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Europäische ELTIF-Studie: Marktentwicklung und Perspektiven
24.03.23 14:17
Scope Fund Analysis GmbH
Berlin (www.fondscheck.de) - Der Markt für European Long-Term Investment Funds (ELTIF) ist im vergangenen Jahr deutlich gewachsen, so die Experten von Scope Fund Analysis.
Knapp vier Mrd. Euro seien in die Produkte geflossen. Auf Basis einer repräsentativen Umfrage unter Asset Managern beziffere Scope das Marktvolumen per Ende 2022 auf rund 11,3 Mrd. Euro. Das entspreche einem Plus gegenüber 2021 von etwas mehr als 50 Prozent.
Insgesamt 77 ELTIFs hätten Anlegern am Jahresende zur Verfügung gestanden - 23 Produkte mehr als 2021. Unter den Anbietern seien sieben Gesellschaften, die 2022 ihren ersten ELTIF aufgelegt hätten. Zu den aktivsten Asset Managern, die ihre Produkte auch Privatanlegern anböten, würden Amundi, Azimut, BlackRock, Commerz Real, Generali Investments, Eurazeo (die 2018 ID Invest akquiriert habe), Muzinich, Neuberger Berman und Partners Group gehören. Die meisten ELTIFs (44) seien bei der Luxemburger Aufsichtsbehörde registriert.
Wie schon im Vorjahr sei das platzierte Volumen relativ gleichmäßig auf die Assetklassen Private Equity, Infrastruktur und Private Debt verteilt. Bei der Anzahl der Produkte würden Private Equity und Private Debt dominieren. ELTIFs auf Infrastruktur seien größtenteils für institutionelle Kunden aufgelegt worden und seien entsprechend großvolumig.
Produkte, die auch an Privatanleger vertrieben werden dürften, hätten an Bedeutung gewonnen: Mit einem platzierten Kapital von 2,5 Mrd. Euro im vergangenen Jahr sei ihr Anteil am Gesamtmarktvolumen von 54% auf 60% gestiegen. In rein institutionelle Produkte seien 1,5 Mrd. Euro geflossen. Sie würden damit 40% ausmachen, nachdem ihr Gewicht 2021 noch bei 46% gelegen habe.
Der größte Markt nach platziertem Volumen sei Frankreich. Er habe sich im vergangenen Jahr auf rund 3,8 Mrd. Euro verdoppelt. Er sei zum einen von Produkten geprägt, die ausschließlich für institutionelle Kunden vorgesehen seien. Zum anderen habe der Vertrieb von ELTIFs an Privatkunden in Form von fondsgebundenen Lebensversicherungen an Fahrt aufgenommen.
Allein bezogen auf das Retailgeschäft bleibe Italien der größte Markt. Rund 95% des Gesamtvolumens von 2,6 Mrd. Euro würden in Produkten stecken, die vornehmlich an Privatkunden vertrieben würden. Auf den Vertrieb von ELTIFs in Italien würden sich Steuererleichterungen weiterhin positiv auswirken.
Der deutsche Markt habe sich 2022 vergleichsweise wenig sichtbar weiterentwickelt. Der klimaVest werde weiterhin erfolgreich vertrieben. Auch Private-Banking-Einheiten von Großbanken würden ELTIFs bei ihren Kunden platzieren. Viele neue Vertriebsnetzwerke oder Privatbanken seien aber nicht erschlossen worden. Der Ausblick sei allerdings weit positiver: Viele Produkte würden gerade lanciert oder seien in Planung und mehr Stiftungen, Family Offices und auch erste Maklerpools würden sich für ELTIFs interessieren.
Auch die Verabschiedung der ELTIF-Gesetzesnovelle sorge für Schwung. Marktteilnehmer würden infolge der signifikanten Erleichterungen für Asset Manager und Distributoren viele neue Produkte erwarten. Ebenso sei auf der Abwicklungsseite Besserung in Sicht: Drittanbieter würden mit ihren digitalen Plattformen die bislang weitgehend manuellen Prozesse von Kunden-Onboarding und Verbuchungen skalierbar machen.
