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Rohstoff-ETCs: "Goldpreis auf Neunmonatshoch"
03.02.23 15:21
Deutsche Börse AG
Frankfurt (www.fondscheck.de) - Der Goldpreis steigt und steigt: Am Donnerstagmorgen wird die Feinunze zu 1.957 US-Dollar gehandelt - der höchste Stand seit April 2022, so die Deutsche Börse AG.
Das Allzeithoch von 2.069 US-Dollar vom August 2020 rücke damit immer näher. Jüngster Treiber: Die "taubenhaften" Aussagen von US-Notenbank-Chef Powell auf der Zentralbanksitzung am 1. Februar 2023. Powell habe erneut Hoffnungen auf eine weniger restriktive Geldpolitik geweckt.
Hauptgrund für den Anstieg sei allerdings der wieder schwächere US-Dollar, der Goldkäufe außerhalb des US-Dollar-Raums verbillige. "Sollten die Anleiherenditen und der US-Dollar weiter nachgeben, die Inflation allmählich nachlassen und die Wachstumsraten langsam sinken, könnte Gold als sicherer Hafen noch weiter an Popularität gewinnen", erkläre Mobeen Tahir von WisdomTree.
Für die vergangenen vier Wochen melde der ETC-Emittent allerdings nur kleine Zuflüsse in Gold-ETCs. Auch bei Lang & Schwarz seien Goldpreis-Tracker derzeit nicht so gefragt: "Gold- und auch Silber-ETCs werden bei uns eher verkauft", melde Torben Bendt mit Blick auf Xetra-Gold und den WisdomTree Physical Silver.
Gold-ETCs würden Umsatzrenner an der Börse Frankfurt bleiben. Besonders viel umgegangen sei am Donnerstag in Xetra-Gold, Xtrackers Physical Gold mit (ISIN DE000A1EK0G3 / WKN A1EK0G) und ohne Währungsabsicherung (ISIN DE000A2T0VU5 / WKN A2T0VU), Invesco Physical Gold (ISIN IE00B579F325 / WKN A1AA5X) und iShares Physical Gold. Auf den Silberpreis würden Anleger*innen vor allem mit dem WisdomTree Physical Silver setzen. Der Bestand an Xetra Gold bleibe mit 230 Tonnen hoch. Zum Vergleich: Ende 2022 seien es 231 Tonnen gewesen, Ende 2021 237,6 Tonnen.
2022 sei die Nachfrage nach Gold auf den höchsten Stand seit 2011 gestiegen, wie der Goldminenverband World Gold Council diese Woche gemeldet habe. Umfangreiche Käufe seitens der Notenbanken, eine rege Nachfrage von Privatanleger*innen und rückläufige Abflüsse aus ETCs hätten die Nachfrage auf 4.741 Tonnen getrieben, fast das Niveau von 2011 und ein Plus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. "Der Wunsch nach Vermögensschutz in einem globalen Inflationsumfeld blieb ein Hauptmotiv für den Kauf von Goldanlagen", heiße es im Bericht.
Viel Bewegung sei weiter in den Energiepreisen, diesmal vor allem im Gaspreis. Der für Europa relevante Terminkontrakt für niederländisches Erdgas (Dutch TTF) liege aktuell nur noch bei 59 Euro/MWh, in der Spitze Ende August seien es 345 Euro/MWh gewesen - fast sechsmal soviel. "Der massive Rückgang des europäischen Großhandelspreises für Erdgas hält trotz niedrigerer Temperaturen überraschenderweise an", kommentiere Dora Borbély von der DekaBank.
Der Ölpreis bewege sich unterdessen seitwärts. Der Brent-Preis liege mit aktuell 83 US-Dollar in etwa auf dem Niveau zu Jahresanfang. Allerdings seien auch hier die Hochs in weiter Ferne: Vergangenen März sei der Preis bis auf 133 US-Dollar geklettert. Hintergrund sei auch hier der schwächere US-Dollar, aber auch die schwache Konjunktur.
So mancher halte den Preisrückgang von Gas und Öl für übertrieben. WisdomTree zufolge sei in den vergangenen Wochen viel Geld in Energie-ETCs geflossen. "Offenbar wird auf einen wieder steigenden Gaspreis gesetzt", meine auch Torben Bendt von Lang & Schwarz. Er melde viele Käufe für den WisdomTree Natural Gas 3x Daily Leveraged. Hohe Umsätze an der Börse Frankfurt habe am 2. Februar 2023 zum Beispiel der BNPP Natural Gas aufgewiesen. Der Kurs sei seit Jahresanfang um 40 Prozent gefallen.
Die meisten Industriemetallpreise seien in den vergangenen Wochen hingegen gestiegen, etwa für Zinn, Zink, Kupfer und Aluminium. "Genau wie Wachstumsaktien litten Industriemetalle im vergangenen Jahr über weite Strecken unter der aggressiven Straffung der Geldpolitik", bemerke Tahir. Seit November habe sich die Stimmung am Markt aber verändert, und man erwarte angesichts der sinkenden Inflation für die erste Hälfte des laufenden Jahres eine Mäßigung des geldpolitischen Kurses - insbesondere in den USA. Davon hätten einmal mehr die Industriemetalle profitiert.
"Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass die Energiewende den Industriemetallen im laufenden Jahr weitere Impulse verleihen wird", betone Tahir. Dazu trage auch der "Inflation Reduction Act" der US-Regierung bei, mit viel Geld für die Energiewende. "Für die Nachfrage nach Industriemetallen verheißt die Abkehr von fossilen Brennstoffen und die Hinwendung zu grünen Technologien Gutes."
