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Rohstoff-ETCs: Rekordmarken beim Goldpreis
10.11.23 14:26
Deutsche Börse AG
Frankfurt (www.fondscheck.de) - Die größten Gewinner der vergangenen Wochen kommen aus dem Segment der Edelmetalle, so die Deutsche Börse AG.
Gold und Silber hätten unter dem Strich deutlich zulegen können, obwohl seit Anfang November Gewinnmitnahmen zu beobachten seien. "Die geopolitische Prämie hat dazu beigetragen, dass der Goldpreis auf US-Dollar-Basis auf den höchsten Stand seit Mai 2023 gestiegen ist", erkläre Mobeen Tahir von WisdomTree. Auch Carsten Fritsch, Rohstoffanalyst der Commerzbank, verweise auf die Zuspitzung im Nahost-Konflikt und die dadurch ausgelöste Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen.
Auffällig sei zudem, dass anders als oftmals üblich der Dollar und die Anleiherenditen derzeit nicht die wichtigsten Treiber der Preisentwicklung seien. Trotz der zuletzt wieder gesunkenen Renditen habe Gold seinen Anstieg im November nicht weiter fortsetzen können. "Wie es aussieht, ist für den Goldpreis bei 2.000 Dollar die Luft vorerst raus", konstatiere Fritsch. Jörg Scherer, technischer Analyst bei HSBC, sehe das etwas anders. Nach seiner Analyse gebe es gleich mehrere Vorboten dafür, dass Gold nach den Rekorden in Euro, Pfund und Yen auch auf Dollar-Basis ein neues Allzeithoch erreiche. "Dies käme einem echten Knalleffekt gleich".
Der Charttechniker verweise unter anderem auf die "markante weiße Monatskerze" im Oktober, die zudem die Körper der vier vorangegangenen Börsenmonate umschließe. Damit liege hier ein vierfaches "bullish engulfing" und damit ein konstruktives Chartmuster aus der Candlestick-Analyse vor. Zusätzlichen Rückenwind liefere nach Ansicht von Scherer der Faktor "Saisonalität", da es im November/Dezember eines US-Vorwahljahres oftmals zu einer starken Kursentwicklung beim Goldpreis komme.
Bei einem insgesamt laut Leo Puschmann von Lang & Schwarz zuletzt "eher ruhigen" Rohstoff-Handel sei bei den Edelmetallen vor allem Xetra Gold "viel gefragt" gewesen. Der Bestand liege mit aktuell 218 Tonnen Gold auf hohem Niveau, wenngleich es im Vergleich zum Vormonat etwas nach unten gegangen sei. Insgesamt habe sich nach einer aktuellen Marktanalyse von Crossflow Financial Advisors der seit Monaten zu beobachtende Trend zu Verkäufen im Segment der Gold-ETCs fortgesetzt. Mit dem iShares Physical Gold ETC (ISIN IE004ND3602/ WKN nicht bekannt) befinde sich bei den über den kompletten Gesamtmarkt gesehen sehr häufig gehandelten Produkte ein Gold-ETC sogar unter den Top 10-Papieren mit den größten Abflüssen.
Der Ölpreis habe in den vergangenen Wochen eine rasante Berg- und Talfahrt hingelegt. In den ersten zwei Wochen nach den verheerenden Angriffen der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober seien die Notierungen zunächst deutlich gestiegen. Mittlerweile notiere Rohöl aber sogar unter dem damaligen Niveau. Und das, obwohl Russland und Saudi-Arabien ihre freiwilligen Liefer-Beschränkungen bis zum Jahresende verlängert hätten, was zu einer Angebotsverknappung führen solle. Nach Ansicht der Strategen bei der Deka habe vor allem das Ausbleiben einer weiteren Eskalation im Nahen Osten für etwas Beruhigung am Ölmarkt gesorgt.
Hinzu seien in dieser Woche schwache Exportzahlen aus China gekommen, wodurch die Sorgen vor einer Verlangsamung der weltweiten Nachfrage weiter gestiegen seien. In den kommenden drei Monaten würden die Deka-Analysten mit kaum veränderten Notierungen rechnen. An der Börse Frankfurt habe sich der kurzzeitig deutlich belebte Handel bei Öl-Produkten laut Puschmann schnell wieder beruhigt. Gehandelt worden seien vorrangig die dreifach gehebelten ETCs von WisdomTree auf WTI Crude Oil. Dabei seien die Anleger*innen sowohl auf der Long-Seite (ISIN IE00BMTM6B32 / WKN A3GM4L) als auch auf der Short-Seite (ISIN IE00BMTM6C49 / WKN A3GM4M) aktiv gewesen.