Die Erfahrungen in Italien und Frankreich würden zeigen, dass steuerliche Anreize für Privatkunden für Investitionen in ELTIFs sehr förderlich seien. Es wäre daher sinnvoll, wenn weitere Nationen wie Deutschland steuerliche Anreize für ELTIFs einführen würden, um so signifikante Investitionen aus Privatvermögen in den Transformationsprozess der europäischen Wirtschaft in Richtung CO2-Neutralität zu initiieren. (24.03.2023/fc/n/s)
Knapp vier Mrd. Euro seien in die Produkte geflossen. Auf Basis einer repräsentativen Umfrage unter Asset Managern beziffere Scope das Marktvolumen per Ende 2022 auf rund 11,3 Mrd. Euro. Das entspreche einem Plus gegenüber 2021 von etwas mehr als 50 Prozent.
Insgesamt 77 ELTIFs hätten Anlegern am Jahresende zur Verfügung gestanden - 23 Produkte mehr als 2021. Unter den Anbietern seien sieben Gesellschaften, die 2022 ihren ersten ELTIF aufgelegt hätten. Zu den aktivsten Asset Managern, die ihre Produkte auch Privatanlegern anböten, würden Amundi, Azimut, BlackRock, Commerz Real, Generali Investments, Eurazeo (die 2018 ID Invest akquiriert habe), Muzinich, Neuberger Berman und Partners Group gehören. Die meisten ELTIFs (44) seien bei der Luxemburger Aufsichtsbehörde registriert.
Wie schon im Vorjahr sei das platzierte Volumen relativ gleichmäßig auf die Assetklassen Private Equity, Infrastruktur und Private Debt verteilt. Bei der Anzahl der Produkte würden Private Equity und Private Debt dominieren. ELTIFs auf Infrastruktur seien größtenteils für institutionelle Kunden aufgelegt worden und seien entsprechend großvolumig.
Der größte Markt nach platziertem Volumen sei Frankreich. Er habe sich im vergangenen Jahr auf rund 3,8 Mrd. Euro verdoppelt. Er sei zum einen von Produkten geprägt, die ausschließlich für institutionelle Kunden vorgesehen seien. Zum anderen habe der Vertrieb von ELTIFs an Privatkunden in Form von fondsgebundenen Lebensversicherungen an Fahrt aufgenommen.
Allein bezogen auf das Retailgeschäft bleibe Italien der größte Markt. Rund 95% des Gesamtvolumens von 2,6 Mrd. Euro würden in Produkten stecken, die vornehmlich an Privatkunden vertrieben würden. Auf den Vertrieb von ELTIFs in Italien würden sich Steuererleichterungen weiterhin positiv auswirken.
Der deutsche Markt habe sich 2022 vergleichsweise wenig sichtbar weiterentwickelt. Der klimaVest werde weiterhin erfolgreich vertrieben. Auch Private-Banking-Einheiten von Großbanken würden ELTIFs bei ihren Kunden platzieren. Viele neue Vertriebsnetzwerke oder Privatbanken seien aber nicht erschlossen worden. Der Ausblick sei allerdings weit positiver: Viele Produkte würden gerade lanciert oder seien in Planung und mehr Stiftungen, Family Offices und auch erste Maklerpools würden sich für ELTIFs interessieren.
Auch die Verabschiedung der ELTIF-Gesetzesnovelle sorge für Schwung. Marktteilnehmer würden infolge der signifikanten Erleichterungen für Asset Manager und Distributoren viele neue Produkte erwarten. Ebenso sei auf der Abwicklungsseite Besserung in Sicht: Drittanbieter würden mit ihren digitalen Plattformen die bislang weitgehend manuellen Prozesse von Kunden-Onboarding und Verbuchungen skalierbar machen.
Die Erfahrungen in Italien und Frankreich würden zeigen, dass steuerliche Anreize für Privatkunden für Investitionen in ELTIFs sehr förderlich seien. Es wäre daher sinnvoll, wenn weitere Nationen wie Deutschland steuerliche Anreize für ELTIFs einführen würden, um so signifikante Investitionen aus Privatvermögen in den Transformationsprozess der europäischen Wirtschaft in Richtung CO2-Neutralität zu initiieren. (24.03.2023/fc/n/s)