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ETF-Monitor: Und dann kam Omikron


21.12.21 12:15
Deka Investment

München (www.fondscheck.de) - Im November zeigten die Märkte ein bekanntes Muster nach einer Rekordjagd: Angst und Unsicherheit kehrten zurück und verursachten heftige Korrekturen, so die Experten von Deka Investment.

Zum einen sei das die Angst vor einer Verschärfung der Pandemie gewesen, die durch das Auftreten einer neuen, wohl ansteckenderen Mutation mit dem Codenamen Omikron verstärkt worden sei. Zum anderen habe die Inflation Sorgen ausgelöst. Sie habe mit Jahresraten von bis zu 6% in Amerika und Europa Werte erreicht, wie sie zuletzt vor fast dreißig Jahren verzeichnet worden seien.

So mancher, der dicke Gewinne gehabt habe, und davon habe es genug gegeben, habe die lieber mitgenommen. Das habe vielfach Kursrutsche bei den Aktien ausgelöst. 4,4% seien es beim EURO STOXX 50, 3,8% beim DAX, 3,7% beim Dow Jones und beim Nikkei gewesen. Auch die Emerging Markets hätten heftig mit minus 4,1% gelitten. Die Technologiewerte dagegen, die schon einige Korrekturen im Jahr hinter sich gehabt hätten, hätten sich stabil präsentieren können. Der NASDAQ Composite habe so ein kleines Plus von 0,3% geschafft, der TecDAX von 0,4%. Auch die chinesischen Märkte hätten sich mit stabilen Wirtschaftsdaten vom Negativtrend abkoppeln können. Der Shanghai Composite habe ein Plus von 0,5% verbucht.

Die Flucht in die Sicherheit und die Inflationserwartungen seien generell den Renditen der Anleihen zugutegekommen. Der Bund-Future als ein Maßstab für Bundestitel habe 2,5% angezogen. Gold habe davon jedoch nur zeitweise profitieren können. Der Unzenpreis sei zwar deutlich über 1.800 Dollar gestiegen, habe aber wieder heftig verloren, sodass am Monatsende ein Minus von 0,5% auf der Bilanz gestanden habe. Der Ölpreis, der in den Monaten zuvor eine unglaubliche Rally hingelegt habe, habe angesichts sich abschwächender Wirtschaftsdaten korrigiert. Die Sorte Brent habe sich um 16,4% verbilligt.

Kein Wunder, dass es auch auf dem ETF-Markt heftig zur Sache gegangen sei. Besonders harsch habe es ETFs auf die Reise- und Freizeitbranche erwischt. Sie hätten um die 20% nachgegeben. Energiefonds, vor allem mit Öl-Exposure hätten rund 17% verloren. Unter den Ländern habe wieder die Türkei negativ herausgeragt. Mit minus 11% habe der Markt die eigenwillige Zinspolitik von Präsident Erdogan quittiert. Auch russische Aktien, die stark von den Energiepreisen abhängen würden, seien aus den Depots geworfen worden. Rund 10% sei es abwärts gegangen.

Wohl dem, der gehebelte inverse ETFs im Depot gehabt habe. Damit hätten sich bis zu 17% im November verdienen lassen. Unter den Normalvarianten von ETFs seien es vor allem Produkte auf Technologiethemen gewesen, die hätten profitieren können, Gewinne von 5% bis 8% seien drin gewesen. Auch ETFs mit Goldbezug seien in dieser Größenordnung gut dabei gewesen, obwohl der Goldpreis selbst am Ende des Monats geschwächelt habe. Unter den Länder-ETFs habe sich Taiwan mit einem Plus von 5% positiv absetzen können. (Ausgabe 12/2021) (21.12.2021/fc/a/e)