Bei den Industriemetallen habe sich der Kupferpreis in den vergangenen zwei Wochen wieder etwas von seinen Tiefs lösen können. Insgesamt sei der Trend im laufenden Jahr meist abwärts gerichtet gewesen. Thu Lan Nguyen von der Commerzbank halte diese Schwäche für nicht gerechtfertigt und erwarte daher eine Fortsetzung der Erholung in den kommenden Monaten: "Angesichts der Tatsache, dass Kupfer als Metall der Elektrifizierung eine wichtige Rolle bei der Energiewende zukommt, liegt es nahe, dass die Nachfrage konjunkturunabhängig gut unterstützt bleibt und mittel- bis langfristig einen deutlichen Anstieg sehen wird". Bei Lang & Schwarz seien bei Kupfer ebenfalls gehebelte ETCs gehandelt worden, wie zum Beispiel der WisdomTree Copper 2x Daily Leveraged. (Ausgabe vom 09.11.2023) (10.11.2023/fc/a/e)
Gold und Silber hätten unter dem Strich deutlich zulegen können, obwohl seit Anfang November Gewinnmitnahmen zu beobachten seien. "Die geopolitische Prämie hat dazu beigetragen, dass der Goldpreis auf US-Dollar-Basis auf den höchsten Stand seit Mai 2023 gestiegen ist", erkläre Mobeen Tahir von WisdomTree. Auch Carsten Fritsch, Rohstoffanalyst der Commerzbank, verweise auf die Zuspitzung im Nahost-Konflikt und die dadurch ausgelöste Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen.
Auffällig sei zudem, dass anders als oftmals üblich der Dollar und die Anleiherenditen derzeit nicht die wichtigsten Treiber der Preisentwicklung seien. Trotz der zuletzt wieder gesunkenen Renditen habe Gold seinen Anstieg im November nicht weiter fortsetzen können. "Wie es aussieht, ist für den Goldpreis bei 2.000 Dollar die Luft vorerst raus", konstatiere Fritsch. Jörg Scherer, technischer Analyst bei HSBC, sehe das etwas anders. Nach seiner Analyse gebe es gleich mehrere Vorboten dafür, dass Gold nach den Rekorden in Euro, Pfund und Yen auch auf Dollar-Basis ein neues Allzeithoch erreiche. "Dies käme einem echten Knalleffekt gleich".
Bei einem insgesamt laut Leo Puschmann von Lang & Schwarz zuletzt "eher ruhigen" Rohstoff-Handel sei bei den Edelmetallen vor allem Xetra Gold "viel gefragt" gewesen. Der Bestand liege mit aktuell 218 Tonnen Gold auf hohem Niveau, wenngleich es im Vergleich zum Vormonat etwas nach unten gegangen sei. Insgesamt habe sich nach einer aktuellen Marktanalyse von Crossflow Financial Advisors der seit Monaten zu beobachtende Trend zu Verkäufen im Segment der Gold-ETCs fortgesetzt. Mit dem iShares Physical Gold ETC (ISIN IE004ND3602/ WKN nicht bekannt) befinde sich bei den über den kompletten Gesamtmarkt gesehen sehr häufig gehandelten Produkte ein Gold-ETC sogar unter den Top 10-Papieren mit den größten Abflüssen.
Der Ölpreis habe in den vergangenen Wochen eine rasante Berg- und Talfahrt hingelegt. In den ersten zwei Wochen nach den verheerenden Angriffen der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober seien die Notierungen zunächst deutlich gestiegen. Mittlerweile notiere Rohöl aber sogar unter dem damaligen Niveau. Und das, obwohl Russland und Saudi-Arabien ihre freiwilligen Liefer-Beschränkungen bis zum Jahresende verlängert hätten, was zu einer Angebotsverknappung führen solle. Nach Ansicht der Strategen bei der Deka habe vor allem das Ausbleiben einer weiteren Eskalation im Nahen Osten für etwas Beruhigung am Ölmarkt gesorgt.
Hinzu seien in dieser Woche schwache Exportzahlen aus China gekommen, wodurch die Sorgen vor einer Verlangsamung der weltweiten Nachfrage weiter gestiegen seien. In den kommenden drei Monaten würden die Deka-Analysten mit kaum veränderten Notierungen rechnen. An der Börse Frankfurt habe sich der kurzzeitig deutlich belebte Handel bei Öl-Produkten laut Puschmann schnell wieder beruhigt. Gehandelt worden seien vorrangig die dreifach gehebelten ETCs von WisdomTree auf WTI Crude Oil. Dabei seien die Anleger*innen sowohl auf der Long-Seite (ISIN IE00BMTM6B32 / WKN A3GM4L) als auch auf der Short-Seite (ISIN IE00BMTM6C49 / WKN A3GM4M) aktiv gewesen.
Bei den Industriemetallen habe sich der Kupferpreis in den vergangenen zwei Wochen wieder etwas von seinen Tiefs lösen können. Insgesamt sei der Trend im laufenden Jahr meist abwärts gerichtet gewesen. Thu Lan Nguyen von der Commerzbank halte diese Schwäche für nicht gerechtfertigt und erwarte daher eine Fortsetzung der Erholung in den kommenden Monaten: "Angesichts der Tatsache, dass Kupfer als Metall der Elektrifizierung eine wichtige Rolle bei der Energiewende zukommt, liegt es nahe, dass die Nachfrage konjunkturunabhängig gut unterstützt bleibt und mittel- bis langfristig einen deutlichen Anstieg sehen wird". Bei Lang & Schwarz seien bei Kupfer ebenfalls gehebelte ETCs gehandelt worden, wie zum Beispiel der WisdomTree Copper 2x Daily Leveraged. (Ausgabe vom 09.11.2023) (10.11.2023/fc/a/e)
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Kurs | Vortag | Veränderung | Datum/Zeit | |
59,885 € | 59,695 € | 0,19 € | +0,32% | 29.11./22:00 |
ISIN | WKN | Jahreshoch | Jahrestief | |
DE000A0S9GB0 | A0S9GB | 61,12 € | 53,40 € |
Werte im Artikel