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ETF-Monitor: Ruppiger Jahresauftakt


22.02.22 15:00
Deka Investment

München (www.fondscheck.de) - Starteten die Märkte noch hoffnungsvoll ins neue Jahr, war es damit nach drei Tagen vorbei, so die Experten von Deka Investment.

Kräftige Kursverluste seien gefolgt, besonders im Bereich der Technologiewerte, die ohnehin als überbewertet gegolten hätten. Hinzu aber seien die klassischen Gründe gekommen: Angst vor der Inflation, die nicht wie vielfach propagiert, zurückgekommen sei, sondern teilweise noch zugelegt habe. Das habe die Angst vor den Notenbanken und einer Zinswende gefördert. Die FED habe sich zwar noch Ende Januar zurückgehalten, aber spätestens im März werde eine Zinserhöhung erwartet.

Weiterhin steigende Ölpreise hätten auch nicht zur Beruhigung beigetragen. Ebenso habe dies für die zunehmende Angst vor einem Einmarsch Russlands in die Ukraine gegolten. Schließlich habe die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante des Sars-Cov2-Virus verunsichert, die sich sogar in China bemerkbar gemacht habe. Da seien sofort Fragen aufgetaucht, ob noch mehr Störungen von Lieferketten zu erwarten seien.

So habe der TecDAX 11,8 Prozent verloren. Der NASDAQ Composite sei mit minus 9,5 Prozent gefolgt. In China sei der Shanghai Composite mit sieben Prozent in die Knie gegangen. Auch die breiten Standardindices hätten gelitten: Der Nikkei 225 mit minus 6,2 und der S&P 500 mit minus 5,5 Prozent. Der EURO STOXX 50 mit minus 3,1 und der DAX mit minus 2,6 Prozent seien noch glimpflich davongekommen, ebenso wie der MSCI Emerging Markets, der nur 1,2 Prozent verloren habe.

Eine echte Flucht in die Sicherheit sei noch nicht auszumachen gewesen. Der Goldpreis habe ein Prozent verloren, der Bund-Future als Maß für Bundesanleihen 1,3 Prozent. Nur der Ölpreis habe weiter geglänzt und im Januar für die Sorte Brent 15 Prozent zugelegt. An der Währungsfront sei es dagegen vergleichsweise ruhig geblieben. Der Dollar habe sich gegenüber dem Euro um fast 1 Prozent befestigt.

Auf dem Markt der ETPs - der Exchange Traded Products - seien vor allem die Krypto-Instrumente aufgefallen. Sie seien um rund 30 Prozent in die Tiefe gekracht. Bei den klassischen Fonds, den ETFs, sei bei den Rennern des vergangenen Jahres, New Energy und ähnlichen Ausrichtungen, Kasse gemacht worden. Verluste von 16 Prozent seien üblich gewesen. Biotechnologie im Bereich Gesundheit oder Robotics & Automation im Bereich Technologie seien abgestoßen worden und hätten bis zu 12 Prozent verloren. Selbst ETFs mit Global Water, Inbegriff von Nachhaltigkeit, hätten Verluste bis zehn Prozent erlitten. Erst bei der Marke von minus acht Prozent sei auf der Liste der erste klassische Länderfonds aufgetaucht, der Südkorea abbilde.

Gewinner habe es vor allem bei Rohstoffen und Energie gegeben, zumal wenn sie Öl und Gas verstärkt im Depot gehabt hätten. Gewinne bis 23 Prozent seien drin gewesen. Aber auch breite Rohstoffkörbe hätten mit plus zehn Prozent noch ganz gut mithalten können. (Ausgabe 2/2022) (22.02.2022/fc/a/e)