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ETF-Monitor: Hoffnung auf ein besseres Jahr 2023


21.12.22 12:55
Deka Investment

München (www.fondscheck.de) - Hoffnung regierte die Märkte im November und schob die Kurse im zweiten Monat in Folge nach oben - trotz Inflation und Krieg in der Ukraine, so die Experten von Deka Investment.

Es sei die Hoffnung gewesen, dass die Rezession nicht so schlimm ausfallen werde, die Hoffnung, dass die Notenbanken die Zinsen nur noch moderat steigen lassen würden, die Hoffnung auf Entspannung an der Energiefront und schließlich die Hoffnung, dass Peking nach heftigen Protesten der Bevölkerung die rigorosen Lockdowns zur Pandemiebekämpfung aufgeben könnte.

Am stärksten hätten die Emerging Markets profitiert, die in den Monaten zuvor besonders stark gelitten hätten. Ihr MSCI-Index, in dem China ein Gewicht von rund 30 Prozent habe, habe um 14,6% angezogen. Der Shanghai Composite habe immerhin neun Prozent geschafft. Der EURO STOXX 50 habe es sogar etwas besser gekonnt: Ein Plus von 9,6 %. Der DAX sei gleich hinterhergekommen. Er habe 8,6% geschafft und sich wieder über der Marke von 14.000 Punkten etabliert. Amerika, wo die Konjunktur generell robuster als in Europa eingeschätzt werde, sei moderater gestiegen: 5,7% für den Dow Jones und 4,4% für den NASDAQ Composite. Japan sei mit 1,4% für den Nikkei hinterhergehinkt.

So viel Risikofreude habe auch den Preis für Edelmetalle deutlich steigen lassen. Gold in Dollar gerechnet sei um 8,3% gestiegen, Silber sogar um 15,8%. Da die Leitzinserhöhungen der EZB Euroanleihen attraktiver gemacht hätten, habe die Gemeinschaftswährung profitiert. Der Euro habe gegenüber dem US-Dollar 5,3% gewonnen und sei wieder über die Paritätsmarke gestiegen. Obwohl eine Lockerung der Coronapolitik in China generell den Rohstoffmärkten helfen sollte, habe dies nicht für den Ölmarkt gegolten. Die Sorte Brent habe sich im November um 9,9% verbilligt. Die Produktionskürzungen der OPEC zur Preisstabilisierung seien verpufft.

Mit diesen Kursentwicklungen hätten sich auch die ETF-Märkte in guter Laune gezeigt. Besonders stark hätten Minenwerte mit Edelmetallbezug zugelegt, Gewinne um die 15%. In dieser Größenordnung hätten auch Fonds mit Aktien der Halbleiterbranche angezogen und generell ETFs mit Technologiekörben nach oben geschoben. Bis 13,5% sei es aufwärts gegangen. Der arg gebeutelte Einzelhandel habe Morgenluft gewittert. Entsprechende ETFs in Europa hätten um 13 bis 14% zugelegt. Einzelne Emerging Markets wie auch Regionalindices seien ganz vorne mit dabei gewesen. 14% habe es für Asien-ETFs ohne Japan gegeben.

Auf der Verliererseite hätten sich wieder viele Kryptokörbe mit Verlusten von bis zu 20% gefunden. Die Insolvenz der Kryptobörse FTX habe weiter verunsichert. Gleichzeitig habe die EZB betont, das Projekt eines digitalen Euros massiv voranzutreiben. Bei den klassischen ETFs hätten vor allem Energiekörbe mit hohem Ölanteil gelitten. Dort habe es Verluste um die zehn Prozent gegeben. Auch ölproduzierende Länder wie Saudi-Arabien seien nicht gefragt gewesen. Entsprechende ETFs hätten um elf Prozent abgegeben. (Ausgabe 12/2022) (21.12.2022/fc/a/e)