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ETF-Monitor: Kurse auf Talfahrt


23.03.22 14:06
Deka Investment

München (www.fondscheck.de) - Der russische Angriff auf die Ukraine am 24. Februar ließ die Kurse an den Weltbörsen kräftig fallen, so die Experten von Deka Investment.

Es habe zwar noch eine erste Gegenbewegung gegeben, die aber nicht gehalten habe. Seitdem habe sich die negative Tendenz Tag für Tag fortgesetzt. Der Westen habe mit harschen Sanktionen reagiert, wie angekündigt. Russland sei vom internationalen Finanzsystem praktisch ausgeschlossen worden. Der Rubel sei zeitweise um 40 Prozent gegenüber dem Dollar gestürzt. Die Moskauer Börse sei geschlossen worden.

Da der Februar fast zu Ende gewesen sei, habe sich die negative Monatsbilanz noch in Grenzen gehalten. Besonders hätten europäische Börsen gelitten. Der DAX habe 6,5 Prozent abgegeben, der EURO STOXX 50 rund sechs Prozent. Die US-Märkte hätten etwas widerstandsfähiger reagiert. Der S&P 500 habe 3,1 Prozent verloren, der NASDAQ Composite 3,4 Prozent. In diesem Rahmen sei es auch für die Emerging Markets abwärts gegangen, wobei China mit dem Shanghai Composite noch gegen den Trend drei Prozent habe zulegen können.

Die Rohstoffe hätten mit kräftigen Preisaufschlägen reagiert. Der Ölpreis für die Sorte Brent, ohnehin seit Wochen im Aufwind, sei nochmals um 10,7 Prozent gestiegen. Auch das Krisenmetall Gold habe sich deutlich verteuert, um 6,2 Prozent, und wieder die Marke von 1.900 Dollar pro Feinunze erreicht. Der Dollar, eigentlich die übliche Fluchtwährung in Krisenzeiten, sei nur moderat gegenüber dem Euro angestiegen, um gerade mal 0,1 Prozent.

Auch bei den ETFs sei es zur Sache gegangen. Russlandfonds hätten im Februar je nach Ausgestaltung zwischen 40 und 70 Prozent verloren. Auch Osteuropafonds seien abgestoßen worden, ein Minus von rund 27 Prozent. Einzelne Länderfonds in Kriegsnähe wie Polen hätten Verluste von zwölf Prozent erlitten. Ähnlich sei es sogenannten BRIC-Fonds ergangen, in welchen Russland enthalten sei. Von den Branchen habe es die Bankwerte erwischt. Ihre Kurse seien um rund neun Prozent gefallen.

Gesucht seien dagegen breite Rohstoffkörbe gewesen, deren ETFs bis zwölf Prozent zugelegt hätten. Ebenso stark seien ETFs mit Gold- und Silberminenwerten angestiegen. ETFs auf Länder, weit entfernt vom Kriegsgeschehen und mit Rohstoffexposure, wie Australien und Neuseeland oder auch Indonesien, hätten sich zwischen fünf und sechs Prozent verbessert. (Ausgabe Wertarbeit 03/2022) (23.03.2022/fc/a/e)