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Asset-Management-Branche: Entwicklung, Herausforderungen und Zukunft
26.03.18 12:36
Unigestion
Genf (www.fondscheck.de) - Seit der Zeit vor der globalen Finanzkrise wurde keine derart kräftige und synchron laufende makroökonomische Wachstumsdynamik mehr verzeichnet, so der unabhängige Schweizer Asset Manager Unigestion.
Obwohl die Experten erwarten würden, dass sich diese Grundtendenz fortsetzen werde, dürften Störfaktoren, die wie im Februar Marktstress ausgelöst hätten, zunehmen und die Investoren zwingen, sich auf schwierigere und komplexere Bedingungen an den Finanzmärkten einzustellen. Wie Charles Darwin gesagt habe: "Nicht die Stärksten oder Intelligentesten werden überleben, sondern die Anpassungsfähigsten."
Da wir am Anfang einer neuen Zyklusphase stehen, ist ein umfassendes Verständnis aller Risikofaktoren von größter Bedeutung, so die Experten von Unigestion. Die quantitativen Lockerungsmaßnahmen (QE) hätten zu einer Änderung des Risikoprofils der großen traditionellen Anlageklassen geführt. Eine erneute Wende der Risikoerwartungen sei wahrscheinlich, wenn QE zurückgefahren werde. Die Volatilität als Indikator für das tatsächliche Anlagerisiko ist nach Ansicht der Experten von Unigestion kein effizienter Ansatz, obwohl er von den gängigen Risikomanagementmodellen häufig verwendet wird.
Milliarden von Dollar würden in computergestützte Strategien investiert, welche die Volatilität als Grundlage zur Festlegung der Asset-Allokation verwenden würden, allerdings dürften diese Modelle die Marktkorrekturen noch verstärken. Für den Aufbau risikoeffizienter Portfolios bevorzugen die Experten von Unigestion ein erweitertes Spektrum von Kennzahlen zur Risikomessung. Dazu würden potenzielle Kapitalverluste, Liquidität, Schiefe oder Extremrisiken zählen.
Darüber hinaus erwarte man, dass es aufgrund der knapperen Liquidität und der wachsenden Sorge über den geldpolitischen Kurs in dieser Phase des Konjunkturzyklus häufiger zu Korrelationsschocks komme. Die Korrelation zwischen Aktien- und Rentenmärkten seien nicht starr, da die Renditen für Anleihen steigen würden und im Gegensatz zu Aktienrenditen entsprechend attraktiver würden.
Die Experten von Unigestion glauben, dass Investoren in ihren Portfolios verstärkt auf Anlagen setzen sollten, die sich in einem wachstumsstarken Umfeld gut entwickeln. Gleichzeitig sollten sie dem Inflationsrisiko Rechnung tragen. Da Marktstressepisoden künftig jedoch häufiger auftreten könnten, sei ein diversifizierter und dynamischer Ansatz unerlässlich. Intelligente Diversifikation beziehe sich nicht nur auf die breite Streuung des Portfolios in verschiedene Anlageklassen, sondern auch auf die Investition in Vermögenswerte, die unterschiedlich auf die meisten Risikofaktoren reagieren würden.
Eine Diversifikation auf alternative Risikoprämien, die eine niedrige Korrelation mit traditionellen Strategien wie Carry, Equity Long/Short-Faktoren oder Trend-Following-Strategien aufweisen würden, könne das generelle Risiko-Rendite-Profil eines Portfolios verbessern, insbesondere in Zeiten, in denen traditionelle Assets teuer seien. Gleichzeitig müssten Investoren flexibel bleiben und gegebenenfalls das Beta ihrer Portfolios durch opportunistische Absicherungs-Trades an den Devisen- und Optionsmärkten senken, wenn die Risikoaufschläge am Markt nicht dem tatsächlichen Risikoniveau entsprächen. Sinnvoll könnte aber auch der Übergang von einem "Beta"-fokussierten Stil auf Strategien sein, die den Schwerpunkt auf "Alpha"-Generierung legen würden. Hierzu wäre die Implementierung von Relative-Value-Trades erforderlich.
Investoren sollten nach Meinung der Experten von Unigestion in Aktien investiert bleiben, allerdings müssten sie ihr Risiko-Exposure aktiv steuern. Im Rückblick hätten sich Aktien in einem Umfeld höherer Inflation und strafferer Geldpolitik gut entwickelt. Jedoch hätten die Bewertungen in bestimmten Bereichen stark angezogen, sodass Anleger das Aktienrisiko, das sie in Kauf nehmen möchten, in Zukunft sehr sorgfältig abwägen müssten. Ein passiver Ansatz für die Aktien-Allokation sei nach Ansicht der Experten eine potenziell riskante Lösung, da alle Risiken im Markt - vergütete und unnötige - auch in der Benchmark enthalten seien.
