ETF-Handel: Tech-Aktien gesucht, Energieaktien nicht mehr


08.03.23 14:45
Deutsche Börse AG

Frankfurt (www.fondscheck.de) - Im ETF-Geschäft hält die Kauflaune an, so die Deutsche Börse AG.

Kein Wunder: Es laufe rund an den Aktienmärkten. Der DAX sei seit Jahresanfang um fast 12 Prozent gestiegen, der S&P 500 immerhin noch um knapp 6 Prozent. Besonders auffällig im ETF-Handel: Die hohen Zuflüsse in Technologie-Indexfonds. "Da sehen wir sehr viele Käufe", erkläre Frank Mohr von der Société Générale. Nach Anstieg, Rücksetzer und Wiederanstieg in diesem Jahr komme der US-Technologieindex NASDAQ 100 mittlerweile auf ein Plus von 13 Prozent.

Insgesamt melde Mohr hohe Umsätze und Zuflüsse in US- und globale Aktien ebenso wie in Aktien aus der Eurozone. "Bei deutschen Aktien ist das Geschäft ausgeglichen." Fabian Wörndl von Lang & Schwarz berichte von regen Umsätzen in MSCI World- und S&P 500-Trackern. Auch bei der Baader Bank sei viel los: "Bei anziehenden Umsätzen hatten wir parallel zu den steigenden Aktienmärkten rund 85 Prozent mehr Käufe als Verkäufe", stelle Holger Heinrich fest.

"Insgesamt haben die Kunden über das gesamte Spektrum wieder beherzt zugegriffen", ergänze Heinrich. Auf den Einkaufslisten fänden sich NASDAQ-Tracker mit ESG-Filter wie der INVESCO NASDAQ 100 ESG (ISIN IE000COQKPO9 / WKN A3CZGT) und S&P-Tracker wie der UBS S&P 500, aber auch Minimum Volatility-Produkte wie der iShares Edge MSCI USA Minimum Volatility ESG, ebenfalls mit Nachhaltigkeitsfilter. "Etwas stärker in der Nachfrage waren globale Standardprodukte (ISIN IE00BMZ17W23 / WKN A2QDP2), aber auch ETFs mit Schwerpunkt dividendenstarke Papiere (ISIN IE00077FRP95 / WKN A3DEKS)", berichte Heinrich. Was europäische Aktien angehe, würden vor allem Large Cap-Produkte gekauft, beispielsweise der iShares MSCI EMU Large Cap.

Wieder ruhiger geworden sei es Mohr zufolge bei den zuvor stärker beachteten Schwellenländer-ETFs. "Da ist aktuell deutlich weniger los." Wörndl berichte noch von vermehrten Käufen, etwa des iShares EM Dividend. Der bilde Unternehmen aus Schwellenländern mit hohen Dividendenrenditen ab.

In den Portfolios würden laut Mohr außerdem der Xtrackers MSCI World Information Technology und der iShares Automation & Robotics landen. Die Kurse seien seit Jahresanfang um 15,3 Prozent und 16,4 Prozent gestiegen.

Auf leichte Verluste kämen hingegen Aktien von Goldproduzenten: Mohr registriere Zu- und Abflüsse gleichermaßen (ISIN LU0488317701 / WKN ETF091, ISIN IE00B6R52036 / WKN A1JKQJ), Wörndl mehr Käufe. Energie-Aktien stünden laut Société Générale meist auf den Abgabelisten, zum Beispiel der iShares S&P 500 Energy Sector. "Das könnten Gewinnmitnahmen nach dem starken Kursanstieg 2021 und 2022 sein."

Kurzfristig orientierte Anleger*innen würden auf die weitere Entwicklung des Gaspreises spekulieren: Bei Lang & Schwarz gehe sehr viel um in Gas-ETCs von WisdomTree mit Hebel 3, long und short (ISIN IE00BLRPRG98 / WKN A3GL7C, ISIN IE00B76BRD76 / WKN A1VBKC).

Unternehmens- oder Staatsanleihen - beides sei derzeit gefragt. Laut Mohr werde auf US-Staatsanleihen und europäische Unternehmensanleihen mit Laufzeit von bis zu drei Jahren (ISIN IE00BC7GZW19 / WKN A1W3V1) gesetzt, aber auch auf gemischte Portfolios mit europäischen ESG-Anleihen (ISIN IE00B3DKXQ41 / WKN A0RGEN).

Laut Heinrich gehe auch ein eher ungewöhnliches Produkt im Moment gut weg: Der BlackRock ESG Multi-Asset Conservative Portfolio-ETF (ISIN IE00BLP53M98 / WKN A2P1TT). Dabei handele es sich um einen aktiv gemanagten ETF, der eher konservativ auf unterschiedliche Anlageklassen setze, derzeit zu 84 Prozent auf Anleihen und 12 Prozent auf Aktien, der Rest fließe in Cash. Mit 14 Millionen an eingesammelten Geldern sei der im September 2020 aufgelegte ETF allerdings sehr klein.

Einige ETFs seien mit dem Boom am Markt enorm groß geworden. Die beiden größten ETFs, iShares Core-Produkte auf den S&P 500 und den MSCI World, kämen auf ein Fondsvolumen von 50 und 45 Milliarden Euro, wie aktuelle Zahlen von justETF zeigen würden. Auf den Folgeplätzen der "Größtenliste" fänden sich der S&P 500-Tracker von Vanguard mit immerhin noch knapp 27 Milliarden Euro sowie der iShares Core MSCI Emerging Markets (ISIN IE00BKM4GZ66 / WKN A111X9), der iShares Core FTSE 100 und weitere S&P 500-Tracker von iShares und INVESCO mit jeweils 11 bis 15 Milliarden Euro. In der Top-Liga würden übrigens auch Gold-ETCs mit spielen: Der INVESCO Physical Gold, Xetra-Gold und der iShares Physical Gold (ISIN IE00B4ND3602 / WKN A1KWPQ) würden alle rund 13 Milliarden Euro an Geldern verwalten.

"Natürlich können auch ETFs mit einem kleinen Fondsvolumen interessant für einen Anbieter sein und langfristig am Markt existieren", erkläre justETF-Gründer und -Geschäftsführer, Dominique Riedl. Er verweise aber auf das Risiko von Fondsschließungen bei kleinen und die Kostenvorteile von großen ETFs. "Mit zunehmender Größe steigt außerdem die Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Anteile eines ETF. Das sorgt für geringere An- und Verkaufsspannen." (Ausgabe vom 07.03.2023) (08.03.2023/fc/a/e)






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