Fondshandel: "Markt für Immo-Fonds befindet sich in einer Findungsphase"


15.09.23 12:30
Deutsche Börse AG

Frankfurt (www.fondscheck.de) - Im Fondshandel an der Börse Frankfurt warten die Akteure auf neue Impulse, so die Deutsche Börse AG.

"Wir sehen einen sehr ruhigen Handel", berichte Matthias Präger von der Baader Bank. Die seit Monaten anhaltende Konsolidierung an den europäischen Aktienmärkten habe zusammen mit den überwiegend schwachen Konjunkturdaten für Unsicherheit gesorgt. "Seit Monaten überwiegen die Verkäufe", bestätige Jan Duisberg von der ICF Bank. Dass die Kurse bislang trotzdem nicht wirklich stark gefallen seien, würden beide Händler als gutes Zeichen werten. Auch das aktuell sehr negative Sentiment mache Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Wann die komme, bleibe aber unklar.

Mehrheitlich Käufe, aber mit recht dünnen Umsätzen, sehe Präger von deutschen und europäischen Fonds, z.B. dem DWS Deutschland und dem Gottlieb Daimler Aktienfonds DWS. Der DWS German Equities Typ O, der DWS Investa und der DWS Top Dividende würden hingegen eher verkauft. Auch Fonds mit Schwerpunkt Asien würden einige Zuflüsse bekommen, etwa der Robeco Asia Pacific Equities, Abflüsse sehe dagegen der UBS EF China Opportunity.

In den Büchern der ICF Bank würden wie gewohnt einige Themen-Fonds mit Hightech-Bezug auftauchen. Für den Franklin Technology Fund und den DNB Fund - Technology Retail A melde Duisberg "ganz nette Umsätze". Dasselbe gelte für den gut nachgefragten BGF World Healthscience Fund aus dem Gesundheitssektor

Zudem würden die Anleger*innen weiterhin auf Mischfonds wie den Flossbach von Storch Multiple Opportunities setzen, der als "Dauerbrenner" mittlerweile fast 26 Mrd. Euro Fondsvolumen ausweise. Gut angenommen werde laut Duisberg zudem der ÖkoWorld Klima-Mischfonds (ISIN LU0301152442 / WKN A0MX8G). "Durch das 'Öko/Nachhaltigkeits'-Label sehen wir hier immer wieder recht schöne Trades", erläutere der Händler.

Im Segment der zuletzt stark unter Druck stehenden Immobilien-Fonds überwiege bei vergleichsweise regem Handel eher die Verkaufsseite, ohne dass die Kurse weiter einbrechen würden. "Es sieht so aus, als würden die Papiere von den schwachen in die starken Hände wandern", vermute Duisberg beim Blick auf die oftmals größeren Volumen bei Käufen. Der Markt befinde sich aktuell in einer Findungsphase, in der die Akteure versuchen würden, eine realistische Neubewertung der Portfolios durchzuführen.

Die großen Verkäufer hätten ihre Hausaufgaben dabei größtenteils erfüllt: "Wer etwas machen wollte oder musste, kommt so langsam zum Ende". Im Fokus stünden zum Beispiel der CS Euroreal AD CHF, der HausInvest und der UniImmo: Europa, bei denen der Verkaufsdruck langsam nachlasse. Für eine echte Trendwende warte der Markt auf positive Nachrichten, die gerade im Bauhauptgewerbe aber gerade noch Mangelware seien.

Bei der Baader Bank herrsche die meiste Aktivität im Segment der Geldmarktfonds. "Hier sind die Umsätze seit Monaten massiv gestiegen", berichte Präger mit Verweis auf die mittlerweile wieder attraktiveren Renditeerwartungen solcher Papiere. Als "Parkmöglichkeit" würden zum Beispiel der Nordea 1 - Norwegian Short-Term Bond oder der UniReserve: Euro genutzt.

Ergänzend dazu berichte Duisberg, dass im Bereich der Anleihe-Fonds bei dem DWS Vermögensbildungsfonds R (ISIN DE0008476516 / WKN 847651) wieder "ein bisschen was laufe". Der schon Ende 1970 aufgelegte Fonds habe aktuell nur noch ein Volumen von rund 470 Millionen Euro und lange Zeit habe es hier überhaupt keine Umsätze mehr gegeben. (Ausgabe vom 14.09.2023) (15.09.2023/fc/a/f)





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Kurs Vortag Veränderung Datum/Zeit
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