"Das Bundesamt für Gesundheit liebäugelt mit der Technik des «libertären Paternalismus», um uns in richtige Entscheidungen zu schubsen. Aber das Amt weiss gar nicht, was für uns das Richtige ist – es behauptet nur, es zu wissen. Wer einen Hund, eine Katze oder ein Pferd hat, weiss vermutlich, was ein Klickertraining ist. Der Klicker ist ein kleines Gerät, das nichts kann, ausser ein Knackgeräusch zu erzeugen, das in freier Natur nicht vorkommt. Das ist die ideale Voraussetzung, um einen tierischen Zögling auf dieses Geräusch zu konditionieren. Der Klick ertönt immer dann, wenn das Tier ein erwünschtes Verhalten gezeigt hat. Darauf folgt unmittelbar ein Leckerli. Wäre man ein Anhänger der Verhaltensökonomie, könnte man von einer «libertären» Erziehungsmethode sprechen; sie funktioniert ohne Zwang, ist aber trotzdem eine Dressur. Und zwar eine hocheffiziente! Selbst wilde Tiere lassen sich damit auf eine Weise zum Tanzen bringen, wie es vorher nur Tamino mit seiner Zauberflöte gelang. Das einst experimentelle Klickertraining ist heute Standard. Keine Behörde, keine Universität, kaum ein Verband traut sich noch, auf die Verwendung der unsinnigen Gendersprache zu verzichten....An die Stelle des Klickers tritt der «Schubser», den uns die Obrigkeit versetzt, damit wir «gesunde Entscheidungen» treffen, wobei der Staat bestimmt, was «gesund» ist... Wer nicht mitmacht, soll ruhig ein bisschen soziale Ächtung spüren. Das nennt man «peer punishment»..... https://www.nzz.ch/meinung/...-der-staat-eine-zirkusmanege-ld.1575752 |