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Aktienmärkte befinden sich in Aufruhr
07.02.18 10:39
J O Hambro CM
London (www.fondscheck.de) - Die Aktienmärkte befinden sich in Aufruhr, insbesondere der US-Markt. Thorsten Becker, langjähriger Portfoliomanager für US- und globale Aktien bei J O Hambro Capital Management kommentiert als Insider aus den USA die Entwicklung.
Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation: Handelt es sich um eine Korrektur oder einen Absturz? Welche Stimmung herrscht in den USA?
Grundsätzlich ist der US-Markt stark: Unternehmen melden solide Gewinne, die Schätzungen für 2018 und 2019 steigen aufgrund von schnellerem Wachstum und niedrigeren Steuern, Investitionsaufwendungen steigen und das Verbrauchervertrauen ist aufgrund niedriger Steuern und Arbeitslosigkeit hoch. Während sich die Bewegungen auf dem Markt zwar dramatisch anfühlen, haben wir lediglich die Gewinne der letzten fünf Wochen gelöscht. Ich sehe keine echte Panikmache seitens der Anleger.
Ich sehe jedoch ein paar technische Faktoren:
Bestimmte Volatilitätsstrategien und ETFs, die den VIX-Index verwenden, mussten den Handel einstellen oder ihre Produkte abbrechen. Es besteht die Befürchtung, dass Strategien, die stark auf niedrige Volatilität, Risikoparitätsfonds und viele Hebelwetten auf den VIX setzen, gezwungen sein könnten, ihre Anlagen aufzulösen, was eine weitere Schwäche auslöst.
Die Schärfe der Intraday-Bewegungen in den großen Indices (am Montag) deutet darauf hin, dass der automatische Handel für einen großen Teil der Bewegungen verantwortlich ist.
Fazit: Wir mögen weiterhin die Fundamentaldaten des Marktes und nach einem starken Jahr 2017 wäre eine Korrektur tatsächlich gesund, aber technische Faktoren könnten zu einer weiteren kurzfristigen Schwächung führen.
Wie reagieren Sie auf die aktuelle Situation in Ihrem Portfolio? Welche Segmente sind besonders gefährdet?
Normalerweise versuchen wir, unsere bevorzugten langfristigen Aktien zu nehmen, wenn sich auf dem Markt Chancen ergeben. Wenn es weit verbreitete Verkäufe gibt, konzentrieren wir uns auf unsere besten Ideen. Der erste Auslöser für die Schwäche am Freitag waren die kräftigen Lohnzuwächse in den USA, die Befürchtungen aufkommen ließen, dass die FED ihr Zinserhöhungsprogramm beschleunigen würde. Wir warnen schon seit einiger Zeit davor und meiden Bond-Proxies am Aktienmarkt, wie regulierte Versorger oder die meisten REITs.
Welche Aussichten gibt es?
Während eine weitere Schwächung durchaus möglich ist, erscheint dies angesichts der soliden Fundamentaldaten eher als Kaufgelegenheit. Wir bleiben bei den größten Aktien mit dem höchsten Momentum auf dem Markt vorsichtig und bevorzugen weiterhin US-Namen mit verbesserten Marktpositionen, starkem Management und soliden Bilanzen. (Ausgabe vom 06.02.2018) (07.02.2018/fc/a/m)
Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation: Handelt es sich um eine Korrektur oder einen Absturz? Welche Stimmung herrscht in den USA?
Grundsätzlich ist der US-Markt stark: Unternehmen melden solide Gewinne, die Schätzungen für 2018 und 2019 steigen aufgrund von schnellerem Wachstum und niedrigeren Steuern, Investitionsaufwendungen steigen und das Verbrauchervertrauen ist aufgrund niedriger Steuern und Arbeitslosigkeit hoch. Während sich die Bewegungen auf dem Markt zwar dramatisch anfühlen, haben wir lediglich die Gewinne der letzten fünf Wochen gelöscht. Ich sehe keine echte Panikmache seitens der Anleger.
Ich sehe jedoch ein paar technische Faktoren:
Bestimmte Volatilitätsstrategien und ETFs, die den VIX-Index verwenden, mussten den Handel einstellen oder ihre Produkte abbrechen. Es besteht die Befürchtung, dass Strategien, die stark auf niedrige Volatilität, Risikoparitätsfonds und viele Hebelwetten auf den VIX setzen, gezwungen sein könnten, ihre Anlagen aufzulösen, was eine weitere Schwäche auslöst.
Fazit: Wir mögen weiterhin die Fundamentaldaten des Marktes und nach einem starken Jahr 2017 wäre eine Korrektur tatsächlich gesund, aber technische Faktoren könnten zu einer weiteren kurzfristigen Schwächung führen.
Wie reagieren Sie auf die aktuelle Situation in Ihrem Portfolio? Welche Segmente sind besonders gefährdet?
Normalerweise versuchen wir, unsere bevorzugten langfristigen Aktien zu nehmen, wenn sich auf dem Markt Chancen ergeben. Wenn es weit verbreitete Verkäufe gibt, konzentrieren wir uns auf unsere besten Ideen. Der erste Auslöser für die Schwäche am Freitag waren die kräftigen Lohnzuwächse in den USA, die Befürchtungen aufkommen ließen, dass die FED ihr Zinserhöhungsprogramm beschleunigen würde. Wir warnen schon seit einiger Zeit davor und meiden Bond-Proxies am Aktienmarkt, wie regulierte Versorger oder die meisten REITs.
Welche Aussichten gibt es?
Während eine weitere Schwächung durchaus möglich ist, erscheint dies angesichts der soliden Fundamentaldaten eher als Kaufgelegenheit. Wir bleiben bei den größten Aktien mit dem höchsten Momentum auf dem Markt vorsichtig und bevorzugen weiterhin US-Namen mit verbesserten Marktpositionen, starkem Management und soliden Bilanzen. (Ausgabe vom 06.02.2018) (07.02.2018/fc/a/m)