Anleiherating
Unter Anleiherating versteht man die Bewertung einer unabhängigen Institution, die dem potenziellen Anleger helfen soll, das Risiko von Anleiheinvestments abschätzen zu können. Das Rating untersucht verschiedene Aspekte, wie die Höhe des Risikos, die Rendite oder die Verfügbarkeit der Anleihe. Häufig werden die Ratings durch eben hierauf spezialisierte Ratingagenturen in Form von Ratingcodes von A bis D vergeben. Auch die Deutsche Bundesbank kann Ratings oder Bonitätsprüfungen vornehmen. Im Bankwesen erfolgt die Einordnung der Schuldnerqualität nach bankeigenen Kriterien ("internes Rating") oder wird von international tätigen Ratingagenturen wie Moodys, Standard & Poors, Fitch oder DBRS ("externes Rating") durchgeführt. Neben diesen großen internationalen Agenturen, die zusammen über 97% des weltweiten Ratingmarktes abdecken, existieren inzwischen in fast allen Ländern national operierende Ratingagenturen. Daneben gibt es kleinere Ratingagenturen, die sich auf die Beurteilung der Bonität in bestimmten Geschäftsbereichen spezialisieren (etwa Banken, Versicherungen). Beim internen Bankrating wie auch dem von den genannten Agenturen angebotenen externen Rating werden mittels mathematisch-statistischer Verfahren Ausfallswahrscheinlichkeiten und somit eine einfache Beurteilung der Bonität anhand von Ausfallsmerkmalen errechnet und in Ratingklassen eingeteilt, die mit Ratingcodes abgekürzt werden. Beispielsweise steht AAA (englisch ausgesprochen: triple A) für die höchste Bonität, C oder gar D dagegen für eine sehr schlechte. Institutionelle Investoren wie zum Beispiel Pensionskassen sind per Gesetz oder durch ihre eigenen Regeln verpflichtet, nur Anleihen von Schuldnern zu kaufen, die ein bestimmtes Mindestrating haben. Dabei wird zwischen "Investment Grade" und "Speculative Grade" unterschieden. Die ersten bezeichnen die besten Ratings bei den Agenturen wie z.B. Standard & Poors Corporation (S&P) BBB (untergliedert in: BBB-, BBB, BBB+). Fällt ein Schuldner in seinem Rating unter den "Investment Grade", so sind die Kursabschläge auf seine Anleihen meist besonders heftig. "Speculative Grade"-Anleihen werden auch "Junk Bonds" genannt. In Deutschland sind Ratingagenturen durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht anerkannt.
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