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ETF-Handel: Stimmung steigt mit sinkenden Gaspreisen
15.09.22 15:58
Deutsche Börse AG
Frankfurt (www.fondscheck.de) - Im sprichwörtlich schwächsten Börsenmonat September ist die Stimmung besser geworden, so die Deutsche Börse AG.
"Unterstützt wurde das insgesamt als freundlich zu bezeichnende Sentiment seitens eines nochmals nachgebenden Gaspreises in Europa und den Kommentaren aus Zentralbankkreisen, wonach die EZB demnächst bei den Zinserhöhungen etwas vorsichtiger vorgehen könnte", würden Ralf Umlauf und Ulrich Wortberg von der Helaba kommentieren. Die Analysten von Goldman Sachs würden erwarten, dass sich die Gaspreise im ersten Quartal 2023 vom aktuellen Niveau aus halbieren würden.
Angesichts der unveränderten Lage sei die positive Entwicklung der vergangenen Handelstage nach Einschätzung Frank Mohrs von der Société Générale überraschend. Zurückhaltung sei weiter spürbar, insbesondere vor der Veröffentlichung der US-Inflationsdaten für August am Nachmittag, die etwas geringer ausfallen sollten. "Die Umsätze sind nach der Ferienzeit aber nun im normalen Bereich", fasse Mohr die Marktlage zusammen. Käufe und Verkäufe würden sich derzeit die Waage halten.
Auch Jan Duisberg von der ICF Bank berichte von mehr Umsatz und ausgeglichenem Kauf- und Verkaufsverhalten. "Die Dynamik des Anstiegs überrascht uns. Doch das Plus von mehr als 700 Punkten im DAX ist noch keine Trendwende." Am Dienstag Mittag stehe der DAX bei 13.428 Punkten - ein Plus von 0,3 Prozent.
"Obwohl die Aktienmärkt in der vergangenen Woche leicht positiv geschlossen haben, hatten wir in den Haupt-ETFs etwas mehr Verkäufe als Käufe zu verzeichnen", berichte hingegen Holger Heinrich von der Baader Bank.
Am aktivsten würden bei Baader länderspezifische ESG-Produkte mit Fokus USA und Europa gehandelt. Dazu würden der Amundi Index MSCI USA SRI PAB (ISIN LU1861136247 / WKN A2JSDB) sowie der iShares MSCI EMU SRI UCITS ETF gehören.
Darüber hinaus seien auch wieder ETFs gefragt, die Aktien mit niedriger Volatilität enthalten würden, zum Beispiel der iShares Edge MSCI USA Minimum Volatility ESG UCITS ETF.
In den Top-Ten würden diesmal auch Sparten-Produkte rangieren, darunter der UBS ETF (IE) Global Gender Equality UCITS ETF, der seine Investments Diversitätskriterien unterlege.
Im Tagesgeschäft der Société Générale dominiere der Handel mit Welt- und US-ETFs mit Anteil von 35 und 30 Prozent im Segment, berichte Mohr. Dagegen seien europäische Aktien-Indices wenig gefragt. "An der Spitze ist kein rein europäischer Index vertreten", berichte Mohr.
In großen Stückzahlen werde der UBS MSCI ACWI Socially Responsible UCITS ETF EUR-Hedged gekauft. Hoch sei auch die Nachfrage beim Lyxor MSCI World.
"Der Fokus liegt vor allem auf Aktien statt Zinsprodukten", erläutere auch Duisberg das Marktgeschehen. Umsätze würden seine Orderbücher hingegen bei europäischen Aktienindexprodukten wie etwa dem Deka EURO STOXX 50, aber auch bei deutschen Aktien-Trackern zeigen. Hier sei der Deka DAX UCITS ETF umsatzstark.
Was die Sektoren angehe, seien vor allem Aktien-ETFs mit Energieunternehmen auf den Handelslisten, allerdings vor allem mit Abgaben. Verkauft werde etwa der iShares STOXX Europe 600 Oil & Gas und der Xtrackers MSCI World Energy. Letzterer habe zwar auf Wochensicht gut 1 Prozent verloren, über sechs Monate aber gut 20 Prozent zugelegt. Die Verkaufsseite überwiege auch bei Techwerten, die am zweitstärksten gehandelt würden, gefolgt von Gesundheitstiteln, bei denen ebenfalls Verkäufe vorherrschen würden.
