ETFs: "Banken-Tracker Renditekönige"


01.03.23 13:16
Deutsche Börse AG

Frankfurt (www.fondscheck.de) - Die Kursentwicklung europäischer Aktien bleibt Gesprächsthema im ETF-Geschäft, so die Deutsche Börse AG.

"Die Outperformance des DAX gegenüber US-amerikanischen Aktien ist schon erstaunlich", bemerke Jan Duisberg von der Baader Bank. "Dem DAX macht der starke Zinsanstieg offenbar nichts aus, während die US-Börsen teils schon wieder deutlich nachgegeben haben." In der Tat komme der DAX seit Jahresanfang immer noch auf ein Plus von 9,5 Prozent, der Dow Jones sei mittweile in die Minuszone gerutscht.

Duisberg sehe Käufe für DAX-ETFs wie den Deka DAX, aber durchaus auch Zuflüsse in Nasdaq- und S&P-Tracker (ISIN IE00B3YCGJ38/ WKN A1CYW7). "Bei Nasdaq-ETFs wird noch einiges an Potenzial gesehen, die Kurse sind von ihren Hochs ja noch weit entfernt." Immer gefragt: MSCI World-ETFs wie der von der Deka (ISIN DE000ETFL508/ WKN ETFL50).

"Bei uns ist es im Moment das Übliche", berichte Fabian Wörndl von Lang & Schwarz. Unüblich sei allerdings das Interesse an Indien - der Besuch von Kanzler Scholz und die G20-Präsidentschaft des Landes könnten eine Rolle spielen. Wörndl melde hohe Umsätze für den Xtrackers MSCI India (ISIN LU0514695187/ WKN DBX0G0) - und zwar Verkäufe. Der Kurs sei seit Jahresanfang gesunken, und zwar um knapp 7 Prozent, entgegen dem Trend an den meisten Märkten. "Wir sehen auch Interesse an Exotischerem", ergänze Duisberg. Gekauft würden zum Beispiel japanische Aktien (ISIN IE00BVXC4854/ WKN A14SCB)

Was Branchen-ETFs angehe, berichte Wörndl von Interesse an Banken-Trackern, etwa dem iShares Stoxx Europe 600 Banks (ISIN DE000A0F5UJ7/ WKN A0F5UJ). "Da sehen wir vermehrt Käufe." Der ETF komme seit Jahresanfang auf ein Plus von 18,9 Prozent. Er bilde Banken aus ganz Europa ab, gut die Hälfte davon aus Euroländern, 30 Prozent aus Großbritannien. Schwergewichte seien aktuell HSBC, BNP Paribas, Banco Santander, ING und Nordea. Banken-ETFs würden derzeit zu den meistgehandelten ETFs an der Börse Frankfurt gehören. Neben dem iShares Stoxx Europe 600 Banks gehe auch im iShares Euro Stoxx Banks 30-15 (ISIN DE0006289309/ WKN 628930) viel um. Der komme sogar auf ein Kursplus von fast 21 Prozent in diesem Jahr.

Bei der Baader Bank würden Anleger*innen derzeit viel auf den VanEck Hydrogen Economy (ISIN IE00BMDH1538/ WKN A2QMWR) setzen. Der habe sich dieses Jahr erst gut entwickelt und dann geschwächelt, seit Jahresanfang stehe aber immer noch ein Plus von 10,5 Prozent zu Buche.

Einiges los sei laut Wörndl zufolge derzeit auch im Geschäft mit Edelmetall-ETCs. "Es wird viel gekauft." Als Beispiele nenne er den WisdomTree Physical Silver (ISIN JE00B1VS3333/ WKN A0N6XJ) und Xetra-Gold (ISIN DE000A0S9GB0/ WKN A0S9GB). Offenbar würden Anleger*innen den jüngsten Kursrückgang für überzogen halten: Der Goldpreis, der im Januar stark gestiegen sei, sei mit aktuell 1.809 US-Dollar nun unter das Niveau zu Jahresanfang gerutscht. Der Silberpreis sei dieses Jahr sogar deutlich gefallen.

Auch die jüngste Erholung der Kryptowährungen sei Vergangenheit. Der Bitcoin koste aktuell wieder nur 21.976 US-Dollar. Das schlage sich auch im Handel mit Krypto-ETNs nieder, wie Wörndl feststelle: "Es ist ruhiger geworden."

Der Vermögensverwalter und Bestsellerautor Christian W. Röhl habe gerade ein ETF-Portfolio vorgestellt, das sich am extrem erfolgreichen norwegischen Staatsfonds orientiere. Es bestehe aus lediglich sechs ETFs. Basisinvestment mit 50,4 Prozent sei der Vanguard ESG Global All Cap (ISIN IE00BNG8L278/ WKN A2QL8U), der globale Aktien mit ESG-Filter abbilde. Ergänzt werde dies durch "grüne" Anleihen, mit dem Lyxor Green Bond (ISIN LU1563454310/ WKN LYX0WA), und kurz- und mittelfristige SRI-Anleihen, dem Amundi Global Agg SRI 1-5 (ISIN LU2470620761/ WKN A3DLDK) - beide mit einem Anteil von 13,5 Prozent. Dazu komme ein Europa-Engagement mit dem Vanguard ESG Developed Europe All Cap (ISIN IE000QUOSE01/ WKN A3DJTF) mit 12,6 Prozent. Jeweils 5 Prozent würden auf einen Immobilien-ETF, den iShares Developed Markets Property Yield (ISIN IE00B1FZS350/ WKN A0LEW8), und einen Erneuerbare Energien-ETF, den Global X Renewable Energy Producers (ISIN IE00BLCHJH52/ WKN A2QPB6) entfallen.

"Weil einige Fonds recht neu sind, ist die Historie überschaubar", erkläre Röhl.

Eine Anmerkung: Der iShares Developed Markets Property Yield werde an der Börse Frankfurt nur in ausschüttender Variante gehandelt (ISIN IE00BFM6T921/ WKN A2JKTX). (Ausgabe vom 28.02.2023) (01.03.2023/fc/a/e)





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Kurs Vortag Veränderung Datum/Zeit
46,698 € 46,61 € 0,088 € +0,19% 28.09./19:04
 
ISIN WKN Jahreshoch Jahrestief
LU2470620761 A3DLDK 48,94 € 44,76 €
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