Erweiterte Funktionen

Fondsvermögen: So haben die österreichischen KAGen das Krisenjahr gemeistert - Fondsnews


25.01.23 14:35
FONDS professionell

Wien (www.fondscheck.de) - Ukrainekrieg, Energiekrise, hohe Inflationsraten: Das turbulente Jahr 2022 ging auch an Österreichs Asset-Management-Branche nicht spurlos vorüber, so die Experten von "FONDS professionell".

Die Redaktion sei daher der Frage nachgegangen, wie sich das Fondsvermögen der größten österreichischen Investmentgesellschaften 2022 entwickelt habe.

Das turbulente Börsenjahr 2022 habe das im Vorjahr verzeichnete Wachstum der österreichischen Fondsbranche zunichte gemacht: Sei das hierzulande verwaltete Vermögen im Jahr 2021 noch um 14 Prozent auf historisch hohe 219 Milliarden Euro gestiegen, sei es laut der Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG) im Jahr darauf wieder um selbigen Prozentsatz auf 188 Milliarden Euro gesunken. "Der Ukrainekrieg, die stark steigenden Energiepreise, die dadurch ausgelöste Inflation und die durch die Zentralbanken vorgenommenen Zinserhöhungen waren auf den Kapitalmärkten spürbar", schreibe der Fondsverband dazu in einer Aussendung.

Die Nettomittelabflüsse hätten demnach knapp 600 Millionen Euro betragen, wobei institutionelle Anleger unterm Strich mehr als eine Milliarden Euro aus den für sie aufgelegten Produkten abgezogen hätten. Publikumsfonds für den Retailmarkt hätten hingegen Investorengelder in Höhe von 492 Millionen Euro angelockt. Den Grund dafür sehe die VÖIG vor allem bei nachhaltigen Portfolios: "Durch die Auflage von nachhaltigen Investmentfonds wurden die österreichischen Anleger kapitalmarktaffin", heiße es in der Mitteilung weiter. Das Volumen der nachhaltigen Investmentfonds sei laut VÖIG um mehr als elf Prozent auf 81,6 Milliarden Euro gewachsen.

Wie hätten sich die Assets der zehn größten österreichischen Fondsgesellschaften im Krisenjahr 2022 entwickelt?

IQAM Invest
Bei der IQAM Invest sei das verwaltete Fondsvolumen gegenüber dem Jahresende 2021 um knapp 14 Prozent auf 6,31 Milliarden Euro gesunken. Die Salzburger seien mit einem Marktanteil von 3,36 Prozent weiterhin die zehntgrößte österreichische Fondsgesellschaft.

Allianz Invest
In Wien habe die Allianz Invest im Jahr 2022 ein Minus des Fondsvermögens von mehr als 2,36 Milliarden Euro verzeichnet. Die verwalteten Assets seien damit um über 20 Prozent auf 9,36 Milliarden Euro gesunken. Die Allianz Invest habe unter den größten österreichischen Fondshäusern vor einem Jahr noch auf Platz sieben rangiert. Mit einem Marktanteil von 4,99 Prozent, nach 5,36 im Jahr zuvor, gelte die Allianz Invest inzwischen als neuntgrößte KAG in Österreich.

Masterinvest
Das Volumen der Masterinvest sei im vergangenen Jahr um 1,09 Millionen Euro auf 9,78 Milliarden Euro geschrumpft - ein Minus von zehn Prozent. Dennoch verbessere sich das Fondshaus mit einem Marktanteil von 5,21 Prozent im Ranking der größten österreichischen Investmentgesellschaften um einen Platz.

Gutmann KAG
Die Gutmann KAG, die im Jahresverlauf bei ihrem verwalteten Vermögen ein Minus von 1,34 Milliarden Euro auf zehn Milliarden Euro verzeichnet habe, habe sich unter den größten österreichischen Fondshäusern ebenfalls um einen Platz verbessert. Am Fondsvermögen der KAGen sei das Haus mit 5,33 Prozent beteiligt.

LLB Invest
Die Assets der LLB Invest seien in den vergangenen zwölf Monaten um knapp zwölf Prozent auf ein Fondsvermögen von 10,58 Milliarden Euro zurückgegangen. Damit habe der Asset Manager im Rennen der größten österreichischen KAGen seinen Platz sechs halten können.

3 Banken-Generali
Die 3 Banken-Generali zähle weiterhin zu den fünf größten KAGen Österreichs. Das Fondshaus habe im Jahr 2022 beim verwalteten Vermögen ein Minus von 11,86 Prozent auf 11,04 Milliarden Euro verzeichnet. Der Marktanteil betrage damit 5,88 Prozent.

Kepler-Fonds
Die Kepler-Fonds KAG habe Ende 2022 16,15 Milliarden Euro verwaltet. Gegenüber dem Jahresende 2021 sei das ein Minus von 2,22 Milliarden Euro. Das Unternehmen aus Linz bleibe damit das viertgrößte Fondshaus Österreichs.

Amundi Austria
Das Fondsvermögen der Amundi Austria habe 2022 ebenfalls Abflüsse verzeichnet: Hier seien die Assets um 2,72 Milliarden Euro geschrumpft - ein Minus von 10,71 Prozent. Damit steuere der Österreich-Ableger der französischen Amundi 12,1 Prozent zum österreichischen Fondsvermögen bei.

Raiffeisen KAG
Mit einem Minus beende auch die Raiffeisen KAG das Krisenjahr 2022. Das Fondsvermögen habe sich um 17,99 Prozent reduziert, was einem Minus von 8,05 Milliarden Euro entspreche. Damit habe die Investmentgesellschaft Ende Dezember 36,68 Milliarden Euro verwaltet.

Erste AM
Die Erste Asset Management stelle mit einem Volumen von 39,93 Milliarden Euro und einem Marktanteil von 21,27 Prozent weiterhin den größten Asset Manager hierzulande. Das Minus im Jahr 2022 habe 7,77 Milliarden Euro betragen, was 16,28 Prozent entspreche. (News vom 24.01.2023) (25.01.2023/fc/n/s)