Gefragt seien Finanzwerte. "Hier werden die Zinserhöhungen umgesetzt", erkläre Mohr. Das Kaufinteresse liege einerseits auf europäischen Finanztiteln, die im Lyxor STOXX Europe 600 Banks zusammengefasst seien, so dass der ETF auf Wochensicht gut 7 Prozent zugelegt habe. Andererseits seien US-Finanzwerte gesucht. Hier werde vor allem der iShares S&P U.S. Banks (ISIN IE00BD3V0B10 / WKN A2JHXR) in die Depots genommen.
Auch bei Lang & Schwarz würden die Kunden darauf spekulieren, dass das Bankgeschäft attraktiver werde, berichte Torben Bendt. Der Xtrackers MSCI World Financials ETF sei hier der Sektor-Favorit.
Bei Duisberg würden exotische Produkte selektiv wieder Zulauf erfahren. Dazu gehöre der L&G Battery Value-Chain.
Insgesamt steige die Nachfrage nach Rentenmarktprodukten. "Wir sehen hier aktuell einen Anteil am Handelsvolumen von 38 Prozent, während ein Viertel bis 30 Prozent üblich sind", berichte Mohr. Dabei würden Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit aus den USA den Handel mit Schuldpapieren dominieren, etwa der Lyxor US Treasury 10+Y (ISIN LU1407890620 / WKN LYX0Z9).
Europäische Bonds würden hingegen von den Kund*innen der Société Générale verkauft. Sie würden sowohl Staatsanleihen mit mittlerer Laufzeit (ISIN IE00B1FZS681 / WKN A0LGP6) wie Unternehmensanleihen (ISIN IE00B3F81R35 / WKN A0RGEP) abstoßen.
Bendt berichte ebenfalls von Käufen, wobei seine Kund*innen das Hauptaugenmerk auf Emerging Markets legen würden, sodass der Vanguard USD Emerging Markets Government Bond gesucht sei.
Aber auch langlaufende US-Staatsanleihen würden nach Angaben von Bendt im Umfeld gestiegener und in Erwartung weiter steigender Zinsen gekauft.
Anziehende Nachfrage würden die Orderbücher der ICF Bank für Krypto-Tracker zeigen. "Mit dem anstehenden Ethereum-Update erholt sich der Markt seit einigen Wochen, und wir sehen, dass die Kund*innen wieder mehr kaufen, haben steigende Zuflüsse", berichte Duisberg. Gefragt sei ein Basket von 21shares, aber auch die älteste Kryptowährung, der Bitcoin. Bei Bendt hingegen würden Kryptos verkauft, vor allem Ethereum "Die Marktteilnehmer warten die Auswirkungen des Updates ab." (Ausgabe vom 13.09.2022) (15.09.2022/fc/a/e)
"Unterstützt wurde das insgesamt als freundlich zu bezeichnende Sentiment seitens eines nochmals nachgebenden Gaspreises in Europa und den Kommentaren aus Zentralbankkreisen, wonach die EZB demnächst bei den Zinserhöhungen etwas vorsichtiger vorgehen könnte", würden Ralf Umlauf und Ulrich Wortberg von der Helaba kommentieren. Die Analysten von Goldman Sachs würden erwarten, dass sich die Gaspreise im ersten Quartal 2023 vom aktuellen Niveau aus halbieren würden.
Angesichts der unveränderten Lage sei die positive Entwicklung der vergangenen Handelstage nach Einschätzung Frank Mohrs von der Société Générale überraschend. Zurückhaltung sei weiter spürbar, insbesondere vor der Veröffentlichung der US-Inflationsdaten für August am Nachmittag, die etwas geringer ausfallen sollten. "Die Umsätze sind nach der Ferienzeit aber nun im normalen Bereich", fasse Mohr die Marktlage zusammen. Käufe und Verkäufe würden sich derzeit die Waage halten.
Auch Jan Duisberg von der ICF Bank berichte von mehr Umsatz und ausgeglichenem Kauf- und Verkaufsverhalten. "Die Dynamik des Anstiegs überrascht uns. Doch das Plus von mehr als 700 Punkten im DAX ist noch keine Trendwende." Am Dienstag Mittag stehe der DAX bei 13.428 Punkten - ein Plus von 0,3 Prozent.
"Obwohl die Aktienmärkt in der vergangenen Woche leicht positiv geschlossen haben, hatten wir in den Haupt-ETFs etwas mehr Verkäufe als Käufe zu verzeichnen", berichte hingegen Holger Heinrich von der Baader Bank.
Am aktivsten würden bei Baader länderspezifische ESG-Produkte mit Fokus USA und Europa gehandelt. Dazu würden der Amundi Index MSCI USA SRI PAB (ISIN LU1861136247 / WKN A2JSDB) sowie der iShares MSCI EMU SRI UCITS ETF gehören.