Strategien, die kapitalisierungsgewichtete Indices abbilden würden, seien besonders riskant, weil sie ein Exposure in überlaufenen und überbewerteten Positionen aufbauen würden. Derartige Indices seien anfällig für Kurseinbrüche, wenn die Investoren beginnen würden, diese Aktien wieder abzustoßen. Im Rahmen einer aktiven Aktienstrategie könnten Investoren solche nicht vergüteten Risiken vermeiden und sich bewusst auf die vergüteten konzentrieren. Aktienanlagen seien nicht vor dem Zinsänderungsrisiko gefeit. Angesichts der erwarteten geldpolitischen Straffung müssten Investoren die Sensitivität ihrer Aktienportfolios gegenüber Staatsanleihen berücksichtigen und sie durch eine aktive Aktien- und Branchenauswahl bestmöglich schützen.
Die Experten von Unigestion glauben, dass die Renditen von Private-Equity-Investments in den nächsten Jahren attraktiv bleiben und Auftrieb durch das anhaltende Wirtschaftswachstum und die Tatsache erhalten, dass die Investoren zur Renditeoptimierung nach Performance-Quellen außerhalb der traditionellen Märkte Ausschau halten. Angesichts der hohen Bewertungsniveaus würden die Identifikation interessanter Anlagemöglichkeiten und die Einhaltung der Preisdisziplin in diesem Jahr die größten Herausforderungen für Private-Equity-Investoren sein. Deshalb kämen für Investoren nur Unternehmen infrage, die in der Lage seien, zwar die geforderte Rendite des Basisszenarios zu erzielen, sich dabei aber nicht ausschließlich auf Fremdkapital und Multiple Arbitrage verlassen.
Angesichts des hohen Wettbewerbs bevorzugen wir Strategien, die uns ein Deal-Sourcing außerhalb der großen Auktionen ermöglichen, wie beispielsweise Small- und Mid-Market-Buyouts oder solche mit einem Branchenfokus, so die Experten von Unigestion. Es sei jedoch Vorsicht geboten, denn Private-Equity-Investments würden eine gewisse Korrelation mit börsennotierten Aktien und Hochzinsanleihen aufweisen und deren Bewertungen seien hoch. Auch hier stehe ein selektiver Investitionsansatz im Vordergrund.
Aldous Huxley habe gesagt: "Der Charme der Geschichte und ihrer rätselhaften Lektionen ist, dass sich von einer Epoche zur nächsten nichts verändert, und doch alles vollkommen anders ist." Das Jahr 2018 biete perfekte Voraussetzungen, um zu beurteilen, ob Asset-Manager fähig seien, ihre Ansätze erfolgreich an das komplexere Marktumfeld anzupassen. (26.03.2018/fc/a/m)
Obwohl die Experten erwarten würden, dass sich diese Grundtendenz fortsetzen werde, dürften Störfaktoren, die wie im Februar Marktstress ausgelöst hätten, zunehmen und die Investoren zwingen, sich auf schwierigere und komplexere Bedingungen an den Finanzmärkten einzustellen. Wie Charles Darwin gesagt habe: "Nicht die Stärksten oder Intelligentesten werden überleben, sondern die Anpassungsfähigsten."
Da wir am Anfang einer neuen Zyklusphase stehen, ist ein umfassendes Verständnis aller Risikofaktoren von größter Bedeutung, so die Experten von Unigestion. Die quantitativen Lockerungsmaßnahmen (QE) hätten zu einer Änderung des Risikoprofils der großen traditionellen Anlageklassen geführt. Eine erneute Wende der Risikoerwartungen sei wahrscheinlich, wenn QE zurückgefahren werde. Die Volatilität als Indikator für das tatsächliche Anlagerisiko ist nach Ansicht der Experten von Unigestion kein effizienter Ansatz, obwohl er von den gängigen Risikomanagementmodellen häufig verwendet wird.
Milliarden von Dollar würden in computergestützte Strategien investiert, welche die Volatilität als Grundlage zur Festlegung der Asset-Allokation verwenden würden, allerdings dürften diese Modelle die Marktkorrekturen noch verstärken. Für den Aufbau risikoeffizienter Portfolios bevorzugen die Experten von Unigestion ein erweitertes Spektrum von Kennzahlen zur Risikomessung. Dazu würden potenzielle Kapitalverluste, Liquidität, Schiefe oder Extremrisiken zählen.
