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ETF-Monitor: Wieder ein Jahr der Rekorde


24.01.22 12:04
Deka Investment

München (www.fondscheck.de) - Kurz flackerte Mitte Dezember wieder Zinsangst auf, als die Notenbanken über ihren weiteren Kurs berieten, so Thomas Pohlmann, Leitung ETF Produktmanagement bei der Deka Investment GmbH.

Doch seien die Aussagen im Rahmen der Erwartungen geblieben, auch wenn die Bank von England als erste der großen Notenbanken die Zinsen wieder erhöht habe. So sei es dann doch noch zu einer Jahresendrally gekommen, die dem zweiten Pandemiejahr 2021 eine im Durchschnitt herausragende Performance und neue Rekorde beschert habe.

Wiederum seien die Techwerte ganz vorne mit dabei gewesen. NASDAQ und TecDAX hätten so 22 Prozent geschafft. Der NASDAQ zwar weniger als im Jahr zuvor, aber immer noch beachtlich. Von den klassischen Standardindices habe jedoch dank guter US-Konjunkturdaten der breite S&P 500 geglänzt, der glatt 27 Prozent zugelegt habe. Auch die anderen Märkte seien gut im Rennen gewesen: Der EURO STOXX 50 mit 21,2 Prozent, der MSCI World mit 20,3 Prozent, DAX und MDAX mit rund 16 Prozent. China jedoch, 2020 mit starkem Wachstum noch der Star, habe geschwächelt, bedingt durch heftige Markteingriffe der Regierung. Trotz einer Aufholjagd sei nur ein Plus von 4,2 Prozent beim Shanghai Composite übrig geblieben. Japan sei mit dem Nikkei mit 4,9 Prozent kaum besser gewesen.

Aber das sei alles gegen die Performance des Ölpreises verblasst. Habe er 2020 wegen Konjunkturängsten noch geschwächelt, habe er für die Sorte Brent 2021 53 Prozent plus auf die Waage gebracht. Gold dagegen habe von den stark gestiegen Inflationszahlen nicht profitieren können. Der Preis für die Feinunze sei um 4,4 Prozent gesunken. Auf der Währungsseite habe sich der US-Dollar gegenüber dem Euro um rund sieben Prozent verbessern können.

Auf dem ETF-Markt sei es ebenfalls rund gegangen. ETFs mit Öl und anderen Energieträgern hätten so bis zu 80 Prozent Gewinn geschafft. Da habe sogar oft die heiße Spekulation mit den Kryptowährungen nicht mithalten können. Breite Rohstofffonds hätten sich je nach Energieanteil bis zu 50 Prozent verbessert. Kein Wunder, dass Länder-Fonds mit starker Energieausrichtung ebenfalls profitiert hätten, so zum Beispiel Saudi-Arabien mit 47 Prozent. ETFs mit ausgewählten US-Techwerten hätten mit immerhin 40 Prozent Gewinn geglänzt. Trotz der China-Schwäche habe es in Asien Profiteure gegeben. Vietnam ETFs hätten sich um 42 und Taiwan-ETFs um 37 Prozent verbessert.

Nur rund ein Drittel der in Europa gehandelten Exchange Traded Products hätten im Minus notiert. Von den Länder-ETFs seien es vor allem China und die Türkei gewesen, die um die 20 Prozent abgegeben hätten. Auch Lateinamerika habe, vor allem wegen Brasilien, gelitten und rund zwölf Prozent verloren. Auch Anleihefonds mit extrem langlaufenden Titeln hätten schwach performt. Das Minus habe bis zu zwölf Prozent betragen. (Ausgabe 1/2022) (24.01.2022/fc/a/e)