Darüber hinaus seien auch wieder ETFs gefragt, die Aktien mit niedriger Volatilität enthalten würden, zum Beispiel der iShares Edge MSCI USA Minimum Volatility ESG UCITS ETF.
In den Top-Ten würden diesmal auch Sparten-Produkte rangieren, darunter der UBS ETF (IE) Global Gender Equality UCITS ETF, der seine Investments Diversitätskriterien unterlege.
Im Tagesgeschäft der Société Générale dominiere der Handel mit Welt- und US-ETFs mit Anteil von 35 und 30 Prozent im Segment, berichte Mohr. Dagegen seien europäische Aktien-Indices wenig gefragt. "An der Spitze ist kein rein europäischer Index vertreten", berichte Mohr.
"Der Fokus liegt vor allem auf Aktien statt Zinsprodukten", erläutere auch Duisberg das Marktgeschehen. Umsätze würden seine Orderbücher hingegen bei europäischen Aktienindexprodukten wie etwa dem Deka EURO STOXX 50, aber auch bei deutschen Aktien-Trackern zeigen. Hier sei der Deka DAX UCITS ETF umsatzstark.
Was die Sektoren angehe, seien vor allem Aktien-ETFs mit Energieunternehmen auf den Handelslisten, allerdings vor allem mit Abgaben. Verkauft werde etwa der iShares STOXX Europe 600 Oil & Gas und der Xtrackers MSCI World Energy. Letzterer habe zwar auf Wochensicht gut 1 Prozent verloren, über sechs Monate aber gut 20 Prozent zugelegt. Die Verkaufsseite überwiege auch bei Techwerten, die am zweitstärksten gehandelt würden, gefolgt von Gesundheitstiteln, bei denen ebenfalls Verkäufe vorherrschen würden.
Gefragt seien Finanzwerte. "Hier werden die Zinserhöhungen umgesetzt", erkläre Mohr. Das Kaufinteresse liege einerseits auf europäischen Finanztiteln, die im Lyxor STOXX Europe 600 Banks zusammengefasst seien, so dass der ETF auf Wochensicht gut 7 Prozent zugelegt habe. Andererseits seien US-Finanzwerte gesucht. Hier werde vor allem der iShares S&P U.S. Banks (ISIN IE00BD3V0B10 / WKN A2JHXR) in die Depots genommen.
Auch bei Lang & Schwarz würden die Kunden darauf spekulieren, dass das Bankgeschäft attraktiver werde, berichte Torben Bendt. Der Xtrackers MSCI World Financials ETF sei hier der Sektor-Favorit.
Bei Duisberg würden exotische Produkte selektiv wieder Zulauf erfahren. Dazu gehöre der L&G Battery Value-Chain.
Insgesamt steige die Nachfrage nach Rentenmarktprodukten. "Wir sehen hier aktuell einen Anteil am Handelsvolumen von 38 Prozent, während ein Viertel bis 30 Prozent üblich sind", berichte Mohr. Dabei würden Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit aus den USA den Handel mit Schuldpapieren dominieren, etwa der Lyxor US Treasury 10+Y (ISIN LU1407890620 / WKN LYX0Z9).
Europäische Bonds würden hingegen von den Kund*innen der Société Générale verkauft. Sie würden sowohl Staatsanleihen mit mittlerer Laufzeit (ISIN IE00B1FZS681 / WKN A0LGP6) wie Unternehmensanleihen (ISIN IE00B3F81R35 / WKN A0RGEP) abstoßen.
Bendt berichte ebenfalls von Käufen, wobei seine Kund*innen das Hauptaugenmerk auf Emerging Markets legen würden, sodass der Vanguard USD Emerging Markets Government Bond gesucht sei.
Aber auch langlaufende US-Staatsanleihen würden nach Angaben von Bendt im Umfeld gestiegener und in Erwartung weiter steigender Zinsen gekauft.
Anziehende Nachfrage würden die Orderbücher der ICF Bank für Krypto-Tracker zeigen. "Mit dem anstehenden Ethereum-Update erholt sich der Markt seit einigen Wochen, und wir sehen, dass die Kund*innen wieder mehr kaufen, haben steigende Zuflüsse", berichte Duisberg. Gefragt sei ein Basket von 21shares, aber auch die älteste Kryptowährung, der Bitcoin. Bei Bendt hingegen würden Kryptos verkauft, vor allem Ethereum "Die Marktteilnehmer warten die Auswirkungen des Updates ab." (Ausgabe vom 13.09.2022) (15.09.2022/fc/a/e)
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