Darüber hinaus erwarte man, dass es aufgrund der knapperen Liquidität und der wachsenden Sorge über den geldpolitischen Kurs in dieser Phase des Konjunkturzyklus häufiger zu Korrelationsschocks komme. Die Korrelation zwischen Aktien- und Rentenmärkten seien nicht starr, da die Renditen für Anleihen steigen würden und im Gegensatz zu Aktienrenditen entsprechend attraktiver würden.
Eine Diversifikation auf alternative Risikoprämien, die eine niedrige Korrelation mit traditionellen Strategien wie Carry, Equity Long/Short-Faktoren oder Trend-Following-Strategien aufweisen würden, könne das generelle Risiko-Rendite-Profil eines Portfolios verbessern, insbesondere in Zeiten, in denen traditionelle Assets teuer seien. Gleichzeitig müssten Investoren flexibel bleiben und gegebenenfalls das Beta ihrer Portfolios durch opportunistische Absicherungs-Trades an den Devisen- und Optionsmärkten senken, wenn die Risikoaufschläge am Markt nicht dem tatsächlichen Risikoniveau entsprächen. Sinnvoll könnte aber auch der Übergang von einem "Beta"-fokussierten Stil auf Strategien sein, die den Schwerpunkt auf "Alpha"-Generierung legen würden. Hierzu wäre die Implementierung von Relative-Value-Trades erforderlich.
Investoren sollten nach Meinung der Experten von Unigestion in Aktien investiert bleiben, allerdings müssten sie ihr Risiko-Exposure aktiv steuern. Im Rückblick hätten sich Aktien in einem Umfeld höherer Inflation und strafferer Geldpolitik gut entwickelt. Jedoch hätten die Bewertungen in bestimmten Bereichen stark angezogen, sodass Anleger das Aktienrisiko, das sie in Kauf nehmen möchten, in Zukunft sehr sorgfältig abwägen müssten. Ein passiver Ansatz für die Aktien-Allokation sei nach Ansicht der Experten eine potenziell riskante Lösung, da alle Risiken im Markt - vergütete und unnötige - auch in der Benchmark enthalten seien.
Strategien, die kapitalisierungsgewichtete Indices abbilden würden, seien besonders riskant, weil sie ein Exposure in überlaufenen und überbewerteten Positionen aufbauen würden. Derartige Indices seien anfällig für Kurseinbrüche, wenn die Investoren beginnen würden, diese Aktien wieder abzustoßen. Im Rahmen einer aktiven Aktienstrategie könnten Investoren solche nicht vergüteten Risiken vermeiden und sich bewusst auf die vergüteten konzentrieren. Aktienanlagen seien nicht vor dem Zinsänderungsrisiko gefeit. Angesichts der erwarteten geldpolitischen Straffung müssten Investoren die Sensitivität ihrer Aktienportfolios gegenüber Staatsanleihen berücksichtigen und sie durch eine aktive Aktien- und Branchenauswahl bestmöglich schützen.
Die Experten von Unigestion glauben, dass die Renditen von Private-Equity-Investments in den nächsten Jahren attraktiv bleiben und Auftrieb durch das anhaltende Wirtschaftswachstum und die Tatsache erhalten, dass die Investoren zur Renditeoptimierung nach Performance-Quellen außerhalb der traditionellen Märkte Ausschau halten. Angesichts der hohen Bewertungsniveaus würden die Identifikation interessanter Anlagemöglichkeiten und die Einhaltung der Preisdisziplin in diesem Jahr die größten Herausforderungen für Private-Equity-Investoren sein. Deshalb kämen für Investoren nur Unternehmen infrage, die in der Lage seien, zwar die geforderte Rendite des Basisszenarios zu erzielen, sich dabei aber nicht ausschließlich auf Fremdkapital und Multiple Arbitrage verlassen.
Angesichts des hohen Wettbewerbs bevorzugen wir Strategien, die uns ein Deal-Sourcing außerhalb der großen Auktionen ermöglichen, wie beispielsweise Small- und Mid-Market-Buyouts oder solche mit einem Branchenfokus, so die Experten von Unigestion. Es sei jedoch Vorsicht geboten, denn Private-Equity-Investments würden eine gewisse Korrelation mit börsennotierten Aktien und Hochzinsanleihen aufweisen und deren Bewertungen seien hoch. Auch hier stehe ein selektiver Investitionsansatz im Vordergrund.
Aldous Huxley habe gesagt: "Der Charme der Geschichte und ihrer rätselhaften Lektionen ist, dass sich von einer Epoche zur nächsten nichts verändert, und doch alles vollkommen anders ist." Das Jahr 2018 biete perfekte Voraussetzungen, um zu beurteilen, ob Asset-Manager fähig seien, ihre Ansätze erfolgreich an das komplexere Marktumfeld anzupassen. (26.03.2018/fc/a/m)