ETF-Handel: Die Käufer sind back in town


08.11.23 11:30
Deutsche Börse AG

Frankfurt (www.fondscheck.de) - Nach den zuletzt eher umsatzschwachen Monaten zeigt sich an der Börse Frankfurt eine spürbare Belegung des ETF-Handels, so die Deutsche Börse AG.

Frank Mohr von der Société Générale berichte von einer "sehr aktiven Woche" mit deutlich erhöhten Umsätzen und einem klaren Käuferüberhang (über 60 Prozent). Im Bereich der Market Maker sei das Verhältnis zwischen Käufen und Verkäufen normalerweise ausgeglichen, weshalb er die aktuelle Lage auch als "außergewöhnlich" beschreibe. Ähnlich sehe es bei der Baader Bank aus, wo Holger Heinrich bei anziehenden Umsätzen sogar doppelt so viele Käufe wie Verkäufe verzeichne.

Auch bei der ICF Bank habe der Stimmungsumschwung "Umsatz gebracht", wie Jan Duisberg konstatiere. Im Fokus stünden hier auf der Aktienseite vor allem ETFs auf den Nasdaq 100, allen voran von Invesco und mit Hebeleffekt von WisdomTree. Reges Interesse bestehe zudem an dem Deka STOXX Europe Strong Growth 20, über den Investoren laut Duisberg "in der Wachstumsecke" aktiv seien. "Immer ganz schöne Umsätze" gebe es auch bei dem Invesco MSCI World.

In den Büchern der Baader Bank würden sich bei den globalen ETFs vor allem ESG Lösungen finden wie der JPM Climate Change Solutions (ISIN IE000O8S1EX4 / WKN A3DGX9) oder der UBS MSCI World Socially Responsible. Zudem setze die Kundschaft ihren Schwerpunkt auf die während der Korrektur besonders stark gefallen Nebenwerte. Heinrich berichte von starkem Interesse an dem HSBC MSCI World Small Cap ESG.

Bei der Société Générale gebe es große Nachfrage nach den großen US-Indices. Als Beispiele nenne Mohr die ETFs auf den S&P 500 von Vanguard und HSBC. Wie zum Monatsanfang üblich herrsche zudem reger Handel bei Produkten auf den über Retail-Sparpläne verstärkt abgedeckten MSCI World. Hier nenne der Händler ETFs von iShares und Amundi (ISIN FR0010315770 / WKN LYX0AG).

Während beim iShares Core DAX (ISIN DE0005933931/ WKN593393) das Verhältnis zwischen Käufen und Verkäufen bei der Société Générale nahezu ausgeglichen sei, seien mit Blick auf Europa bei dem L&G Europe ESG (ISIN IE00BKLTRN76 / WKN A2PRHB) "mehr Abgaben" zu sehen. Für die Baader Bank hingegen berichte Heinrich von starkem Interesse an europäischen ETFs wie dem BNP Paribas Easy STOXX Europe 600, dem Deka MSCI EMU Climate Change ESG oder dem Lyxor MSCI EMU Small Cap.

Bei den Branchen-ETFs sehe Mohr vor allem bei Technologie und Energie einen "klaren Kaufüberhang". Im Tech-Segment werde neben dem iShares S&P 500 IT Sector besonders der Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data nachgefragt. Und das schon eine ganze Weile lang. "Hier gab es in den letzten Wochen immer wieder Käufe", erkläre Mohr.

Im Energie-Sektor würden vor allem der Amundi STOXX Europe 600 Energy ESG (ISIN LU1834988278 / WKN LYX02P) und der iShares MSCI World Energy Sector geordert. "Kräftig verkauft" werde hingegen der Xtrackers MSCI World Industrials, was mit den zuletzt nicht so berauschenden Quartalszahlen vieler Zykliker und den verhaltenen Konjunkturaussichten zu tun haben könnte.

Auch die im Bereich der Krypto-Assets zuletzt recht deutlich gestiegenen Notierungen hätten das Interesse der Anleger*innen geweckt. Laut Duisberg sei in diesem Segment wieder "ein bisschen Musik und Vertrauen reingekommen", wenngleich die Umsätze noch lange nicht das Niveau erreicht hätten, das es zu den Boomphasen der Kryptos gegeben habe. Gefragt seien vor allem klassische Tracker.

Neben dem VanEck Bitcoin ETN sei über den VanEck Solana ETN und den 21Shares Ripple XRP ETP auch auf etwas exotischere Kryptowährungen gesetzt worden. "Die Flut hebt alle Boote", so Duisberg, der zudem beobachte, dass hier die Trader vor allem auf kurzfristige Bewegungen spekulieren würden.

Im zuletzt schon deutlich belebten Handel mit Anleihen-ETFs stünden weiterhin die Kurzläufer im Fokus. In die als Festgeld-Ersatz dienenden Produkte wie den Xtrackers Overnight Rate oder den Amundi EUR Overnight Return werde laut Mohr seit Monaten schon "Geld ohne Ende reingespült". Passend zur immer noch inversen Zinskurve sehe er daneben auch Nachfrage nach dem Lyxor Euro Government Bond 1-3Y, der Anleihen mit maximal drei Jahren Restlaufzeit beinhalte. (Ausgabe vom 07.11.2023) (08.11.2023/fc/a/e)





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