen Nachfrage, was die Neuemissionsprämie unmittelbar schrumpfen und letztlich das Fondsmanagement nicht an der Platzierung teilnehmen ließ, so die Experten von Aramea Asset Management.

Aufgrund des stabil hohen Spreadniveaus würden Nachranganleihen weiterhin eine attraktive Anlagemöglichkeit zur Portfoliodiversifikation darstellen. Der Anlageschwerpunkt liege auf der Erzielung hoher ordentlicher Erträge von bonitätsstarken Emittenten (Ø Rating: A-). Der durchschnittliche Kupon des Aramea Rendite Plus Nachhaltig liege aktuell bei jährlich 5,04%, was sich auch im September durch eine erneute Ausschüttung gezeigt habe. Die durchschnittlich erwartete Rendite des Fonds betrage zum Monatswechsel 7,25% p.a. (nach Währungshedgekosten). (Stand vom 31.10.2023) (21.11.2023/fc/a/f)






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