WisdomTree melde Zuflüsse in Industriemetall-ETCs. Der Kurs des WisdomTree Industrial Metals trete seit Jahresanfang allerdings auf der Stelle. (Ausgabe vom 02.02.2023) (03.02.2023/fc/a/e)
Das Allzeithoch von 2.069 US-Dollar vom August 2020 rücke damit immer näher. Jüngster Treiber: Die "taubenhaften" Aussagen von US-Notenbank-Chef Powell auf der Zentralbanksitzung am 1. Februar 2023. Powell habe erneut Hoffnungen auf eine weniger restriktive Geldpolitik geweckt.
Hauptgrund für den Anstieg sei allerdings der wieder schwächere US-Dollar, der Goldkäufe außerhalb des US-Dollar-Raums verbillige. "Sollten die Anleiherenditen und der US-Dollar weiter nachgeben, die Inflation allmählich nachlassen und die Wachstumsraten langsam sinken, könnte Gold als sicherer Hafen noch weiter an Popularität gewinnen", erkläre Mobeen Tahir von WisdomTree.
Für die vergangenen vier Wochen melde der ETC-Emittent allerdings nur kleine Zuflüsse in Gold-ETCs. Auch bei Lang & Schwarz seien Goldpreis-Tracker derzeit nicht so gefragt: "Gold- und auch Silber-ETCs werden bei uns eher verkauft", melde Torben Bendt mit Blick auf Xetra-Gold und den WisdomTree Physical Silver.
Gold-ETCs würden Umsatzrenner an der Börse Frankfurt bleiben. Besonders viel umgegangen sei am Donnerstag in Xetra-Gold, Xtrackers Physical Gold mit (ISIN DE000A1EK0G3 / WKN A1EK0G) und ohne Währungsabsicherung (ISIN DE000A2T0VU5 / WKN A2T0VU), Invesco Physical Gold (ISIN IE00B579F325 / WKN A1AA5X) und iShares Physical Gold. Auf den Silberpreis würden Anleger*innen vor allem mit dem WisdomTree Physical Silver setzen. Der Bestand an Xetra Gold bleibe mit 230 Tonnen hoch. Zum Vergleich: Ende 2022 seien es 231 Tonnen gewesen, Ende 2021 237,6 Tonnen.
Viel Bewegung sei weiter in den Energiepreisen, diesmal vor allem im Gaspreis. Der für Europa relevante Terminkontrakt für niederländisches Erdgas (Dutch TTF) liege aktuell nur noch bei 59 Euro/MWh, in der Spitze Ende August seien es 345 Euro/MWh gewesen - fast sechsmal soviel. "Der massive Rückgang des europäischen Großhandelspreises für Erdgas hält trotz niedrigerer Temperaturen überraschenderweise an", kommentiere Dora Borbély von der DekaBank.
Der Ölpreis bewege sich unterdessen seitwärts. Der Brent-Preis liege mit aktuell 83 US-Dollar in etwa auf dem Niveau zu Jahresanfang. Allerdings seien auch hier die Hochs in weiter Ferne: Vergangenen März sei der Preis bis auf 133 US-Dollar geklettert. Hintergrund sei auch hier der schwächere US-Dollar, aber auch die schwache Konjunktur.
So mancher halte den Preisrückgang von Gas und Öl für übertrieben. WisdomTree zufolge sei in den vergangenen Wochen viel Geld in Energie-ETCs geflossen. "Offenbar wird auf einen wieder steigenden Gaspreis gesetzt", meine auch Torben Bendt von Lang & Schwarz. Er melde viele Käufe für den WisdomTree Natural Gas 3x Daily Leveraged. Hohe Umsätze an der Börse Frankfurt habe am 2. Februar 2023 zum Beispiel der BNPP Natural Gas aufgewiesen. Der Kurs sei seit Jahresanfang um 40 Prozent gefallen.
Die meisten Industriemetallpreise seien in den vergangenen Wochen hingegen gestiegen, etwa für Zinn, Zink, Kupfer und Aluminium. "Genau wie Wachstumsaktien litten Industriemetalle im vergangenen Jahr über weite Strecken unter der aggressiven Straffung der Geldpolitik", bemerke Tahir. Seit November habe sich die Stimmung am Markt aber verändert, und man erwarte angesichts der sinkenden Inflation für die erste Hälfte des laufenden Jahres eine Mäßigung des geldpolitischen Kurses - insbesondere in den USA. Davon hätten einmal mehr die Industriemetalle profitiert.
"Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass die Energiewende den Industriemetallen im laufenden Jahr weitere Impulse verleihen wird", betone Tahir. Dazu trage auch der "Inflation Reduction Act" der US-Regierung bei, mit viel Geld für die Energiewende. "Für die Nachfrage nach Industriemetallen verheißt die Abkehr von fossilen Brennstoffen und die Hinwendung zu grünen Technologien Gutes."
WisdomTree melde Zuflüsse in Industriemetall-ETCs. Der Kurs des WisdomTree Industrial Metals trete seit Jahresanfang allerdings auf der Stelle. (Ausgabe vom 02.02.2023) (03.02.2023/fc/a/e)
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Kurs | Vortag | Veränderung | Datum/Zeit | |
59,76 € | 58,87 € | 0,89 € | +1,51% | 24.03./11:00 |
ISIN | WKN | Jahreshoch | Jahrestief | |
DE000A0S9GB0 | A0S9GB | 60,61 € | 52,85 € |
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